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„Die Bahn hat nichts gelernt“

Keine neuen Schneepflüge für die Bahn in der Region – aber genauere Verspätungs-Vorhersage

Ist die Deutsche Bahn auf einen Wintereinbruch in der Region vorbereitet? Karl Bär, Bundestagsabgeordneter der Grünen, hat beim Verkehrsministerium nachgefragt.
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Ist die Deutsche Bahn auf einen Wintereinbruch in der Region vorbereitet? Karl Bär, Bundestagsabgeordneter der Grünen, hat beim Verkehrsministerium nachgefragt.

Im vergangenen Jahr legten massive Schneefälle den Zug-Verkehr in der Region lahm. Auch in diesem Jahr scheint die Bahn nicht besser vorbereitet zu sein, kritisiert der Grünen-Bundestagsabgeordnete Karl Bär. Statt eines neuen Räumfahrzeugs gibt es eine neue Wettervorhersage.

Rosenheim Anfang Dezember 2023 überrollte eine Schneewalze die Region. Die Folgen waren weitreichend. Straßen waren unbefahrbar, der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) kam zum Erliegen. Kein Zug war mehr unterwegs. Gründe waren neben defekten Oberleitungen auch vom Schnee blockierte Schienen. Denn: An Schienenräumfahrzeugen, die die Gleise von den Schneemassen befreien, mangelte es. Nun steht schon bald der nächste Winter vor der Tür – und die Bahn? Die hat scheinbar nichts gelernt, wenn es nach der Meinung des Rosenheimer Bundestagsabgeordneten Karl Bär (Grüne) geht.

Bahn reagiert: Neuer Wetterbericht für genauere Verspätungs-Infos

„Die Bahn muss sich besser vorbereiten. Wir brauchen auch im Winter verlässliche Züge“, fordert er. Als beispielsweise im Jahr 2019 in der Region massives Schneechaos herrschte, konnte er zwei Wochen lang nicht zur Arbeit fahren. „Ich bin selbst sehr viel mit der Bahn unterwegs“, sagt Bär auf OVB-Anfrage. Daher hat er eine Anfrage an das Bundesverkehrsministerium gestellt, welche Konsequenzen aus dem Bahn-Chaos im Vorjahr gezogen wurden. Ob beispielsweise neue Räumfahrzeuge angeschafft wurden, sodass Städte wie Rosenheim nicht tagelang abgeschnitten von der Außenwelt sind.

Die Antwort des Ministeriums: Neue Schneepflüge gibt es nicht. Nur der Rangierbahnhof München Nord erhält 21 neue handgeführte Schneefräsen. Außerdem gibt es noch eine weitere Investition: „Mir wurde mitgeteilt, dass die Bahn jetzt eine neue Wettervorhersage nutzt, die ihnen genauer sagt, wann die nächsten Züge ausfallen“, sagt Bär.

Doch das reicht nicht, wie der Bundestagsabgeordnete findet: „Die Bahn und Verkehrsminister Volker Wissing müssen jetzt handeln. Die Schneemassen kommen wieder. Neue Schienenräumfahrzeuge kosten weniger als tagelange Verspätungen von zehntausenden Menschen, die in die Arbeit, Schule oder Ferien fahren.“ Eine klare Aufforderung an Verkehrsminister Wissing (FDP) endlich zu handeln.

Wissing hat „Sanierungsstrategie“ gefordert

Auf OVB-Nachfrage beim Verkehrsministerium erklärt ein Sprecher: „Bundesminister Wissing hat von der DB AG eine betriebliche und wirtschaftliche Sanierungsstrategie eingefordert.“ Damit soll unter anderem die Pünktlichkeit verbessert, Managementstrukturen verschlankt und auch das Risikomanagement verbessert werden. Letzteres insbesondere in Bezug auf Extremwetterereignisse wie massive Schneefälle. Eine entsprechende Strategie für diese Ziele wurde von der Deutschen Bahn laut Ministerium vorgelegt. „Die Maßnahmen sollen innerhalb von drei Jahren (bis 2027) Wirkung zeigen“, erklärt der Sprecher.

Die konkrete Frage, wie viel ein solches Schneeräumfahrzeug kostet, lässt der Sprecher des Verkehrsministeriums unbeantwortet. Bär kann das allerdings beantworten. 638.000 Euro brutto, würde ein solches Gerät kosten. Dass diese nötig sind, weiß der Bundestagsabgeordnete allerdings auch. „Die Schienenräumfahrzeuge werden auch älter“, sagt er. Es bräuchte nun Nachschub, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

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