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Am 12. Juni wird dort bereits unterrichtet

Schlaflose Nächte: Was vor dem Umzug in die neue Rotter Schule noch erledigt werden muss

Rektorin Manuela Strobl freut sich riesig auf den Einzug in das neue Schulgebäude der Grund- und Mittelschule in Rott.
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Rektorin Manuela Strobl freut sich riesig auf den Einzug in das neue Schulgebäude der Grund- und Mittelschule in Rott. Hier sitzt sie schon in ihrem neuen Zimmer.

Am ersten Schultag nach den Pfingstferien ist es so weit: Die Schüler und Lehrkräfte der Rotter Grund- und Mittelschule ziehen in ihren Neubau. Rektorin Manuela Strobl freut sich auf diesen Moment, auch wenn er ihr manchmal den Schlaf raubt. Was vorher noch alles erledigt werden muss.

Rott – Jetzt ist es soweit: Zwei Jahre nach der Grundsteinlegung für die neue Rotter Grund- und Mittelschule kann am Montag, 12. Juni, der Einzug in das neue Gebäude stattfinden. Noch geben sich vor und in der Schule die Handwerker die Klinke in die Hand. Schreiner, Maler, Umzugshelfer, Architekten, Maurer und die Allrounder für die Außenanlagen sorgen seit Tagen für lautes Getöse rund um das Haus. Bohrmaschinen hämmern, Steinsägen kreischen, Helfer fluchen und Maler schauen bereits, wo kleinere Ausbesserungsarbeiten anfallen.

Mittendrin sind Hausmeister Franz Bauer und Schulleiterin Manuela Strobl die gesamten Ferien über schwer im Einsatz. Nachsitzen möchte hier keiner: Alles soll fertig sein, wenn am Montag pünktlich um 8.15 Uhr die 350 Schüler und 40 Lehrer in einem kleinen Festzug, begleitet durch die Rotter Blaskapelle, in ihr neues „Zuhause“ einziehen. Zuschauer sind bei dieser besonderen Gelegenheit willkommen.

Am Haupteingang der neuen Schule in Rott wurde bis kurz vor der Eröffnung noch fleißig gearbeitet.

Sieben große Lastwagen sind in den vergangenen Tagen vor dem Schulgebäude ausgeladen worden. „Erst haben wir das gesamte Schulmaterial für die Übergangszeit in die Lern-Container geschafft, nun räumen wir alles wieder zurück“, sagt einer der Helfer des Umzugsunternehmens und grinst. Er schiebt einen hoch beladenen Rollcontainer durch den Nebeneingang bei der Mensa, denn der Haupteingang ist noch nicht fertig.

Im Klassenzimmer der 6b an der neuen Grund- und Mittelschule in Rott warten bereits die bepackten Kisten auf Schüler und Lehrer.

In der Klasse 6b stapeln sich bereits die Kisten. Die sollen bis zum Einzug der Schüler möglichst schon ausgeräumt sein, wünscht sich Strobl. „Eine schöne Atmosphäre soll den Schülern den Umzug erleichtern“, hofft sie und hat für den Tag der Eröffnung bereits große Pläne: „Wir werden von den Containern aus klassenweise zum neuen Haupteingang ziehen, der dann hoffentlich wirklich fertig ist“, kündigt sie an.

Schüler und Lehrer werden von der Rotter Blaskapelle begleitet und „die Musiklehrerinnen Birgitta Zimmermann und Regina Langsenlehner haben mit den Grundschülern einen besonderen Eröffnungssong einstudiert“, freut sie sich. Vor der Schule werden zudem Glückswächter aufgestellt, die die Kinder selbst gewerkelt haben. „Hoffentlich macht die keiner kaputt, oder nimmt sie mit, denn sie sollen unserer Schule dauerhaft Glück bringen“, hofft die Schulleiterin.

Doch bis zur Eröffnung ist noch einiges zu tun: Das Putzteam geht noch einmal durch die Räume, Bilder müssen am richtigen Platz aufgehängt werden und für den ein oder anderen Patzer beim Einbau muss noch eine Lösung gefunden werden.

