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Staus in der Schlößlstraße keine Seltenheit

Großes Chaos oder alles paletti? So lief der Verkehr nach der Eröffnung der Westtangente

Aufgrund der neuen Ampel an der Anschlussstelle Schlößstraße war von dem ein oder anderen ein Verkehrschaos im Rosenheimer Berufsverkehr befürchtet worden.
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Aufgrund der neuen Ampel an der Anschlussstelle Schlößstraße war ein Verkehrschaos im Rosenheimer Berufsverkehr befürchtet worden.

Das neue Teilstück der Rosenheimer Westtangente ist freigegeben: Was viele freut, sorgt bei Pendlern, die über die Schlößlstraße fahren, für Sorgenfalten. Bereits vor der Eröffnung gab es dort in den Morgenstunden lange Staus. Nun wurde das ganz große Chaos befürchtet. Wie es tatsächlich lief.

Rosenheim – Der Blick auf die Rosenheimer Straße in Großkarolinenfeld lässt am Freitagmorgen, 22. September, nichts Gutes erahnen. Ein Auto nach dem anderen rollt in Richtung Rosenheim. Der Blick zum Himmel macht die Situation nicht besser: Es regnet in Strömen. Dadurch steigen in der Regel noch mehr Pendler auf das Auto um. Und alle müssen durch das Nadelöhr in der Schlößlstraße. Die Befürchtung ist groß, dass der rund sechs Kilometer lange Arbeitsweg zur Geduldsprobe wird – auch, weil mit mit der Eröffnung der Westtangente zwischen Großkarolinfeld und dem Aicherpark noch mehr Verkehr dazukommt.

Lange Staus in der Schlößlstraße auch ohne Westtangente

Bereits vor der Freigabe des Teilstücks am Donnerstag, 21. September, kam es in der Schlößlstraße immer wieder zu längeren Staus – vor allem in den Morgenstunden. Grund dafür ist, dass sich der Berufsverkehr an der Kreuzung zur B15 aufgrund der kurzen Grünphase beim Rechtsabbiegen zurückstaute. 20 Minuten mehr für eine Strecke von 700 Metern waren da keine Seltenheit.

Auch an diesem Morgen gegen 7.30 Uhr scheint es wieder auf einen Stau hinauszulaufen. Doch die erste Überraschung folgt, als es auf die Brücke über die Westtangente zwischen Großkarolinenfeld und Westerndorf St. Peter geht. Auf der neuen Umgehungsstraße sind kaum Autos zu sehen. Sie wirkt fast ein wenig verwaist. Nur vereinzelt fädeln Fahrzeuge von Kolbermoor kommend in Richtung Schlößlstraße ein. Ansonsten gähnende Leere an der Anschlussstelle. Auch die Autos aus Großkarolinenfeld haben sich in der Zwischenzeit in alle Richtungen verteilt.

Kaum Autos auf der Westumfahrung unterwegs

Ein paar Meter nach der Brücke könnte es aber vorbei sein mit der freien Fahrt. Dort steht die neue Pförtnerampel. Die Dosierampel soll den Vekehr auf der Kreisstraße RO 19 zurückhalten und nur schubweise durch die Schlößlstraße fahren lassen, damit sich im Wohngebiet keine Rückstaus bilden. Von einem Stau ist aber weit und breit nichts zu sehen. Weder auf der Schlößlstraße, noch vor der Pförtnerampel. Auch dann nicht, als die Ampel auf Rot umschaltet. Nach rund 15 Sekunden geht es für die vier wartenden Autos auch schon weiter.

Der Verkehr in der Schlößstraße hielt sich trotz der Eröffnung des Teilstücks der Westtangente am Freitagmorgen in Grenzen.
Auch auf der Rosenheimer Westumfahrung war wenig bis gar nichts los.

