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Sammelunterkunft für 500 Flüchtlinge geplant

„Skandalös“: Rotter Bürgermeister klagt in Bürger-Versammlung Landratsamt an

Bürgermeister Daniel Wendrock im Livestream.
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Bürgermeister Daniel Wendrock im Livestream.

Die geplante Flüchtlingsunterkunft und die neue Schule, das sind die Themen, die Rott derzeit umtreiben. In der Bürgerversammlung klagte Bürgermeister Wendrock erneut das Vorgehen des Landratsamts an.

Rott – Eine Bürgerversammlung dient dazu, einmal jährlich alle Gemeindebürger über das abgelaufene Jahr zu informieren. Gemeindeangehörige können das Wort an den Bürgermeister richten, Wünsche äußern und Anträge stellen. Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) hielt die Bürgerversammlung am Nachmittag für die Senioren und Abend für die breite Öffentlichkeit ab. Zusätzlich wurde die Versammlung per Livestream auf YouTube übertragen.

Vorzeigeprojekt: Rotter Schule

Nach dem statistischen Teil wie Einwohnerzahlen und Finanzen ging das Gemeindeoberhaupt auf das Vorzeigeprojekt Schule ein. Der Gemeinde gelang es, ein komplett neues Gebäude für die rund 350 Schüler der Grund-und Mittelschule sowie für einen Kinderhort fertigzustellen. Ungewöhnlich sei es für Gebäude dieser Größenordnung so Wendrock, dass der Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Die kalkulierten Kosten von 18,84 Millionen konnte sogar um rund 200.000 Euro unterschritten werden. Auch sie blieben im Zeitrahmen bis auf eine Verzögerung von acht Wochen.

Derzeit belaufen sich die Endkosten auf 18,65 Millionen. Die Förderung werde rund 10 Millionen Euro betragen. Für den Bürgermeister ist dies ein großer Erfolg und er bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben. Das neue Schulgebäude ist nach dem Passivhausstandard gebaut, bei der die Körperwärme der darin befindlichen Personen mitgenutzt wird. Zur Sauerstoffversorgung gibt es ein Lüftungssystem. Zur Unterstützung in kalten Monaten wird mit Pellets geheizt.

Rektorin Manuela Strobl berichtete, wie sie nun das Schulhaus mit Leben füllen. Derzeit sind 17 Klassen darin. Davon sind 194 Schüler in der Grundschule und 161 in der Mittelschule. Außerdem ist der Kinderhort mit einer Kurzgruppe und einer Langgruppe unter der Trägerschaft der Stiftung Attl belegt. 146 Schüler benutzen den Bus. Der Umzug in das neue Schulgebäude ging die Schulfamilie mit Elan an. Es wurde eine Schulmitverantwortung gewählt. Es gibt neu eine Schulberatung Nord. Hier unterstützen und beraten alle Fachkräfte, Schulberater und Psychologen für Eltern, Schüler undLehrer.

Großes Thema: Flüchtlingsunterkunft

Bürgermeister Daniel Wendrock machte im Anschluss weiter mit den Bebauungsplänen im Jahr 2023 weiter. Dazu erläuterte er auch die Veränderungssperre für einen Teil des Gewerbegebietes „Am Eckfeld“. Die Gemeinde sah sich dazu genötigt, da es immer mehr Betriebsleiterwohnungen auf den Gewerbeflächen entstehen sollten und auch durch die Anmietung einer stillgelegten Gewerbehalle durch das Landratsamt, um dort eine Aufnahmestation für bis zu 500 Flüchtlinge zu errichten. Durch eine Wohnnutzung werde das Gewerbegebiet ad absurdum geführt. Derzeit seien somit keine Bauanträge zur wohnlichen Nutzung genehmigungsfähig. Das gelte auch für das Landratsamt. Er betonte aber auch, es gäbe im Baugesetzbuch etliche Paragraphen, die Ausnahmen zuließen. Die Benachrichtigung über den unterschriebenen Mietvertrag durch den Landrat am Tag nach der Landtags- und Bezirkswahl bezeichnete Wendrock als unfassbaren Vorgang. Hier werde in einer zentralen Behörde entschieden, dass ein Ort mit 4200 Einwohner um rund 12 Prozent anwachsen solle. Der Vorgang sei und bleibe für ihn „skandalös“.

Am 16. November wurde in der Gemeinderatssitzung die Veränderungssperre beschlossen. Am 28. November gab es eine erneute Besprechung mit dem Landrat. Wendrock habe Spielräume und Möglichkeiten ausloten wollen. aber den Eindruck gewonnen, dass das Landratsamt an den Plänen festhält. Bis zum Zeitpunkt der Bürgerversammlung lag noch kein Bauantrag für die soziale Sondernutzung der Gewerbehalle vor.

Im weiteren Verlauf stellte Daniel Wendrock das Gemeindeleben in Rott am Inn vor. Dazu bedankte er sich besonders bei allen ehrenamtlichen Engagierten, die so vieles möglich machten. Das, was in einer Gemeinde passiere, komme nicht alles aus dem Rathaus, sondern werde von den vielen Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt.

Im neuen Jahr soll das Dach des Bauhof saniert und mit einer Photovoltaik-Anlage versehen werden. Und der Bahnberg soll angegangen werden. Bürgermeister Wendrock hat die schriftliche Zusage vom Sraßenbauamt, dass endlich die Bahnhofsstraße runter zum Bahnhof saniert werde. Der Kiosk am Rotter Ausee wird saniert und ausgebaut. Es soll weitere E-Ladestationen an der Schule geben und eine Anregung vom Arbeitskreis Umwelt und Nachhaltig für überdachte Fahrradplätze sollen verwirklicht werden. Ein Wunsch aus der Bürgerbefragung waren Ruheräume und mehr Bänke, das soll umgesetzt werden. Und auch soll es eine historische Beschilderung geben. Das Wohngebiet in Meiling soll ermöglicht werden. Allerdings muss die soziale Nutzung für eine Mietpreisermäßigung ausgegliedert werden, alle möglichen Betreiber sind ausgestiegen. Angegangen werden soll ein Kindergartenbau in Lengdorf, derzeit werden mögliche Plätze untersucht. Auch ein Wunsch aus der Bürgerbefragung war ein Discounter. Hier soll aktiv eine Planung fortgesetzt werden.

Bürger melden sich zu Wort

Nach einer kurzen Pause konnten sich die Anwesenden zu Wort melden. Eine Dame aus Lengdorf wünschte sich mehr Blitzer auf der B15, denn die Autofahrer rasten an Lengdorf vorbei, dass ein Überqueren nicht mehr möglich sei. Und sie wünschte sich ein generelles Tempolimit von 30 km/h im Ort. Bei den Blitzern versprach der Bürgermeister ein Nachhaken bei der Polizei, aber zu dem Tempolimit könne er ihr keine Hoffnung geben, dazu wären laut der Verkehrsbehörde zu wenig Autos in Rott unterwegs. Ein älterer Teilnehmer sagte, dass immer von Nachhaltigkeit die Rede sei, aber bei einem Abbruch eines alten Gebäudes (er meint das Binderhaus) könne er keine Nachhaltigkeit feststellen. Dazu meinte das Gemeindeoberhaupt, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr kamen schloß das Gemeindeoberhaupt die Bürgerversammlung um 21.14 Uhr.

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