Überall im Haus ist Manuela Strobl seit Tagen die Ansprechpartnerin für fast alle Fragen. „Wo kommen die Kisten hin, welche Kleiderhaken sind zu hoch angebohrt worden und wann kommt der Chemieschrank mit dem Radlader?“ Solche und ähnliche Anliegen hört sie den ganzen Tag. Diese arbeitsreichen Pfingstferien wird sie so schnell nicht vergessen. „Ich träume schon vom Umzug“, gibt sie ganz offen zu. Es bleibe einfach bis zur letzten Minute spannend und immer wenn man glaubt, jetzt sei alles geregelt, dann gebe es immer wieder eine neue Überraschung. „Seit gestern läuft das Internet“, erklärt sie Mitte der Woche im Gespräch mit unserer Zeitung, „aber mein Telefon funktioniert noch nicht, das klappt hoffentlich bis Montag“, fügt sie schnell an.

Hier können die Lehrkräfte künftig Konferenzen abhalten.

Am Schuleröffnungstag gibt es Projektprüfungen

Und so gibt es fast nichts, was die Schulleiterin nicht schon einmal genau durchdacht hat: Genau am Schuleröffnungstag werden beispielsweise für den Quali die Projektprüfungen stattfinden müssen. „Um 9 Uhr geht‘s los, da sind wir kaum eine Stunde in den neuen Räumen“, sagt Strobl und lacht. Doch auch dazu hat sie sich besondere Gedanken gemacht: So wird die Kochprüfung noch einmal im Container in der alten Küche stattfinden, „denn wenn die Schüler in der neuen Küche ihre Prüfung abhalten müssten, dann fänden sie ja keinen Topf, das weiß doch jeder, der einmal in einer fremden Küche kochen musste“, erklärt sie weiter.

Aber es gab auch schöne Momente bei all den Vorbereitungen: So brachte ihr die Elternbeiratsvorsitzende Kamila Bozkurt eine schöne Blume für ihren Schreibtisch mit – als anerkennende und freundliche Geste zwischen den Arbeitseinsätzen. Das hat sie sehr gefreut, und auch für das Team der Möbelpacker hatte die Vorsitzende eine „motivierende und stärkende“ Brotzeit dabei – eine weitere Geste, die ihr bestätigt, wie gut die Schulfamilie in Rott füreinander sorgt.

Die Türen zu den Klassenzimmern sind weit geöffnet. Am ersten Schultag nach Pfingsten kommen die Schüler.

Doch auch an Verwaltungsarbeit war für den Neubau der Schule einiges nötig: Im Februar 2019 verabschiedete nach einer zweiten Runde mit dem Rotstift der Gemeinderat in Rott den Planentwurf. Der damalige Bürgermeister Marinus Schaber (Bürger für Rott) hatte sogar den Gemeinderat aus dem Sommerurlaub zurückbeordert, um die notwendigen Beschlüsse herbeizuführen.

„Kürzere Bauzeit, weniger Ärger“

Im Februar 2020 war sich der Gemeinderat einig, den Neubau der Grund- und Mittelschule in zwei Bauabschnitten durchzuführen. Bürgermeister Schaber zeigte sich überzeugt: „Kürzere Bauzeit, weniger Ärger.“ Schüler und Lehrer zogen in eine zentrale Containeranlage. Die Baukosten wurden auf rund 18 Millionen Euro geschätzt. Dies hatte Bürgermeister Schaber auch als Ziel ausgegeben. Kosten, die sich in Richtung 20 Millionen bewegen würden, seien ein „finanzielles Fiasko“ für die drei beteiligten Kommunen, warnte er. Die Gemeinde rechne mit einem öffentlichen Zuschuss in Höhe von 53 bis 54 Prozent, so Schaber damals.

Die Gemeinde Rott wird als Bauherrin das Gebäude an den Schulverband Rott/Ramerberg/Griesstätt vermieten. Im Laufe der Bauarbeiten konnte sein Nachfolger im Amt, Bürgermeister Daniel Wendrock (parteilos), vermelden, dass die Bauarbeiten günstiger waren, als am Anfang gedacht. Rund 400.000 Euro könnten eingespart werden, gab er bei der Hebfeier im Mai vergangenen Jahres bekannt.

Doch daran werden am Montag die wenigsten denken, wenn sie mit ihren Schulsachen unter dem Arm vor der neuen Schule stehen und sich fragen, wo sie wohl künftig sitzen und lernen werden. Und mancher von ihnen wird sich im Laufe der ersten Schultage im neuen Haus sicher fragen, warum der Fahrstuhl spricht. „Ja, die Ansage, dass sich gleich die Tür öffnet“, sagt Manuela Strobl und lacht. „Die kann man man hoffentlich ganz schnell wieder abstellen, die brauchen wir wirklich nicht.“

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