Polizei will Zusammenhang nicht ausschließen
Einbruchserie am Chiemsee? Täter steigen erneut in Kioske am See ein – was bisher bekannt ist
Treiben Einbrecher ihr Unwesen, die es auf Kioske und Gaststätten am Chiemsee abgesehen haben? Im August gab es gleich mehrere Fälle rund um den See – die Polizei ermittelt. Was bisher bekannt ist und warum weiterhin Vorsicht geboten ist.
Prien/Übersee/Chieming/Grabenstätt – Heiße Sommertage am See verbringen, ins kühle Nass springen und zum Abschluss noch gemütlich im Kiosk oder einer Gaststätte einkehren. Genau das Richtige zum Entspannen. Doch das schöne Sommerwetter und die damit verbundenen, sehr gut besuchten Badeplätze, wecken auch das Interesse von Kriminellen.
Gleich zwei Einbrüche in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (27. auf 28. August) meldet die Polizei Traunstein. Und die Tatorte sind nur etwa zehn Minuten Fahrtzeit voneinander entfernt. Zum einen im Kiosk am Chiemseering in Chieming. Ein oder mehrere Unbekannte verschafften sich Zugang und entwendeten einen niederen, vierstelligen Eurobetrag. „Am Gebäude selbst entstand darüber hinaus Sachschaden in Höhe von etwa 1000 Euro“, heißt es seitens der Polizei. Zudem wurde in derselben Nacht die Gaststätte an der Hirschauer Bucht in Grabenstätt Opfer von Einbrechern. Geld wurde nach aktuellen Informationen wohl keines gestohlen, der Sachschaden wird auf circa 100 Euro geschätzt.
Noch keine Infos über Zusammenhänge
Die Ermittlungen laufen. Was bisher behilflich sein kann: In der Gaststätte war eine Überwachungskamera installiert. Diese konnte laut Polizei zwei Täter aufzeichnen, die wohl gegen 2.38 Uhr am Mittwoch dort eingestiegen sind. Die Überprüfungen zur Identität würden allerdings noch andauern. In beiden Fällen bittet die Polizei Traunstein um Zeugenhinweise unter 0861/9873-0.
Es sind nicht die einzigen beiden Fällen, die sich in jüngster Zeit am Chiemsee ereignet haben. In der Nacht von Sonntag (11. August) auf Montag (12. August) sind bislang unbekannte Täter in das Kioskgebäude auf dem Gelände des Strandbads Feldwies eingebrochen und haben einen Betrag im unteren dreistelligen Bereich gestohlen. Ein Zeuge konnte gegen 1.30 Uhr zwei jüngere Männer mit Rucksack beobachten, die aus dem Areal des Strandbades liefen und miteinander flüsterten. Die Männer fuhren dann vermutlich mit einem Motorrad weg.
Auch ein Kiosk am „Schramlbad“ in Prien wurde Opfer von Einbrechern. Wie die Polizei Prien mitteilte, hatten die Unbekannten in der Nacht von Mittwoch (21. August) auf Donnerstag (22. August) zunächst eine Holztür zum Lagerraum des Kiosks aufgehebelt. Anschließend sind die Täter in den Verkaufsraum vorgedrungen und haben diesen durchsucht. Dort wurde aus einer Kasse das Wechselgeld entwendet.
Doch damit nicht genug: Anschließend waren die Täter bei ihrem Coup auch noch am Verkaufsstand des angrenzenden SUP-Clubs erfolgreich. Hier entwendeten sie ebenfalls einen geringen Bargeldbetrag aus einer Geldkassette, heißt es weiter von der Polizei Prien. Neue Hinweise liegen bisher noch keine vor, erklärte Erster Polizeihauptkommissar Jürgen Thalmeier, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Prien am Mittwochnachmittag (28. August): „Derzeit laufen noch die kriminaltechnischen Untersuchungen, da DNA-Spuren gefunden wurden.“
Weiterhin Vorsicht aufgrund des Sommerwetters geboten
Dass es sich in den anderen Fällen, wie in Grabenstätt und Chieming, um die gleichen Täter wie in Prien handelt, das sei laut dem Dienststellenleiter nicht auszuschließen. Seitens der Polizei in Traunstein heißt es: „Wir können einen Zusammenhang natürlich nicht ausschließen, aber es auch nicht verifizieren. Mögliche Zusammenhänge werden sich vielleicht im Laufe der Ermittlungen zeigen.“ Aktuell würden alle Fälle separat ermittelt. Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Prien, das den Chiemsee, sowie auch Simssee beinhaltet, seien in jüngster Zeit aber keine weiteren Einbrüche dieser Art angezeigt worden.
Aufgrund der Wetterprognosen, die in den nächsten Tagen Sonnenschein und Temperaturen von fast 30 Grad vorhersagen, sollten Kiosk- und Gaststättenbetreiber aber wachsam sein. „Da ist wieder reger Betrieb an den Badeplätzen“, sagte Thalmeier – und damit seien auch die Kioske wieder gut besucht. Er rät daher, dass die Betreiber kein Bargeld in den Einrichtungen lassen sollen. Zudem ist es wichtig, beim Verlassen alle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wer sich zukünftig schützen will, dem ist wie im Beispiel von Grabenstätt empfohlen Überwachungskameras zu installieren, damit Tatzeiträume besser eingegrenzt und auch Täter womöglich besser identifiziert werden können.