Das passiert im letzten Schuljahr 2023/24
„Realschule Prien schließt nicht geräuschlos“ – Rektorin Andrea Dorsch zur Schulauflösung
Aus zwei Schulen wird eine. Das ist in Prien der Fall, denn im September 2024 folgt die Überleitung der kommunalen Realschule in die staatliche Chiemsee-Realschule. Auch wenn das das Ende der Priener Realschule nach 48 Jahren bedeutet, ist die Stimmung dort positiv.
Prien – Die beiden Realschulen in Prien teilen sich einen Platz. Damit ist zum September 2024 aber Schluss. Denn der Freistaat Bayern übernimmt die Kommunale Realschule Prien aus der Trägerschaft des Landkreises. Heißt: Die Realschule Prien wird aufgelöst und es gibt dann nur noch die staatliche Chiemsee-Realschule. Die Schule blickt also dem letzten Schuljahr entgegen. Wie dieses ablaufen wird, hat Rektorin Andrea Dorsch im OVB-Interview verraten.
Wie ist aktuell die Stimmung in der Realschule Prien?
Andrea Dorsch: „Die Stimmung unserer Schüler ist super, das hat man auch beim diesjährigen Schulkonzert am 4. Mai gesehen. Der Chiemseesaal war über den letzten Platz weit hinaus gefüllt und die Musiker hatten riesige Freude daran, zu zeigen, was sie zuvor bei den Musikertagen in Agatharied bei Miesbach gelernt haben. Eigentlich war es bereits als letzte Ausgabe angekündigt, aber weil es so schön war, kam der Wunsch, es im nächsten Jahr doch noch einmal zu veranstalten. Das freut mich besonders. Abgesehen davon planen wir zwar das Ende der Realschule Prien, sind aber wie alle anderen Schulen voll fokussiert auf das Hier und Jetzt. Also auf die Lernarbeit, die Abschlussprüfungen sowie alle traditionellen Aktivitäten der Schule.“
Soweit bleibt also alles beim Alten. Was ändert sich aber trotzdem zum nächsten Schuljahr?
Dorsch: „Es werden bei uns keine neuen Schüler mehr für das Schuljahr 2023/24 eingeschult und daraus resultierend gibt es im nächsten Schuljahr keine Tutoren mehr, denn die sind ja dafür da, die „Kleinen“ in die Schulfamilie zu integrieren. Und die Konferenzen werden kürzer (lacht).“
Ich kann mir vorstellen, dass bei den Eltern viele Fragen aufkommen. Wie wird damit umgegangen?
Dorsch: „Die Eltern wissen, dass wir zum Beispiel großen Wert darauf legen, dass die Schüler der neunten Klasse, die im nächsten Schuljahr Abschluss machen, vor allem Lehrer bekommen, die von unserer Schule bleiben. Aber an der Chiemsee-Realschule arbeiten mittlerweile 40 Lehrer, also werden die Schüler mit Sicherheit eine Handvoll neuer Lehrer bekommen. Dafür, dass sie auch den ein oder anderen behalten, damit sie nicht nur unbekannte Gesichter haben, setzen wir uns ein. Wer genau das alles sein wird, können wir aber noch nicht sagen.
Wir haben außerdem von Anfang an mit den Eltern kommuniziert und auch in ihrem Sinn Kontakt zur Chiemsee Realschule gesucht. Aber alle Entscheidungen ab dem Schuljahr 2024/25 haben wir nicht mehr in der Hand. Ebenso haben sich die Elternbeiräte der beiden Schulen zusammengesetzt. Zu Beginn des Schuljahres 2024/25, also wenn es uns nicht mehr gibt, findet eine neue Wahl des Elternbeirats statt. Einige wollen sich dort zur Wahl stellen, um ihre Interessen im neuen Elternbeitrat der dann für sie neuen Schule vertreten zu können.“
Sie haben es zu Beginn schon gesagt: Die Stimmung ist gut und man konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. Wird man auch das nächste und somit letzte Schuljahr so ausklingen lassen?
Dorsch: „Ich kann sagen, die alte Traditionsschule Realschule Prien lässt sich nicht geräuschlos zusperren. Wir bekommen einen Festakt von unserem Schulträger, dem Landkreis Rosenheim, wir feiern mit unserem Förderverein ein großes Schulfest und geben eine Chronik raus, die die Geschichte der 48 Jahre alten Realschule Prien dokumentiert. Wir verabschieden uns von allen, die je hier gelernt und gearbeitet haben, vom Landkreis und von der Marktgemeinde Prien. Alle sollen Gelegenheit haben, mit Freude, Dank und zufriedenem Blick auf das zurückzuschauen, was die kommunale Schule für Generationen von Schülerinnen und Schülern bedeutet hat.“
