Drei Fälle in der gleichen Straße
Sabotage! Dreimal Luft aus Reifen in Traunstein gelassen - wie sollen Autofahrer reagieren?
Treiben Reifen-Saboteure ihr Unwesen? Mehrere Male wurde aus den Reifen parkender Autos in Traunstein die Luft herausgelassen. Was bisher bekannt ist, worauf Autofahrer jetzt achten sollten – und wie Sie merken, wenn dem Reifen beim Fahren die Luft ausgeht.
Traunstein – Sie kommen an Ihr geparktes Auto und merken schon beim darauf zugehen, dass es an einer Seite komischerweise etwas tiefer ist. Beim genaueren Betrachten finden Sie schließlich die Ursache: In einem der Reifen ist kaum noch Luft. Eine direkte Beschädigung stellen Sie nicht fest, irgendjemand hat also die Luft rausgelassen.
Diese ärgerliche Entdeckung musste auch ein Autofahrer im Bahnweg in Traunstein machen. Wie die Polizei Traunstein mitteilt, hat ein Unbekannter in der Nacht von Montag auf Dienstag (19. auf 20. August) die Luft aus einem Reifen eines parkenden schwarzen VW T-Roc gelassen. Und das nicht zum ersten Mal. Dasselbe Auto wurde bereits Opfer einer solchen Tat in der Zeit vom 29. Juni bis 1. Juli. Auch ein dritter Vorfall hatte sich im Bahnweg ereignet: Im Zeitraum von 13. Juli bis 17. Juli war ein grauer Honda Civic betroffen.
Vor Fahrtantritt: Reifen kontrollieren
„In allen Fällen hatte sich jemand an den Ventilen zu schaffen gemacht“, sagt ein Sprecher der Polizei Traunstein auf Nachfrage der Redaktion. Es handle sich um die einzigen drei Fälle dieser Art, die sich in jüngster Zeit ereignet haben. Vom bislang unbekannten Täter fehlt noch jede Spur. Daher bittet die Polizei Traunstein um Zeugenhinweise unter 0861/9873-0, zudem rät sie allen Autofahrern achtsam zu sein. „Bevor man ins Auto steigt, schadet es nicht, wenn man sich die Reifen kurz ansieht“, sagt der Polizeisprecher. Denn wenn ein Autofahrer mit einem Platten losfährt, oder erst während der Fahrt die Luft entweicht, könne das gefährliche Folgen mit sich bringen.
Auch wenn es sich bei den Sabotagen in Traunstein um Einzelfälle handelt, sie erinnern an Vorfälle vor einer Hausarztpraxis in Übersee, die sich vergangenen Februar und März ereignet hatten. Ein Unbekannter lockerte die Ventileinsätze an den Autos, die die Ärzte für Haubesuche nutzten. Die Autos mussten in die Werkstatt gebracht werden. Besonders besorgniserregend: einmal entwich die Luft nur sehr langsam, sodass die Sabotage erst während der Fahrt bemerkt wurde. Ein schwammiges Fahrverhalten habe den gelockerten Ventileinsatz enthüllt.
Wie Sie Pannen bemerken und richtig handeln
Das ist eines der Anzeichen für eine Reifenpanne, bestätigt auch ein Sprecher aus dem Bereich Fahrzeugtechnik beim ADAC Südbayern auf Nachfrage. Die Lenkung ist beeinträchtigt und unpräzise. Ebenso deuten geänderte Fahrgeräusche, wie ein lauteres Abrollgeräusch oder ein tiefes Wummern darauf hin, dass etwas mit den Reifen nicht in Ordnung ist. Bei neueren Fahrzeugen wird eine solche Störung über die Reifendruck-Kontrolle im Fahrzeug, akustisch und optisch angezeigt, erklärt der Sprecher weiter.
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Fahrzeug zu „schwimmen“ beginnt, also sich nicht mehr richtig kontrollieren lässt, oder im schlimmsten Fall, dass ein Reifen geplatzt ist, dann rät der ADAC Ruhe zu bewahren, die Warnblinkanlage einzuschalten und den Wagen ausrollen zu lassen. Starkes Abbremsen soll vermieden werden, da das den Reifen zusätzlich beschädigen kann.
„Sind Mitfahrer an Bord, lassen Sie diese auf der fahrbahnabgewandten Seite aussteigen“, schreibt der ADAC auf seiner Homepage. Ziehen Sie außerdem Ihre Warnweste an und sichern Sie das Pannenfahrzeug mit einem Warndreieck ab. Wer ein Ersatzrad oder Pannenset dabei hat, kann den kaputten Reifen wechseln. Sollte das jedoch nicht möglich sein, „hilft nur noch der Pannendienst“, fügt der Fahrzeugtechnik-Sprecher hinzu.
