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Kein Klappern am Kurpark?

Die Störche sind weg: Was ein Unwetter und der Markt Prien damit zu tun haben

Ein Storchenpaar beim Nestbau
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Das Nest auf der Fichte am Kurpark ist noch nicht wieder bezogen und geflickt.

Offenbar mögen die Störche am Priener Kurpark ihr Nest nicht wieder beziehen. Liegt das womöglich daran, dass ihre drei toten Kinder vom Vorjahr dort noch liegen? Oder gibt es andere Gründe?

Prien – Dr. Gerd Hieber, der in Sicht- und Hörweite des Storchennestes wohnt, befürchtet, dass er in diesem Sommer kein Klappern aus dem Nest am Kurpark hören wird. Eine erste Nestbesichtigung schlug fehl.

„Wie haben wir uns gefreut, als vor einigen Tagen die Störche wieder bei uns aufgetaucht sind und sich auch die Storchen-Kinderstube der vergangenen beiden Jahre in der Nachbarschaft der Kronprinz-Klinik angeschaut haben.“ Vermutlich, so schreibt er an die Chiemgau-Zeitung, haben sie aber drei verendete Jungstörche aus dem Vorjahr dort gesehen. Und ließen sich nicht nieder.

Storchenjunge überlebten 2024 Unwetter nicht

Die Storchenjungen hatten im Sommer 2024 ein Unwetter nicht überlebt und waren von den Eltern im Nest zurückgelassen worden. „Auf eine entsprechende Anfrage zur Entsorgung dieser Kadaver, wie es anderenorts wohl geschieht, wurden wir von der Gemeinde belehrt, dass dies Sache der Störche sei. Die jetzt wieder zu uns gekommenen Störche scheinen das aber anders zu sehen“, so Dr. Hieber, die Störche suchten woanders nach einem geeigneten Brutplatz. „Schade, denn Prien ist jetzt wohl um eine Attraktion ärmer.“

Schon im vergangenen Sommer hatte Bürgermeister Andreas Friedrich gesagt, dass im Fall der toten Jungtiere von der Gemeinde keine weiteren Maßnahmen geplant seien. Sollte aber vom Landesbund für Vogelschutz oder dem Veterinär- beziehungsweise dem Gesundheitsamt eine entsprechende Anfrage kommen, könnte die Gemeinde möglicherweise die Bergung mit der Drehleiter der Feuerwehr unterstützen. Die Anfrage kam nie, bestätigt Friedrich auf Anfrage der Redaktion.

Marc Kurzmann ist Ornithologe aus Passion und bei der OAG Chiemsee aktiv. Er erklärt, dass Störche in der Tat gerne an bewährte Nistplätze zurückkehren. Ob die Überreste der toten Jungvögel etwas damit zu hätten, dass das Nest noch nicht wieder bezogen sei, sei denkbar. „Aber das muss nicht sein – und ich halte es auch eher für unwahrscheinlich, denn Störche bleiben auch in ihrem Nest, wenn dort tote Junge sind.“

Das erste Nest wurde von der Fichte geweht

Normalerweise werfen Störche ihre toten Jungen zwar aus dem Nest, das geht aber nur bis zu einer bestimmten Größe. Dann schaffen es die Elterntiere nicht mehr. Er gehe eher davon aus, dass den Störchen die Fichte nicht als geeigneter, weil instabiler Unterbau für ein Nest erschien, so Kurzmann. Denn 2023 wurde, wie sich der Bürgermeister erinnert, das erste Nest schon einmal von der Fichte geweht.

Eine Attraktion weniger – vielleicht. Um die Störche müsse man sich aber generell keine Sorgen machen, sagt Kurzmann. Die Art sei nicht bedroht, sei im Gegenteil auf dem Vormarsch. Er ist ziemlich sicher: „Die Störche suchen sich eine andere Nistgelegenheit.“

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