Wie Ursula Lampe, Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts Rosenheim, auf OVB-Anfrage mitteilt, ist die Ampel an der Anschlussstelle so geschaltet, dass der „Verkehr dosiert und steuerbar auf die RO 19“ eingeleitet werden kann. Dazu habe vor der Straßenfreigabe eine verkehrliche Untersuchung mit verschiedensten Simulationen stattgefunden. Zudem sei die Pförtnerampel mit der Ampelschaltung an der Kreuzung B15/Westerndorfer Straße koordiniert. Im Zuge der Eröffnung sei auch die dortige Ampelschaltung „leicht verändert“ worden. „Dadurch soll der Verkehr in der Schlößlstraße zügig abfließen“, sagt Lampe.

Ampelschaltung an der Kreuzung zur B15 verändert

Und das scheint zumindest am ersten Tag zu funktionieren. Die wenigen Autos fahren flüssig durch die Schlößlstraße – ohne Stau oder wie an „schlechten“ Tagen bereits kurz nach der Bahnunterführung das erste Mal stehen bleiben zu müssen. Nach rund fünf Minuten ist die Strecke von Großkarolinenfeld bis zur Kreuzung an der B15 geschafft. Auch an der Ampel an der Kreuzung B15/Westerndorfer Straße haben sich nur ein paar Fahrzeuge in Richtung Rosenheim eingeordnet – normalerweise können es auch schon mal zehn bis 20 Stück sein. In nur einer Grünphase schaffen es alle über die Ampel.

Kaum Autos vor der neuen Pförtnerampel.
An der Anschlussstelle Schlößlstraße herrschte am Freitagmorgen teilweise gähnende Leere.

Grundsätzlich ist das Staatliche Bauamt daher mit der Teileröffnung der Westtangte zufrieden, sagt Ursula Lampe. Bislang sei „technisch und auch verkehrlich alles einwandfrei gut gelaufen“. Auch an den anderen beiden Anschlussstellen habe es keine Probleme gegeben. Das bestätigt auch die Rosenheimer Polizei. Im Zuge der Freigabe ist es zu „keinen Vorkommnissen oder anderweitigen Auffälligkeiten“ gekommen, sagt Johanna Heil, Medienbeauftragte der Polizeiinspektion Rosenheim.

Staus wohl nicht ganz zu verhindern

Trotz des guten Starts sind die morgendlichen Staus in der Schlößlstraße in Zukubft nicht ganz zu verhindern, vermutet Ursula Lampe. „Dafür spielen zu viele individuelle Faktoren eine Rolle“, sagt die Pressesprecherin. Es mache an der Stelle einen Unterschied, welcher Wochentag, welche Uhrzeit, welche Jahreszeit oder wie das Wetter ist. Oder, ob Ferien sind. Daher müsse man abwarten, wie sich das Verkehrsaufkommen in den nächsten Wochen entwicklt.

Auch die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig zeigt sich von der Teileröffnung der Westtangente in einer Pressemitteilung begeistert:

„Die Verkehrsfreigabe der Aicherparkbrücke ist der vorletzte Meilenstein in einem Jahrhundertprojekt für die Region Rosenheim: Die Westtangente ist nicht nur das größte Verkehrsprojekt in der Geschichte des Staatlichen Bauamtes Rosenheim. Sie wird nach ihrer Fertigstellung die Bewohner der Stadt Rosenheim erheblich von Lärm, Verkehr und Abgasen entlasten. Und sie ist von großer überregionaler Bedeutung. Denn sie verschafft dem Raum Wasserburg einen schnellen Anschluss an die Autobahnen A8 und A93.

Der heutige Tag erfüllt mich mit Stolz und Freude: Gemeinsam mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer habe ich 2012 erreicht, dass die Westtangente endlich gebaut wird. Der Bund hatte damals eine Zusatzmilliarde für den Verkehr bereitgestellt. Die Westtangente war eines von nur drei Verkehrsprojekten in Bayern, die aus dieser Milliarde bewilligt wurden. Ich bedanke mich bei unseren ehemaligen CSU-Bundesverkehrsministern Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt, der einst die Mittel für die gesamte Westtangente freigab, bis hin zu Andreas Scheuer. Ohne sie würden wir diese Freigabe heute nicht erleben!“

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