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In der Prinzregentenstraße

Diskussion über stationären Blitzer in Rosenheim: Wann es für Autofahrer teuer werden könnte

In der Prinzregentenstraße in Rosenheim könnte auf Höhe der Schule in Zukunft die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 überwacht werden.
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In der Prinzregentenstraße in Rosenheim könnte auf Höhe der Schule in Zukunft die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 überwacht werden.

Seit rund zwei Jahren gibt es die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in der Prinzregentenstraße in Rosenheim. Wirklich daran halten sollen sich die Wenigsten. Das berichten Anwohner und Mitarbeiter einer Schule. Allerdings könnte sich das bald ändern. Und teuer werden.

Rosenheim – Wenn Helga Wagner aus dem Fenster ihres Büros schaut, stockt ihr manchmal der Atem. Immer wieder beobachte die Leiterin der Prinzregentenschule gefährliche Situation für die Kinder rund um das Schulgebäude. Sie spricht von zu schnell fahrenden Lkw, zu eng abbiegenden Autos an der Kreuzung Prinzregentenstraße/Hohenzollernstraße und vollgeparkten Gehsteigen. Damit der Schulweg in Zukunft sicherer wird, gibt es neue Pläne für die Stelle – die für den ein oder anderen kostspielig werden könnten.

Eilantrag mehrerer Fraktionen

In einem Eilantrag an Oberbürgermeister Andreas März fordern die Stadtratsfraktionen der Grünen, SPD und Freien Wähler/UP, sowie ödp-Stadtrat Host Halser, einen stationären Blitzer im Bereich der Prinzregentenstraße zu installieren. Seit Juni 2021 gilt dort unter der Woche zwischen 7 und 17 Uhr Tempo 30. Das sei im Zusammenhang mit dem Umbau des Brückenbergs eingeführt worden, primär um dem Umgehungsverkehr zu drosseln, teilt die Verwaltung auf OVB-Anfrage mit. Allerdings werde die geringere Geschwindigkeit selten eingehalten, heißt es hingegen in dem Antrag der Fraktionen.

Anwohner hätten mehrfach berichtet, dass vor allem Lkw deutlich schneller durch die Prinzregentenstraße fahren als erlaubt. Das kann Helga Wagner bestätigten. „Man hat den Eindruck, dass das Tempo 30 bisher wenig gebracht hat, weil sich viele nicht daran halten“, sagt die Schulleiterin. Und das habe weitreichende Folgen. Zum einen könnten aufgrund der Lautstärke während des Unterrichts die Fenster auf die Seite der Prinzregentenstraße kaum geöffnet werden. „Sonst verstehen die Schüler den Lehrer nicht und andersrum genauso“.

LKW mit längerem Bremsweg bei höherer Geschwindigkeit

Auf der anderen Seite sei der schnelle Verkehr immer eine Gefahr für die Schüler, die die Straße überqueren müssen. Durch den „wesentlich längeren Bremsweg“ seien dabei Lkw besonders gefährlich. Erschwerend komme hinzu, dass die Schule ihren Ein- und Ausgang direkt zur Straße hat, sagte Franz Opperer (Grüne) während der Juli-Sitzung des Ausschusses für Verkehrsfragen und ÖPNV, in dem der Eilantrag behandelt wurde.

Anwohnern und Mitarbeitern der Prinzregentenschule zufolge halten sich nur wenige an das Tempo 30, dass vor der Schule gilt.
Seit rund 2 Jahren gilt zwischen 7 uhr 17 Uhr in der Prinzregentenstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Mit Beginn des neuen Schuljahres im September könnte das Problem dem Grünen-Stadtrat zufolge noch größer werden. Da soll das neue Erweiterungsgebäude der Prinzregentenschule auf der gegenüberliegenden Straßenseite genutzt werden. Dadurch müssten die Schüler die Straße noch häufiger überqueren. „Dann könnte es an der Stelle nicht nur einen Gefahrenschwerpunkt, sondern auch einen Unfallschwerpunkt geben“, gab Opperer zu bedenken.

Polizei hat bisher nicht kontrolliert

Als diesen schätzt die Rosenheimer Polizei die Stelle in der Prinzregentenstraße nicht ein. „Der Streckenabschnitt ist und war auch vor der Geschwindigkeitsbegrenzung vom Unfallaufkommen völlig unauffällig“, teilt Sabine Gerke, Polizeihauptkommissarin und Sachbearbeiterin für Verkehr, mit. Seit Aufstellung der Geschwindigkeitsbeschränkung hätten sich dort zwei Unfälle ereignet. Einmal sei es ein „Spielgelstreifer“ und das andere Mal ein Fehler beim Abbiegen gewesen. Daher habe die Polizei bisher auch keine Messtelle zur Geschwindigkeitskontrolle eingerichtet.

Denn eine Geschwindigkeitsüberwachung habe der Richtlinie für die polizeiliche Verkehrsüberwachung zufolge ein vorrangiges Ziel: „Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle zu verringern und die Verkehrsüberwachung im Besonderen schwerpunktmäßig auf die Bekämpfung der Hauptunfallursachen auszurichten“, erklärt Gerke. Daher sei eine Überwachung besonders an den Stellen wichtig, an denen sich häufig Unfälle ereignet haben oder an denen nach den örtlichen Umständen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Unfälle bestehe. Beides sei im Umfeld der Prinzregentenstraße nicht gegeben.

Pläne mit einem Blitzer-Anhänger

Trotzdem waren sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses einig, dass etwas für Sicherheit der Kinder an der Prinzregentenschule getan werden soll. Allerdings nicht zwingend mit einem stationären Blitzer. Auch weil sich mit Fertigstellung der Westtangente der Lkw-Verkehr in der Innenstadt wieder verbessern werde, sagte Dr. Wolfgang Bergmüller (CSU).

Grundsätzlich sei die Stadt befugt, einen stationären Blitzer an der Prinzregentenstraße aufzustellen, obwohl die Stelle zur Bundesstraße 15 gehört, teilte die Verwaltung mit. Allerdings müsse dafür neben der Einschätzung als Unfall- oder Gefahrenschwerpunkt auch Daten vorliegen, die belegen, dass die Geschwindigkeit nachweislich oft überschritten wird.

Überwachung zum Schuljahresbeginn

Da das nicht der Fall sei, hatte die Verwaltung einen anderen Vorschlag: Zum Schuljahresbeginn könne ein bis zwei Wochen lang ein mobiler Blitzer-Anhänger, sowie eine digitale Geschwindigkeitsanzeigetafel aufgestellt werden. Die Kontrolle übernehme in diesem Fall der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland, der den Fließverkehr in Rosenheim überwacht. Damit zeigten sich die meisten Mitglieder des Ausschusses einverstanden, sofern nach einem halben Jahr die gesammelten Ergebnisse ausgewertet werden, ob nicht doch ein stationärer Blitzer möglich ist.

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