Als „Cosplayer“ stellt man eine Figur aus einem Manga, Anime, Film, Videospiel oder anderen Medien durch ein Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu da. Wir haben mit Samantha Preuß aus Bruckmühl darüber gesprochen, wie sie zu dem Hobby gekommen ist, welche Widerstände man dabei erlebt und was sie daran besonders begeistert.
Bruckmühl - „Ist schon wieder Fasching? Oder Halloween? Was soll das dann?“, solche Sprüche müsse man sich durchaus anhören, wenn man voll kostümiert zu einer Veranstaltung unterwegs sein, berichtet Samantha Preuß. „Manche Leute sind dabei einfach nur neugierig oder verwundert“, meint sie, „Aber es gibt halt auch leider manchmal Menschen, die sich gestört fühlen oder sogar wütend werden. Auch wenn jemand einfach nur ehrlich neugierig ist, würde es mich genauso freuen wie sie, wenn mal ein Lächeln entgegenkommt. Und wenn man fragt, bevor fotografiert oder gefilmt wird.“ Was sie, als jemand, der Wert darauf legt, inzwischen überwiegend selbst ihre Kostüme herzustellen, dabei ein Stück weit auch stört: „Ich glaube, diese Leute wissen gar nicht, wie viel Arbeit und Mühe da hineinfließt beziehungsweise was dahintersteckt.“
Wir treffen sie bei sich zu Hause in Bruckmühl. Stolz zeigt sie ihre inzwischen beträchtliche Sammlung an, größtenteils selbst hergestellten oder angepassten, Perücken, Verkleidungen und Masken her. Mit sichtlicher Begeisterung erklärt sie, wie diese in teils mühevoller Kleinarbeit entstanden sind. Perücken kauft sie beispielsweise manchmal fertig hergestellt, nur um sie dann komplett auseinander zu nehmen und für das Kostüm, an dem sie arbeitet, passend wieder zusammenzubauen. Sie zeigt uns auch eine beeindruckende Maske, mit der sie auch schon an einem Wettbewerb teilgenommen hat und die über beleuchtete Elemente verfügt.
Cosplayerin aus dem Kreis Rosenheim: Sprüche wie „Ist schon wieder Fasching?!“ - „Wissen nicht, welcher Aufwand dahinter steckt...“ Wie ist sie dazu gekommen? „Indem ich angefangen habe, Anime zu gucken“, berichtet die 24-Jährige, „Irgendwann habe ich dann erfahren, dass es auch Veranstaltungen gibt, bei denen man sich als Fan mit Gleichgesinnten treffen kann. So kam es, dass ich auf der Animagic in Bonn vorbeigeschaut habe.“ Dabei handelt es sich um eine seit 1999 stattfindende deutschsprachige Anime-Convention., welche 2006 bis 2016 in der ehemaligen Bundeshauptstadt beheimatet war. An ihrem Handgelenk findet sich eine ganze Sammlung von Armbändern verschiedenster weiterer solcher Veranstaltungen. „Ich sammle und behalte sie möglichst lange an, da sie mir immer eine Erinnerung an diese Veranstaltungen sind“, berichtet Preuß.
Fotos: Die Nerdiko in der Black Box des Lokschuppens in Rosenheim an Halloween 2024 An Halloween strömten zum dritten Mal wieder „Cosplayer, Animefans, Mangafans, Gamer und Geeks jeder Art“ zur „Nerdiko“ in der „Black Box“ im Lokschuppen in Rosenheim. © hs An Halloween strömten zum dritten Mal wieder „Cosplayer, Animefans, Mangafans, Gamer und Geeks jeder Art“ zur „Nerdiko“ in der „Black Box“ im Lokschuppen in Rosenheim. © hs An Halloween strömten zum dritten Mal wieder „Cosplayer, Animefans, Mangafans, Gamer und Geeks jeder Art“ zur „Nerdiko“ in der „Black Box“ im Lokschuppen in Rosenheim. © hs An Halloween strömten zum dritten Mal wieder „Cosplayer, Animefans, Mangafans, Gamer und Geeks jeder Art“ zur „Nerdiko“ in der „Black Box“ im Lokschuppen in Rosenheim. © hs An Halloween strömten zum dritten Mal wieder „Cosplayer, Animefans, Mangafans, Gamer und Geeks jeder Art“ zur „Nerdiko“ in der „Black Box“ im Lokschuppen in Rosenheim. 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„Cosplay“: Ist ein japanisches Kofferwort aus den englischen Begriffen „costume“ und „play“, wörtlich übersetzt also „Kostümspiel“. Dabei stellt man eine Figur aus einem Manga , Anime , Film, Videospiel oder anderen Medien durch ein Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Es kam im Laufe der 1990er Jahren mit dem Manga- und Animeboom auch nach Europa.
