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Anwohner kritsieren Sicherheit

Ampelschaltung an der TÜV-Kreuzung: So soll der Verkehr in Rosenheim wieder flüssiger werden

Die Verkehrsführung an der TÜV-Kreuzung ist zum 1. Juni 2023 geändert worden, damit der Verkehr in Rosenheim wieder flüssiger läuft.
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Die Verkehrsführung an der TÜV-Kreuzung ist zum 1. Juni 2023 geändert worden, damit der Verkehr in Rosenheim wieder flüssiger läuft.

Seit Wochen sorgt die Umstellung der Ampeln an der TÜV-Kreuzung für ein Verkehrschaos in Rosenheim. Obwohl die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger dadurch höher sein soll, kommt es laut Anwohnern nach wie vor zu gefährlichen Situationen. Jetzt hat die Stadt nachgebessert.

Rosenheim – Manchmal hat Barbara Hübsch Angst, wenn ihre Kinder in der Früh das Haus verlassen. Die beiden Mädchen müssen auf ihrem Schulweg über die TÜV-Kreuzung an der Innsbrucker Straße sowie der Chiemseestraße. Dort sind Mitte April die Ampeln auf eine konfliktfreie Schaltung umgestellt worden – um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu erhöhen. Für Barbara Hübsch hat die Umstellung bisher allerdings nur einen Effekt: lange Staus in Rosenheim.

TÜV-Kreuzung nach wie vor gefährlich

„Und gefährlich ist die Kreuzung trotzdem noch“, sagt Hübsch, die seit 19 Jahren in der Nähe der TÜV-Kreuzung wohnt. Den Grundgedanken hinter der Umstellung der Ampelschaltung könne sie, insbesondere nach dem schweren Unfall vor einigen Jahren, sogar verstehen: Fußgänger und Radfahrer sollen ohne die Gefahr von Lkw oder Autos übersehen zu werden, die Straße überqueren können. Dafür bekommt jeder Verkehrsteilnehmer eine eigene Grünphase. „Mit der jetzigen Umsetzungen ist von der Idee aber nicht mehr viel übrig“, sagt Hübsch.

Die neue Ampelschaltung an der TÜV-Kreuzung.

Nur ein Übergang – der über die Chiemseestraße – sei inzwischen sicherer geworden. „Die anderen sind wie gehabt“, berichtet die Rosenheimerin. Für sie sei die Kreuzung jedenfalls nicht konfliktfreier geworden, da es an drei der vier Übergängen trotzdem zu Begegnungsverkehr von Autos und Radfahrern oder Fußgängern kommt. Vor allem beim Linksabbiegen.

Unübersichtlichkeit beim Linksabbiegen

So müssten zum Beispiel die auf der Innsbrucker Straße stadteinwärts fahrenden Linksabbieger trotzdem auf entgegenkommende Fahradfahrer oder Fußgänger achten. Und wenn die Sonne tief steht oder man sich zu sehr auf den Gegenverkehr konzentriert, könne man auch beim Linksabbiegen „schnell mal jemanden“ übersehen. „Und oft kommt von hinten noch ein Geisterradler, der dann genauso im toten Winkel ist.“ Deshalb verstehe Hübsch nicht, warum dort Rechtsabbieger gefährlicher als Linksabbieger bewertet werden.

Die derzeitige Regelung mache die Kreuzung ihrer Meinung nach sogar gefährlicher als vorher – vor allem für Schulkinder. „Durch den einen verbesserten Übergang wird die Sicherheit an der ganzen Kreuzung vorgegaukelt“, sagt Hübsch. Die Kinder verließen sich darauf, dass an dem einen Eck nichts mehr passieren kann und „sind an den anderen Übergängen nicht mehr aufmerksam“. Das könne zum Verhängnis werden. „Da bin ich froh, dass meine Kinder schon bisschen älter sind und wissen, dass sie doppelt schauen sollen.“

Weniger Sicherheit und trotzdem längere Staus

Die vorgespielte Sicherheitheit sei jedoch das eine, die andauernden Staus über Wochen das andere. „Der Verkehr ist schlimm momentan, teilweise stehen die Autos bis zur Fußgängerzone zurück“, sagt Hübsch. Besonders in den Stoßzeiten gebe es in alle Richtungen an der Kreuzung kein Vor und Zurück. Auch Krankenwagen kämen manchmal nicht mehr durch. Deshalb brauche es für die TÜV-Kreuzung eine „schnelle, bessere Lösung“ als die jetzige.

Die Grünphasen in der Innsbrucker Straße sollen nun wieder länger sein.

Und die will die Stadt Rosenheim nun gefunden haben. „Im Rahmen der konfliktfreien Ampelschaltung sind vergangene Woche (1. Juni) Nachbesserungen vorgenommen worden“, teilt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt mit. Auch wenn die zusätzlichen Grünphasen „logischerweise die Wartezeit an den Ampeln“ erhöhen, solle der Verkehrsfluss in Rosenheim dadurch optimiert werden.

Neue Fahrbahnmarkierungen

So hat die Stadt unter anderem die Verkehrsinsel an der südlichen Innsbrucker Straße vergrößert, damit Fußgänger einen „sicheren Warteplatz“ haben, wenn sie es während einer Grünphase nicht über die Ampel schaffen. Dadurch könnten auch die Grünphasen in der Innsbrucker Straße für den Verkehr stadtauswärts sowie stadteinwärts wieder verlängert werden. So könne es im „Idealfall zu Grünphasen sowohl für Links- und Rechtsabbieger sowie Stadtauswärtsfahrende kommen“.

In der Chiemseestraße wurde die Spur der Rechtsabbieger verlängert.
Auch die Verkehrsinsel an der Innsbrucker Straße wurde vergrößert.

Darüber hinaus wurde die Linksabbiegerspur in der Tegernseestraße nach hinten versetzt. „Das erleichtert das Rechtsabbiegen für aus der Innsbruckerstraße kommende LKW.“ Zusätzlich gebe es in der Chiemseestraße nun eine längere Spur für die Rechtsabbieger, sagt der städtische Sprecher. Dadurch könnten sich die Fahrzeuge besser auf die Fahrspuren verteilen und es zu weniger Rückstau Richtung Innstraße kommen.

Erfolg kann sich erst nach den Ferien zeigen

Ob diese Maßnahmen wirklich helfen, da ist sich Barbara Hübsch noch nicht sicher. „Das kann man sowieso erst nach den Ferien sagen“, sagt sie. Gerade sei der Verkehr aufgrund der Urlaubszeit „extrem ruhig“ und lasse keine Rückschlüsse zu. Allerdings sei es „eine gute Nachricht, dass man das jetzt nicht einfach so stehen lässt und die Bereitschaft zur Änderung da ist“.

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