Aus dem Film „Wickie auf großer Fahrt“
Gesunkenes Wikinger-Schiff vom Chiemsee: Was über Ursachen und Schäden bekannt ist
Einsatzkräfte beschreiben die Bergung des gesunkenen Wikinger-Schiffs von Prien als aufwendig und zeitintensiv. In der Nacht auf Montag (16. September) war das Schiff – bekannt aus dem Film „Wickie auf großer Fahrt“ – untergegangen. Wir zeigen Fotos der Bergung. Was über Ursachen und Schäden bekannt ist.
Prien – Unterwegs auf den Spuren von Wickie und den starken Männern. Auf dem Chiemsee macht das eine Attraktion möglich. Das Schiff aus dem Kinofilm „Wickie auf grosser Fahrt“, der im September 2011 in die deutschen Kinos kam. Drehort war zwar die Umgebung des Walchensees, 2016 kam die über 17 Meter lange „Freya“ im Zuge der Wikinger-Ausstellung auf den Vorplatz des Rosenheimer Lokschuppens. Seit 2017 finden Gäste des Chiemsees das Schiff beim Schramlbad in Prien-Harras. Betreiber ist die Chiemsee-Erlebnis Gmbh. Doch jetzt ist das Schiff in Not geraten.
Wie die Wasserschutzpolizei Prien mitteilt, ist das Wikingerschiff in der Nacht vom Sonntag (15. September) auf Montag gesunken. Landratsamt Traunstein, Wasserschutzpolizei Prien, Feuerwehr Prien und DLRG-Tauchergruppe Prien planten die Bergungsaktion. Etwa 25 Kräfte waren laut Polizeihauptkommissar Roland Kempf im Einsatz. Kurz nach Mittag wurde am Montag begonnen.
Schiff zieht sich Schäden zu
„Die Bergung gestaltete sich als sehr aufwendig, da sich beinahe der komplette Rumpf unter der Wasserlinie befand“, schreibt der DLRG Ortsverband Traunstein-Siegsdorf auf Facebook. Laut Pressemitteilung der Wasserschutzpolizei befanden sich im Schiffsrumpf Gefahrstoffe, wie zum Beispiel Treibstoff, Öle und Batterien. Daher verlegte die Feuerwehr zuerst eine Ölsperre um das Schiff.
Taucher der DLRG verschafften sich Informationen über den aktuellen Zustand des Schiffs, auch Schäden wurden kontrolliert. Solche fanden die Taucher vor, wie es weiter auf Facebook heißt. Diese erschwerten die Bergung. Denn die Einsatzkräfte mussten auch untersuchen und festlegen, wo sie Kran und Seilwinde anhängen können, ohne weitere Beschädigungen zu verursachen, erklärt Kempf weiter.
Es kam ein Autokran zum Einsatz, welcher auf der staatlichen Lastenfähre der Herreninsel positioniert war. Das war auch ein Grund, warum sich der Bergungseinsatz von Mittag bis in den späten Abend um 22 Uhr gezogen hatte. „Momentan ist die Fähre der Fraueninsel in Reparatur“, sagt Kempf. „Die Fähre der Herreninsel befährt jetzt beide Inseln und konnte dann erst im Lauf des Nachmittags kommen.“
Die Fähre mit dem Kran platzierte sich wasserseitig an der Freya dann wurde ihr Heck angehoben. Anschließend konnte das Schiff ausgepumpt werden. Der Einsatz verlief erfolgreich, ohne, dass Betriebs- oder Gefahrstoffe in den Chiemsee gelangten.
Mehrere Faktoren als Ursache vermutet: Keine Details
Die genaue Ursache, warum das Schiff gesunken war, sei jedoch noch nicht bekannt. „Das Boot ist dicht“, sagt Manfred Eckerl, Geschäftsführer der Chiemsee-Erlebnis GmbH am Mittwoch, 18. September. „Aber es hat oben viel reingeregnet und auch das Wasser des Chiemsees ist gestiegen. Das könnte hier schon zusammenspielen“, so seine Vermutung. Die Wasserschutzpolizei Prien hat die Ermittlungen aufgenommen. Auch Polizeihauptkommissar Kempf konnte am Mittwochmittag noch nichts Genaueres sagen. Er vermutet ebenso, dass wohl mehrere Faktoren ausschlaggebend waren.
Die Beschädigungen, die das Boot erlitten hat, werden begutachtet und ausgebessert, teilt Manfred Eckerl weiter mit. Es seien aber nur kleinere Schäden. „Das Schiff fährt momentan nicht. Deshalb haben wir auch den Dieseltank ausgepumpt, sollte nochmal was sein.“ Eckerl zeigt sich sehr froh, dass das Schiff erfolgreich geborgen werden konnte. „Und da will ich auch ein ganz großes Lob an die Helfer aussprechen, die im Einsatz waren.“


