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Kreisausschuss fasst einstimmigen Beschluss

„Sehr sinnvolles Angebot“: Warum der Landkreis Rosenheim die „Kinder-Uni“ fördert

Professorin Nicole Strübbe (links) und Steffi Panhans bauen das neue Netzwerk MINT-Region 18 federführend auf.
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Professorin Nicole Strübbe (links) und Steffi Panhans bauen das neue Netzwerk MINT-Region 18 federführend auf. Katharina Weiß fehlt auf dem Bild.

Unter Federführung der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim ist ein neues Netzwerk für die sogenannte MINT-Förderung entstanden. Als MINT-Fächer gelten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aus diesem Grund fördert der Landkreis Rosenheim das Projekt.

Rosenheim - Landrat Otto Lederer (CSU) musste in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses nicht viel Überzeugungsarbeit leisten, um die einstimmige Unterstützung des Gremiums für den von der TH beantragten Zuschuss zu erreichen. In den nächsten beiden Jahren fördert der Landkreis Rosenheim das Projekt mit insgesamt 16.000 Euro. Lederer gab im Ausschuss bekannt, dass die Stadt Rosenheim denselben Betrag zur Verfügung stelle.

IHK hat Engagement eingestellt

Der Landrat nannte das Projekt „ein sehr sinnvolles Angebot, das gut zur Bildungsregion Rosenheim passt“. Ursprünglich sei es von der Industrie- und Handelskammer (IHK) unterstützt worden, die ihr Engagement hierfür jedoch eingestellt habe. Die TH Rosenheim schließe die Lücke und koordiniere künftig auch die Fortbildungsveranstaltungen für Lehr- und Fachkräfte, die in den MINT-Bereichen tätig seien. Sie gäben ihr Wissen anschließend in Kindertageseinrichtungen, Horten und Grundschulen weiter. Die Mittel des Landkreises seien unter anderem dafür gedacht, zur Deckung der Betriebs-, Fortbildungs- und Personalkosten beizutragen.

Stiftung „Kinder forschen“ als Partner

Früher lief das Projekt unter dem Namen „Haus der kleinen Forscher“. Seit 1. November dieses Jahres arbeitet die TH nun als Partner mit der Stiftung „Kinder forschen“ zusammen. Dabei handelt es sich um eine bundesweite Bildungsinitiative, die sich bereits seit 2008 für eine bessere Bildung von Mädchen und Buben im Bereich der MINT-Fächer starkmacht.

„Es ist toll, dass wir gemeinsam mit den beteiligten Landkreisen und der Stadt Rosenheim die MINT-Förderung in unserer Region weiter verbessern können“, sagt Professorin Nicole Strübbe, die das Projekt an der TH gemeinsam mit Steffi Panhans und Katharina Weiß federführend vorantreibt.

Engagement für die gesamte Region

Das Engagement der Hochschule erstreckt sich laut Landkreis Rosenheim auf die gesamte Region 18. Neben der Stadt und dem Landkreis Rosenheim sollen die Fortbildungen auch in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land wieder aufgenommen werden.

Zusammen mit der Stiftung will die Hochschule Kindergärten und Grundschulen in dem Bemühen unterstützen, „entdecken, forschen und lernen praxisnah, kreativ und abwechslungsreich zu begleiten“. Dafür biete man Schulungen und auch Unterrichtsmaterial an, sagt Strübbe.

Ausgebaut werden soll vor allem auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen. „Wir wollen gemeinsam mit den Firmen möglichst viele Schulen besuchen und zeigen, wie spannend Naturwissenschaften und Technik sind“, so die Professorin.

Bildungskoordinatorin steht voll hinter Kooperation

Voll hinter der Kooperation steht auch Katrin Röber, die Bildungskoordinatorin des Landkreises Rosenheim. Sie hat die Stiftung „Kinder forschen“ eineinhalb Jahre bei der Suche nach einem neuen Netzwerkpartner in der Region unterstützt, ehe der Pakt mit der Hochschule in trockenen Tüchern war. Röber hatte in dieser Zeit auch Gelegenheit, selbst als „Forscherin“ tätig zu werden und ein Experiment auszuprobieren. Sie hofft darauf, dass die neue Partnerschaft künftig mehr Kinder dazu animiert, sich für das Erforschen zu begeistern und später vielleicht sogar einen MINT-Beruf zu ergreifen.

In jungen Jahren begegnen Kinder diesen Angeboten offen und haben eine natürliche Neugier darauf

Fachbereichsleiterin Romy Huber vom Kreisjugendamt

Auch dem Fachbereich Kindertagesbetreuung im Kreisjugendamt ist das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an den MINT-Bereich ein wichtiges Anliegen. Diese Heranführung sei bei der frühkindlichen Bildung fest im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan verankert, erklärt Fachbereichsleiterin Romy Huber. „In jungen Jahren begegnen Kinder diesen Angeboten offen und haben eine natürliche Neugier darauf“, sagt sie.

Erste Veranstaltung war ausgebucht

Im Zuge der Partnerschaft soll es auch praktische Angebote in der Hochschule und bei Unternehmen geben, die für Interessenten vom Grundschulalter bis zu den höheren Jahrgangsstufen in weiterführenden Schulen gedacht sind. Als Beispiel führt die Hochschule die „Kinderuni“ an, die sie anbietet. Die erste Veranstaltung am 27. Oktober war ausgebucht, weitere stehen für 1. Dezember und 19. Januar im Terminkalender.

Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim, ist vom Sinn des Angebots überzeugt. „ Kita- und Grundschulkinder profitieren sehr davon, wenn sie ihre Neugier ausleben können und die Welt um sich herum zusammen mit ihren Bezugspersonen entdecken. Über das Engagement des Landkreises freut er sich sehr. Mit seinem einstimmigen Beschluss unterstreiche der Kreisausschuss die hohe Bedeutung, die die MINT-Förderung in der Region habe.

Regelmäßige Gespräche in den nächsten zwei Jahren

Zwischen der TH und dem Landkreis wird es in den nächsten zwei Jahren regelmäßig Gespräche zur Entwicklung des Projektes geben. An deren Ende steht eine Evaluierung, bei der sich entscheidet, ob den zuständigen politischen Gremien eine Weiterführung empfohlen werden soll.

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