Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Mit Video: Polizei ermittelt

Rosenheimer AfD sorgt für fliegenden „Kackhaufen“: Das steckt dahinter

Ausschnitte aus dem Video, das derzeit in den sozialen Medien die Runde macht. Zu sehen sind der AfD-Fraktionsvorsitzende Christian Demmel und ein Aktivist, der als „Kackhaufen“ verkleidet ist.
+
Ausschnitte aus dem Video, das derzeit in den sozialen Medien die Runde macht. Zu sehen sind der AfD-Fraktionsvorsitzende Christian Demmel und ein Aktivist, der als „Kackhaufen“ verkleidet ist.

Es ist ein eher kurioser Fall: An einem Infostand der AfD ist es am Samstag (4. Mai) zu Handgreiflichkeiten gekommen. Ein Video in den sozialen Medien zeigt, wie AfD-Politiker Christian Demmel mit einem als „Kackhaufen“ verkleideten Mann aneinandergerät.

Rosenheim – Es wackelt, dann wird die Kamera auf den Infostand der AfD gerichtet. Zu sehen sind einige Passanten, AfD-Fraktionsvorsitzender Christian Demmel, der Flyer verteilt, und ein Mann, der als „Kackhaufen“ verkleidet ist. Plötzlich kommt es zu einer Rangelei. Auf dem Video ist zu sehen, wie Demmel die verkleidete Person am Kostüm nach vorne zieht, sodass diese das Gleichgewicht verliert. Er fällt auf den Boden, bleibt dort mehrere Sekunden lang liegen.

Hitzige Auseinandersetzung

Die Kamera wackelt wieder, dann ist eine neue Sequenz zu sehen. Dieses Mal geht es deutlich hitziger zu. Demmel scheint den „Kackhaufen“ zu schubsen, dieses Mal deutlich stärker. Wieder fällt der Mann auf den Boden. Die Situation scheint sich immer mehr zuzuspitzen. Es sind Ausschnitte aus einem Video, welches das Bündnis gegen rechte Hetze „noAfD“ in den sozialen Medien hochgeladen hat.

Doch was genau sich am Samstag zugetragen hat, darüber gehen die Meinungen auseinander. Da wären zum einen die Aktivisten des Bündnisses, die bereits im Vorfeld angekündigt hatten, die Infostände der AfD kritisch zu begleiten – mit „Kein Kreuz der AfD“-Flyern, Müllbeuteln und einem „Kackhaufen“-Kostüm.

„Gegen 14 Uhr begann die Situation zu eskalieren“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Mehrere AfD-Anhänger seien auf die Aktivisten losgegangen, hätten sie zu Boden geschubst und seien handgreiflich geworden. „Gleichzeitig wurden mehrere Passanten und weitere Aktivisten beleidigt“, teilt das Bündnis mit.

Gegen-Demo wenige Meter entfernt

Etwas anders stellt Christian Demmel die Situation dar. Er sei gegen Mittag zum Infostand dazugestoßen und habe begonnen, Flyer zu verteilen. Er berichtet von der Gegen-Demo des Bündnisses, die sich wenige Meter vom Infostand entfernt platziert hatten. „Sie sind immer aufdringlicher geworden“, sagt Demmel am Telefon. Immer wieder hätten sie Kinder zum Infostand geschickt, die die AfD-Flyer in die selbst gebastelten Mülleimer warfen.

„Ich habe die Aktivisten mehrmals aufgefordert, Abstand zu nehmen“, sagt der Fraktionsvorsitzende. Nachgekommen seien sei seiner Aufforderung nicht. Demmel spricht von Beleidigungen, sagt, dass die Aktivisten des Bündnisses eine junge Mutter bedrängt hätten. Irgendwann habe er die Nase voll gehabt und den Mann im „Kackhaufen“-Kostüm weggezogen. Dieser sei daraufhin gestolpert. „Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagt er. Im Gegenteil. Er sei lediglich der Frau zu Hilfe geeilt und habe sich schützend vor den Infostand gestellt.

Polizei trifft fünf Personen vor Ort an

Was sich am Samstag, 4. Mai, genau zugetragen hat, versucht jetzt die Polizei zu ermitteln. Fest steht, dass ein 24-Jähriger aus dem nördlichen Landkreis Rosenheim gegen 10.30 Uhr eine Spontan-Demonstration angemeldet hatte. Dabei habe es sich laut des Veranstalters um eine Aktion im Rahmen des Umwelttags gehandelt, die unabhängig von der des Bündnisses stattgefunden hat.

Die Polizisten trafen kurz nach der Mitteilung in der kleinen Fußgängerzone ein. „Wir konnten dort fünf Personen antreffen“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Weder er noch seine Kollegen hätten während des Einsatzes Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten feststellen können. So jedenfalls hieß es am Montag, 6. Mai.

Verfahren wegen versuchter Körperverletzung

Mittlerweile liegt auch der Polizei das Video vor, das in den sozialen Medien die Runde macht. „Wir haben ein entsprechendes Verfahren wegen versuchter Körperverletzung beziehungsweise Nötigung eingeleitet und stehen derzeit am Beginn der Ermittlungen“, sagt Maurer auf OVB-Anfrage. Auf die Frage, gegen wen das Verfahren eingeleitet wurde, antwortet er: „Aktuell wird das Videomaterial hinsichtlich der entsprechenden Tatbeteiligungen geprüft.“

Kommentare