Großer Ansturm beim Einzug
„Auf eine einzigartige Wiesn“: So lief die Eröffnung des Rosenheimer Herbstfests 2023
„O‘zapft is!“, heißt es seit Samstag, 26. August, wieder auf dem Rosenheimer Herbstfest: Mit drei Schlägen zapfte Oberbürgermeister März im Flötzinger-Festzelt an, mit zwei Schlägen Landrat Lederer in der Auerbräu-Festhalle. Damit wurde das 162. Herbstfest offiziell eröffnet. Ein Einblick.
Rosenheim - So richtig glauben konnte es Amelie Frei selbst dann nicht, als sie auf der Bühne stand und die Gesichter der zahlreichen Herbstfest-Besuchern schaute. „Von klein auf war es mein Traum, dass ich als Miss Herbstfest die Rede halte“, sagte sie. Dieses Jahr ist es soweit. Statt - wie in den Vorjahren - als Besucherin an dem Fest teilzunehmen, sei sie heuer Teil des Ganzen. Schon seit Monaten habe sie der fünften Jahreszeit entgegengefiebert und plädierte dafür, in den kommenden Tagen den „Alltag hinter sich zu lassen“ und „das zu feiern, was uns ausmacht“ - Heimat, Tracht und bayerische Identität.
Strahlende Gesichter und ein gutes Miteinander
„Es ist wieder an der Zeit für strahlende Gesichter und ein gutes Miteinander“, ergänzte Hermann Tomczyk, Vorsitzender des Herbstfest-Ausschusses und Ehrenvorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands. Das Herbstfest sei eine Institution in Rosenheim, das getragen werde von allen die es lieben und mitgestalten. Er bedankte sich bei Polizei und Rettungsdienst und erinnerte daran, dass das Thema Nachhaltigkeit beim Wirtschaftlichen Verband eine große Rolle spiele.
Auch Landrat Otto Lederer merkte man die Vorfreude auf die kommenden 16 Tage sichtlich an. Er sprach von „gelebter Tradition“, lobte, dass auf dem Herbstfest in Rosenheim „für jeden was dabei ist“. Er freue sich auf gemütliche Stunden auf der Wiesn, und darauf Freunde und Bekannte wiederzusehen. Zwar seien die Probleme in der Welt laut Oberbürgermeister Andreas März nach wie vor da, trotzdem gehe es in den kommenden 16 Tagen darum, den Ernst des Lebens auch einmal zu vergessen. „Auf eine mordmäßige Gaudi“, sagte März, bevor er das Rosenheimer Herbstfest 2023 ganz offiziell für eröffnet erklärte.
Zuvor hatte es einen bunten Festzug durch die Rosenheimer Innenstadt gegeben. Aufgrund der Baustelle in der Fußgängerzone heuer erstmals mit einer geänderten Route. Von der Rathausstraße ging es über den Max-Josefs-Platz, den Ludwigsplatz und die Kaiserstraße bis hin zur Loretowiese. Wie in jedem Jahr nahmen neben Ehrengästen und Brauerei-Vertretern auch zahlreiche Musik- und Trachtengruppen teil. Angeführt wurde der Festzug von sechs Polizeireitern, der Herbstfest-Standarte und der Stadtkapelle Rosenheim.
Während die Bäcker- und Metzger-Innung Rosenheim frische Brezen und Würstl verteilten, beobachteten etliche tausend Zuschauer das Geschehen vom Straßenrand. Sie machten Fotos, winkten Oberbürgermeister, Landrat und den beiden Festwirt-Familien. Familie Heinrichsberger bewirtet heuer bereits zum zweiten Mal die Gäste in der Auerbräu-Festhalle, beim Flötzinger gibt es mit Andreas Schmidt einen neuen Festwirt. Nachdem er 14 Jahre lang die Auerbräu-Festhalle bewirtschaftet hat, zog er sich im Mai 2022 zurück und kehrt nun auf die Loretowiese zurück. „Für mich als Rosenheimer geht damit ein Traum in Erfüllung“, sagte der Geschäftsführer der Cateringfirma Prinzipal und Inn-Gastro kurz nach der Bekanntgabe.
Pünktlich um 11.05 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung - und sorgte wieder für eine ganz besondere Atmosphäre in der Stadt. Schon von weitem hörte man das Juchzen der Trachtler und die fröhliche Marschmusik. Nach den Eröffnungsreden, der Fanfare und den drei Böllerschüssen machten sich Lederer und März auf den Weg in die jeweiligen Festzelte um das erste Fass Bier anzuzapfen. Oberbürgermeister März brauchte im Flötzinger-Festzelt drei Schläge, Landrat Lederer in der Auerbräu-Festhalle nur zwei.
„Stoßen wir an, auf eine einzigartige Rosenheimer Wiesn und jede Menge Gaudi“, sagte Miss Herbstfest Amelie Frei und sprach damit wohl etlichen Herbstfest-Besuchern aus dem Herzen.



