Kritik von Tierrechtsorganisationen
„Gegen Ausbeutung von Ponys auf dem Rosenheimer Herbstfest“ - Warum es erneuten Protest gibt
Seit Jahren ist das Ponyreiten auf dem Rosenheimer Herbstfest umstritten. Tierrechtsorganisationen fordern immer wieder das Ende des Ponykarussells. Dazu fand auch heuer eine Protestveranstaltung auf dem Rosenheimer Max-Josefs-Platz statt. Was gefordert wird und wer besonders in der Kritik steht.
Rosenheim – Der Protest geht weiter: Am Samstag, 26. August, veranstalteten die Tierrechtsorganisationen „Animals United“ und „Ariwa Animals Rights Watch“ eine Aktions- und Protestveranstaltung auf dem Max-Josefs-Platz in Rosenheim. Das Ziel: Die Abschaffung des Ponykarussells auf dem Rosenheimer Herbstfest. Denn im Gegensatz zu acht anderen bayerischen Städten, in denen bereits ein Verbot erwirkt werden konnte, ist das Ponyreiten in Rosenheim auch 2023 möglich – zum Unverständnis der Organisationen.
Organisationen fordern Ende der „tierquälerischen Tradition“
„Sensible Fluchttiere wie Ponys sind auf Volksfesten und anderen Jahrmärkten permanenten Stress durch Menschen, Gerüchen und Lärm ausgesetzt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Ortsgruppe Rosenheim von „Animals United“. Zudem müssten die Tiere stundenlang in einer Richtung im Kreis laufen, teilweise mit zappelnden Kindern auf ihrem Rücken. „Das ist tierquälerische Tradition“, kritisierte die Ortsgruppe bereits in der Vergangenheit. Selbst das dauernde Streicheln könne zum Stress der Ponys beitragen. „Auf dem Herbstfest wird Kindern somit das Bild vermittelt, dass Ponys ‚Spielzeuge‘, nicht leidensfähige Lebenwesen sind.“
Daher sollte die Bevölkerung bei verschiedenen Mitmach-Aktionen auf dem Max-Josefs-Platz „am eigenen Leib spüren, wie es sich für die Ponys anfühlen muss, stundenlang im Kreis zu laufen.“ Dazu gab es Redebeiträge und Informationen zu den Hintergründen.
Tausende von Unterschriften reichen nicht
Die größte Kritik gab es von den Tierrechtsorganisationen für den Wirtschaftlichen Verband und die Stadt Rosenheim. „In den vergangenen sieben Jahren wurden rund 4000 Unterschriften in Papierform und rund 3500 Unterschriften im Rahmen einer Online-Petition für die Abschaffung des Ponykarussells gesammelt“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dennoch habe der Wirschaftliche Verband und die Stadt noch nichts dagegen unternommen und sogar die Annahme der Unterschriften verweigert. Und auch ein Antrag der Rosenheimer SPD, in dem Oberbürgermeister Andreas März aufgefordert wurde, das Pony- und Pferdereiten auf dem Herbstfest zu untersagen, führte in der Vergangenheit zu nichts.
Aufgeben wollen die Tierschützer – wie auch nach den Rückschlägen in den vergangegen Jahren – auch heuer nicht. Zumindest solange nicht, bis die Reitbahnen auf Volksfesten der Vergangenheit angehören.