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EXKLUSIV: Verbund nimmt Stellung

Debatte um Geburtsklinik Wasserburg: Jetzt liegt das Gutachten zur Chefärztin vor

Der Neubau von Romed verfügt über eine top ausgestattete Geburtshilfe, trotzdem gab es Anfang dieses Jahres eine Krise.
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Der Neubau von Romed verfügt über eine top ausgestattete Geburtshilfe, trotzdem gab es Anfang dieses Jahres eine Krise.

Ungewöhnlich viele Kündigungen, Streit über medizinische Entscheidungen: Hat die Krise in der Geburtsklinik Romed Wasserburg nachhaltig geschadet? Der Klinikverbund nimmt exklusiv Stellung. Das ist das Ergebnis des Gutachtens zur Chefärztin.

Wasserburg - Eins steht wohl fest: In der Geburtsklinik von Romed in Wasserburg ist Ruhe eingekehrt, nachdem die umstrittene Chefärztin das Haus verlassen hat. Aus Krankenhaus-Kreisen ist zu erfahren, dass sich die Stimmung im Personal deutlich verbessert hat. Es soll sogar Fachkräfte geben, die gekündigt hatten und jetzt wieder zurückkehren wollen. Das mag auch an der Leitenden Oberärztin Anja Britta Stopik liegen. Sie hat die kommissarische Leitung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe übernommen, bis es zu einer Nachfolgeregelung kommt, bestätigt Romed.

Geburtenzahlen stabil

Auch die Geburtszahlen sind laut Klinikverbund stabil. Die Statistik zeigt, dass es zu keiner Abwanderung von werdenden Müttern Richtung Nachbarhäuser gekommen ist. Zum Vergleich: In den ersten vier Monaten 2022 kamen in Wasserburg 230 Babys auf die Welt, im Vergleichszeitraum 2023 waren es sogar 237 Neugeborene. Der Geschäftsführung des Klinikverbunds geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Geburtenzahlen am Standort Wasserburg heuer ähnlich ausfallen werden wie in den vergangenen starken zwei Jahren. Sie würden sich vermutlich zwischen 900 und 1000 bewegen.

Trotzdem geht in der Romed-Klinik Wasserburg, die ihr Profil in den vergangenen Jahren auch durch die hebammenorientierte und sehr geschätzte Geburtshilfe gestärkt sah, die Sorge um, die nach Rosenheim gewechselte, umstrittene Chefärztin könne doch noch zurückkehren. Das ist nicht der Fall. Der Klinikverbund antwortet auf eine Anfrage der Wasserburger Zeitung förmlich: Die Chefärztin verlasse das Krankenhaus „nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit auf eigenen Wunsch, um sich zukünftig beruflich anderen Aufgaben zu widmen“. Romed-Verbund-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram bestätigt auf Anfrage der Redaktion, dass die Ergebnisse eines externen Gutachters vorliegen würden. Er hatte Fälle untersucht, bei denen es zu unterschiedlichen Auffassungen bezüglich des geeigneten medizinischen Vorgehens gekommen war. Das Gutachten habe keinerlei medizinische Fehlentscheidungen festgestellt, so Deerberg-Wittram.

Der Streit um die Chefärztin war jedoch nicht die einzige Krise, die die Geburtsklinik Anfang dieses Jahres beschäftigte. Es war außerdem nicht gelungen, nach dem Eintritt von Chefarzt Dr. Martin Heindl in den Ruhestand eine Kinderärztin aus Bosnien zu halten, die auf ihre fachärztliche Zulassung wartete. Niedergelassene Kinderärzte sprangen ein - eine Unterstützung, die jedoch zeitlich begrenzt war.

Kinderärzte aus Rosenheim für die U 2

Der Romed-Klinikverbund verweist in diesem Zusammenhang erneut daraufhin, dass Geburtskliniken des Levels IV wie das Wasserburger Haus keine eigene Kinderklinik vorhalten müssen. Trotzdem sei Romed darum bemüht, die Versorgung besser zu machen, als es der Standard vorschreibe. Deshalb sei eine durchgängige kinderärztliche Betreuung der Neugeborenen das Ziel. Sie werde seit April durch eine Amtshilfe von Kolleginnen und Kollegen aus der Romed-Klinik Rosenheim gewährleistet. Die dortigen Kinderärzte würden an drei Tagen in der Woche in Wasserburg die sogenannte U2 bei den Babys durchführen. Es sei beabsichtigt, dieses Angebot weiter auszubauen und Ziel, wieder eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt in Wasserburg einzustellen, so der Romed-Verbund. 

Dass die Klinik Wasserburg auch diese Krise unbeschadet überstanden haben sollte, zeigt eine weitere Statistik. Die Patientenzufriedenheit war laut Deerberg-Wittram im ersten Quartal 2023 insgesamt sehr gut - „auf dem höchsten Stand seit Start der online-Befragung 2021“. „Wir sind sehr froh, dass die Bevölkerung das Vertrauen in uns nicht verloren hat.“

 

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