Wir haben vorbeigeschaut
„Rosenheimer Weinvergnügen“: So war der Freitag - und das sagen Standbetreiber
Vom 7. bis 9. Juni findet das erste „Rosenheimer Weinvergnügen“ in der Heilig-Geist-Straße in der Innenstadt von Rosenheim statt. Wir haben uns am Freitag dort umgeschaut.
Rosenheim - „Alter! Da ist ja richtig was los!“, ruft ein junger Mann aus, als von der Prinzregentenstraße kommend von der Stoll- in die Heiliggeistraße abbiegt. Es ist gegen 22 Uhr und das „Rosenheimer Weinvergnügen“ ist gerade im vollen Gange. Schon ab dem Nachmittag war es gut besucht, zwischenzeitlich herrschte am Freitagabend dann geradezu Volksfeststimmung. Die Stimmung wirkte fröhlich und entspannt. Menschen aller möglichen Altersgruppen und Hintergründe verbrachten einen schönen Abend.
Bilder: Impressionen vom Weinfest „Rosenheimer Weinvergnügen“ in Rosenheim




Vom 7. bis 9. Juni findet das erste „Rosenheimer Weinvergnügen“ in der Heilig-Geist-Straße in der Innenstadt statt, durchgeführt vom City-Management und verschiedenen Partnern. „Das Fest öffnet am Freitag und Samstag jeweils von 13 bis 24 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 20 Uhr“, wie das Citymanagement mitteilt. „Sechs Winzerbetriebe aus den deutschen Weinbaugebieten Baden, Franken, Mosel, Rheingau und Rheinhessen präsentieren ihre Weine Zwei weitere Weinstände aus Rosenheim ergänzen das Angebot. Auch Winzer aus der italienischen Partnerstadt Lazise sind vertreten, da die italienischen ‚Viticoltori‘ parallel zum deutsch-italienischen Partnerschaftstreffen nach Rosenheim kommen.“
„Rosenheimer Weinvergnügen“: So war der Freitag - Das sagen Standbetreiber
„Ein Fischimbiss und ein Würstlstand, sowie die bekannten Gastronomen der Heilig-Geist Straße sorgen für das leibliche Wohl. Bierliebhaber werden wie gewohnt in der Gastronomie zufriedengestellt. Das Café Bergmeister erweitert seine Betriebszeiten für das Fest.“ - „Ursprünglich wollten wir ein Rosenheimer Rosé-Vergnügen ins Leben rufen, das langfristig den Street-Food-Market ablöst. Auch mit dem Hintergrund, dass es in ganz Deutschland kein Weinfest gibt, das nur Rosé-Wein anbietet“, hatte Citymanager Axel Klug im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen berichtet.
Nach der relativ kurzfristigen Absage eines Dienstleisters aus Norddeutschland musste das Konzept geändert werden. Nun findet das Weinfest heuer kleiner dimensioniert als ursprünglich angedacht und heißt statt „Rosenheimer Rosé-Vergnügen“ nun „Rosenheimer Weinvergnügen“. „Meine Idee wäre es, das Fest in der Stadt fest zu etablieren“, so Klug im Gespräch mit der Zeitung weiter, „Die Hoffnung ist es, ein spannendes und interessantes Event in die Stadt zu bringen, das Rosenheim auf der Sympathie-Skala weiter nach oben bringt und zur Attraktivität der Innenstadt beiträgt.“
Winzer aus Partnergemeinde in Italien sowie aus Baden
Wir schauen am Freitgnachmittag zunächst am Weinstand der Brüder Alessandro und Matteo Girardi vom Weingut „Le Brognole“ vorbei. „Wir freuen uns sehr, bei der Premiere des Weinfests in der Partnerstadt unserer Heimatgemeinde Lazise dabei sein zu dürfen“, berichten sie. Das Weingut wird, nach Angaben der Betreiber, inzwischen in der dritten Generation seit 1983 geführt. „Die Traubenarten, die wir anbauen, sind vielfältig: Corvina, Garganega, Merlot, Rondinella, Cabernet, Chardonnay, Molinara, Pinot Grigio und Cortese. Die Hälfte unserer Weinberge ist jung und mechanisiert, die Weinlese erfolgt also per Maschine. Die andere Hälfte ist älter als 25 Jahre. Da erfolgt die Ernte mit erfahrenen Händen auf klassische Weise“, beschreiben sie sich, unter anderem.
Weiter geht es zum Stand von Simona Maier. Maier hatte, nach ihren Angaben, 2010 gerade das Abitur gemacht als ihr Vater verstarb der den Weinbaubetrieb im badischen Heiligenstein begründet hatte. Sie beschloss daraufhin eine Winzerlehre zu absolvieren und gründete 2014 eine Weinmanufaktur. „Im März 2017 das Coming Out: Aus Simon wurde Simona Aurelia Maier“, berichtet sie über sich. „Ein Freund von mir aus Neuötting, der ursprünglich aus Rosenheim stammt, hatte von dem ‚Weinvergnügen gehört und mir vorgeschlagen, dort mitzumachen. Und so sind wir dieses Wochenende auch mit dabei“, berichtet sie.
Nicht alle mit Preis für Spezial-Weingläser glücklich?
Schließlich schauen wir noch beim Stand des Rosenheimer Feinkostladens „Delicato“. Inhaber Alexander Berg stammt eigentlich aus dem Berchtesgadener Land und hat dort lange Zeit als Filialleiter eines mittelständischen Unternehmens gearbeitet. „Die Passion zu Italien habe ich jetzt zum Beruf gemacht“, berichtete er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. Nun verkauft er in seinem Laden an der Innstraßé italienische Produkte „für Italien-Liebhaber und diejenigen, die gutes Essen zu schätzen wissen“. Auch bei ihm ist am Freitagnachmittag viel los. „Es ist toll, dass dank dem Citymanagement und Herrn Klug dieses schöne Veranstaltung zu Stande kam und sich auch heimische Betriebe wie wir beteiligen können.“
Ja, das Wetter habe allen ein wenig Sorgen bereitet, berichten alle drei der Stände übereinstimmend. Nun sei man aber mit dem Besuch und der Nachfrage beim Auftakt des Weinfests durchaus zufrieden. Einziger Wermutstropfen für einige: Das Konzept für die Gläser. „Der Weinausschank erfolgt ausschließlich in die speziellen Festgläser mit dem Logo des Events. Diese Gläser sind an den Weinständen vor Ort erhältlich“, so das Citymanagement. „Den Preis von fünf Euro finden leider nicht alle so gut“, meint Simona Maier. „Andererseits ist es vielleicht einer von zehn, die sich beschweren“, so wiederum Alexander Berg.
hs

