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Kritik von den Grünen

Rosenheim bekommt einen Küchenfachmarkt: Was sich am Weko-Standort alles ändern soll

Das Möbelgeschäft „Weko Wohnen“ soll um einen zweigeschossigen Küchenfachmarkt erweitert werden.
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Das Möbelgeschäft „Weko Wohnen“ soll um einen zweigeschossigen Küchenfachmarkt erweitert werden.

Seit 20 Jahren gibt es das Möbelgeschäft „Weko Wohnen“ in Rosenheim. Jetzt soll der Standort vergrößert werden. Die ersten Pläne hat Oberbürgermeister Andreas März in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vorgestellt. Was die Anwohner und Kunden jetzt erwartet.

Rosenheim - Glücklich über die Pläne ist Stadtrat Franz Lukas (Grüne) nicht. Das wurde während der jüngsten Sitzung des Baugenehmigungs- und Stadtentwicklungsausschusses deutlich. In dieser stellte Oberbürgermeister Andreas März (CSU) die Pläne für die Fläche vor, die sich gegenüber des Einrichtungshauses „Weko Wohnen“ befindet. Dort, wo bereits die ersten Bäume und Sträucher entfernt wurden, soll in einigen Jahren ein zweigeschossiger Küchenfachmarkt entstehen.

Verkauf von Möbeln und Küchen vorgesehen

„Der Anbau erfolgt an den südöstlichen Teil des Einrichtungshauses und erstreckt sich über 49,60 Meter Breite und 55,10 Meter Länge“, heißt es in dem Planungskonzept. Trotz des Anbaus sei der Küchenfachmarkt ein eigenständiger Betrieb und verfüge über einen eigenen Haupteingang. Vorgesehen sei der Verkauf von Möbeln und Küchen - darunter Arbeitsplatten, Spülen, Armaturen sowie Mülltrennsystemen. Im Zuge der Errichtung des Küchenfachmarktes soll die frei werdende Fläche der Küchenabteilung, die sich aktuell im Einrichtungshaus befindet, unter anderem in Büroräume umgewandelt werden. Zudem sei geplant, die einzelnen Möbelabteilungen zu erweitern. „Die Gesamtverkaufsfläche soll von derzeit 30.000 auf 34.200 Quadratmeter vergrößert werden“, teilt das Unternehmen mit.

Gründe, für den Bau des Küchenfachmarktes gibt es laut Weko-Geschäftsführer Bernhard Weber einige. So habe sich beispielsweise die Bedeutung der Küche in den vergangenen Jahren sehr geändert. Während es früher lediglich ein „Raum zum Kochen“ war, ähnele es mittlerweile einem „offen gestalteten Erlebnis- und Kommunikationsraum für Familie und Freunde“. Hinzu kommt laut Weber, dass Kunden einem Fachmarkt mehr Kompetenz zutrauen als einer Abteilung innerhalb eines Einrichtungshauses. Durch einen Küchenfachmarkt erhoffe sich das Unternehmen eine „deutliche Umsatzsteigerung“.

Baubeginn für Ende 2024 vorgesehen

Der Baubeginn ist für Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 geplant. „Die Investitionskosten betragen circa zehn Millionen Euro“, sagt Weber. Außerdem werden durch den Neubau 30 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Rosenheim sei nicht nur aufgrund des großen Einzugsgebiet als Standort attraktiv, sondern auch weil es sich um eine „attraktive Einkaufsstadt“ handele. Lob für das Vorhaben gab es aus dem Rathaus: „Eine Aufwertung des Standorts wird sowohl für die Stadt, als auch für die Firma Weko als positiver Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung gesehen.“ Durch den Neubau könne es laut Oberbürgermeister März zudem gelingen, neue Menschen nach Rosenheim zu locken.

Das ist ein Argument, das die Grünen eher wenig interessierte. Franz Lukas störte sich vor allem daran, dass der Neubau in einen „geschützten Landschaftsbestandteil“ gesetzt werden soll. Er schlug vor, prüfen zu lassen, ob sich der Küchenfachmarkt nicht auf dem Bestandsgebäude realisieren lasse. Kritik gab es von Lukas an der Tatsache, dass bereits etliche Bäume und Sträucher abgeholzt worden seien, ohne den Beschluss abzuwarten.

Umsiedlung der Haselmaus

Doch laut Stadt hatte der Bauherr sich im Vorfeld mit dem städtischen Umweltamt- und Grünflächenamt als Untere Naturschutzbehörde abgestimmt. Das bestätigt der städtische Pressesprecher Christian Schwalm. Der Grund: Auf der Fläche sei die Haselmaus als artenschutzrelevante Tierart nachgewiesen worden, die sich vor allem in Haselnuss-Sträuchern aufhält. Im Herbst 2022 wurden gemäß der artenschutzrechtlichen Planungsvorgaben die Haselnusssträucher, die im Bereich der geplanten Bebauung liegen, auf Stock gesetzt und an den Ortsrand umgepflanzt. „Die Haselmäuse erhalten dadurch einen neuen Lebensraum außerhalb des künftigen Baufelds“, erklärt Schwalm.

Lob für das Vorhaben gibt es von Stadträtin Christine Degenhart (Freie Wähler/UP). Sie sehe in dem Neubau nicht nur eine Chance für Weko sondern auch für die Stadt Rosenheim. So könne die Zusammenarbeit genutzt werden, um zu zeigen, dass „gemeinsam ein guter Weg bestritten werden kann“. Während Weko seine Belange umsetzen könne, habe die Stadt die Aufgabe, im Rahmen ihrer Planungshoheit auch den Klimaschutz voranzutreiben. Gemeinsam könnte nach Lösungen gesucht werden. „Damit kann ein Zeichen für weitere Projekte gesetzt werden“, sagte Degenhart.

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