Früher im Kurpark
Priener Störche haben eine neue Heimat: Hier wächst das Nest
„Ich weiß, wo die Störche sind“. Gleich zwei Leser meldeten sich auf unseren Artikel über die Störche vom Kurpark. Die ihr dortiges Nest auf einer Fichte dieses Jahr verschmähen.
Prien – Die Marktgemeinde sei jetzt wohl um eine Attraktion ärmer, ärgerte sich ein Herr aus der Nachbarschaft des nach wie vor leeren Storchennestes in der Fichte. Mag sein, aber die schönen Vögel haben ein neues Domizil in Prien gefunden. Allerdings nicht in der Ortsmitte.
Die Störche sind da gelandet, wo Marc Kurzmann, der Hobby-Ornithologe, es schon vermutet hatte: Auf einem Kamin der Systemform in der Hochriesstraße. „Ich kann sie sehen und hören. Sie klappern fröhlich vor sich hin und bauen ein Nest“, freut sich eine neue Nachbarin der Störche.
„Sie fühlen sich dort eindeutig wohl“, sagt eine Passantin, „das Heim ist ja auch sicher.“ Sicherer vermutlich, als die Fichte, denn von der hat es vor zwei Jahren schon einmal ein Nest herunter geweht – in dem damals glücklicherweise noch keine Storchküken saßen.
Sicher, solange die Systemform ihre gefiederten Obermieter gewähren lässt. Aus der Geschäftsführung war am Freitag nach Mittag niemand zu erreichen, der sich dazu äußerte. Ein Mitarbeiter meinte aber, dass man die Schornsteine wohl so geschützt habe, dass nichts hineinfallen könne. Also auch keine Storchenbabies. Wenn denn die künftigen Eltern auf dem Schornstein geduldet werden.
Bis die jungen Störche aber ihre hungrigen Schnäbel aufsperren, dauert es noch eine Weile, denn das Storchenpaar auf dem Systemform-Schlot ist bei den eher frühen Heimkehrern. Der Großteil der hier beheimateten Störche ist laut Kurzmann noch auf dem Weg aus dem wärmeren Süden Richtung Chiemgau. Gut so, denn in den nächsten zwei Wochen kommen hier bei Temperaturen von 4 bis 12 Grad noch nicht unbedingt Frühlingsgefühle auf. Klapperstörche hin oder her.