„Anime“: Bezeichnet in Japan produzierte Zeichentrickfilme und Zeichentrickserien. Der Begriff steht in Japan selbst für alle Arten von Animationsfilmen und -serien, egal ob im eigenen Land produziert oder importiert. Er bildet das Pendant zum Manga, dem japanischen Comic.
„Gleichzeitig habe ich auch von Cosplay als Konzept erfahren“, fährt sie in ihrem Bericht fort, „Das war erstmal einfach nur ein mir von Google vorgeschlagenes Thema, das ich mir dann näher angeschaut habe. Und es hat einfach perfekt für mich gepasst: Einerseits ist es ja aus der Anime-Szene, für die ich in dieser Zeit eine immer größere Liebe entwickelte, entstanden. Andererseits kann ich mich so kreativ ausleben. Damals habe ich noch relativ klein, mit einem fertig gekauften Kostüm angefangen. Aber bald habe ich dann angefangen, selbst Dinge zu basteln. Wie gesagt, da kommt es immer noch vor, dass ich beispielsweise eine Lederjacke fertig kaufe. Schlicht, weil Leder sehr aufwändig als Arbeitsmaterial ist. Dann passe ich diese aber für das jeweilige Kostüm noch einmal weiter an.“
Beruflich ging es zunächst in eine ganz andere Richtung Beruflich ging es aber mit einer Ausbildung zur Köchin erst einmal in eine ganz andere Richtung. „Schweren Herzens musste ich das aber dann aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Es hätte sonst wirklich alles gepasst: Ich habe meinen Ausbildungsplatz geliebt und auch einen wunderbaren Chef dort.“ Doch gleichzeitig habe sich so auch die Chance ergeben, nun mit einer Neuorientierung zur Maskenbildnerin hin beruflich etwas, dass sich mit dem Hobby verbindet zu machen. Aktuell absolviere sie daher erst einmal eine Friseurausbildung. „Mit Perücken arbeite ich ohnehin schon sehr gerne und ich erhalte dadurch bereits wichtige Vorkenntnisse.“
Als „Cosplayer“ stellt man eine Figur aus einem Manga, Anime, Film, Videospiel oder anderen Medien durch ein Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu da. Wir haben mit Samantha Preuß aus Bruckmühl darüber gesprochen, wie sie zu dem Hobby gekommen ist, welche Widerstände man dabei erlebt und was sie daran besonders begeistert.
© hs (Montage)
Auch in Rosenheim gibt es unterdessen seit Anfang 2023 mit der „Nerdiko“ inzwischen eine Veranstaltung, die auch einen Cosplay-Wettbewerb bietet. Die Veranstalter betonten im Gespräch mit uns, dass sie so auch ein Angebot für Interessierte schaffen wollten, für die zuvor für so etwas nach München oder Salzburg fahren mussten. Preuß war selbst mit dabei und erhielt bei der zweiten „Nerdiko“ im Oktober 2023 sogar eine Auszeichnung, welche sie stolz vorzeigt. Auch sonst sei sie weiterhin immer wieder bei Kostümwettbewerben dabei und betreibt auch ein Instagram-Profil. „Dabei geht es mir aber nur darum, Interessierten zu zeigen, was ich gerade mache“, betont sie, „Ich habe da keine Illusionen, dass das mal eine Riesensache wird.“
„Wie gesagt, was ich am meisten daran schätze, ist die Möglichkeit dabei meine beiden Leidenschaften zu verbinden und vor allem, all die lieben Leute, die ich über die Jahre in der Fanszene kennenlernen durfte“, betont Preuß. „Aktuell arbeite ich an zwei verschiedenen Projekten“, berichtet sie abschließend. Den Fortschritt daran wird man demnächst in ihrem Instagram-Profil verfolgen können. Eines möchte Sie unseren Lesern noch mitgeben: „Wenn es geht, sollte man nie aufgeben, seine Träume zu verfolgen!“ (hs)
