Ein weiterer Landkreis der Region ebenfalls deutlich über Schnitt
Stadt der Müllsünder? Die Rosenheimer produzieren am meisten Abfall in ganz Bayern
Bayern produziert den meisten Müll aller Bundesländer - und wer steht in Bayern bei der Pro-Kopf-Menge wiederum an der Spitze? Die Stadt Rosenheim. Dort fällt mehr als das Doppelte an, als beispielsweise im Berchtesgadener Land. Wir haben die Zahlen aller heimischen Landkreise und aus Rosenheim eine interessante Erklärung bekommen...
Südostbayern - Die Zahlen in der Region gehen weit auseinander: Das Bayerische Landesamt für Statistik hat zuletzt bekanntgegeben, wie viel Haushaltsmüll in den Landkreisen und kreisfreien Städten produziert wird. Die jüngsten verfügbaren Zahlen stammen aus dem Jahr 2021. Und der bayerische Spitzenreiter ist die Stadt Rosenheim. Knapp 894 Kilogramm Abfall produzierte jeder Rosenheimer im Schnitt. Insgesamt waren es in Rosenheim 56,7 Tonnen Haushaltsmüll. Die bayernweite Pro-Kopf-Menge: 498 Kilogramm.
894 Kilo pro Kopf in Rosenheim, im BGL nur 398
Im Berchtesgadener Land waren es dagegen nur 397,5 Kilogramm. Damit bewegt man sich im besten Fünftel. Auch in den Landkreisen Altötting und Mühldorf liegt man (knapp) unter dem bayerischen Schnitt. Deutlich darüber bewegt sich dagegen der Landkreis Traunstein mit 555 Kilogramm. Ziemlich genau 100 Tonnen waren es dort insgesamt. Zu den erfassten Haushaltsabfällen gehören zum Beispiel Haus- und Sperrmüll, aber auch Abfälle aus der Biotonne oder Grüngut. Bayernweit am wenigsten Pro-Kopf-Müll wurde in Tirschenreuth gezählt.
Rosenheimer Erklärungsansatz: Mülltourismus aus dem Umland
Wie kommt‘s also, dass die Stadt Rosenheim diese Negativtabelle anführt? Eine wirkliche Erklärung hat man auch bei der Stadtverwaltung nicht - aber einen Verdacht: Mülltourismus. Denn womöglich kommt der viele Müll aus dem Umland und wird gar nicht in der Stadt selbst produziert. „Die städtischen Wertstoffinseln und der Wertstoffhof sind von montags bis samstags zugänglich. Im umliegenden Landkreis sind die Wertstoffinseln in einem anderen Standard ausgebaut und die Wertstoffhöfe haben nur an einzelnen Tagen in der Woche geöffnet“, so Christian Baab, Pressesprecher der Stadt gegenüber rosenheim24.de.
Schaue man sich nur die Mengen der Restmülltonne an, die sich ja wirklich den Stadtbürgern zuordnen lässt, schaue es anders aus, so Baab. Da liege Rosenheim nämlich im Schnitt.
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