Erschreckender Vorfall in Bruckmühl
Frau (53) vertreibt Unbekannten von Terrasse: Werden bei uns Wohnungen für Einbrüche ausgespäht?
Werden rund um Bruckmühl derzeit Wohnungen für potenzielle Einbruchstaten ausgespäht? Diese Vermutung lassen zumindest verschiedene Vorfälle – der jüngste am Mittwochabend (20. März) – aufkommen. Was die Polizei dazu sagt.
Bruckmühl – Spähen rund um Bruckmühl Unbekannte Häuser und Wohnungen für Einbrüche aus? Diese Vermutung hat zumindest Beate Schlesier (53) aus der Vagener Au nach einem erschreckenden Vorfall am Mittwochabend (20. März). Ein Unbekannter hatte unter der halb heruntergelassenen Jalousie in ihre Wohnung gespäht, konnte dann allerdings vertrieben werden. „Die Polizei nimmt die Sache sehr ernst“, sagt die 53-Jährige gegenüber dem OVB.
Vermieter-Sohn überrascht den Unbekannten
Sie selbst hatte den Vorfall zunächst gar nicht mitbekommen, sondern war erst durch den Sohn der Vermieter, der den Unbekannten entdeckt hatte, darauf aufmerksam geworden. „Ich hatte wie jeden Abend die Jalousien an der Terrasse heruntergelassen, aufgrund meiner Katze aber noch rund einen halben Meter Platz zum Boden gelassen“, erzählt die 53-Jährige. Zwischen 20.15 und 20.30 Uhr war dann der Sohn der Vermieter, die dort ebenfalls leben, heimgekommen und hatte den unbekannten Mann kniend an der Terrasse gefunden, wo er gerade in die Wohnung gespäht hatte.
„Er hat den Mann dann angesprochen, worauf dieser durch den Garten in Richtung Mangfall weggelaufen ist“, erinnert sich die 53-Jährige an das unheimliche Erlebnis zurück. Der Unbekannte soll rund 50 Jahre alt sein, einen grauen Bart und eine blaue Fleecejacke getragen haben. Nachdem sich Schlesier versichert hatte, dass der Mann wirklich verschwunden war und an der Wohnung nun „alles verrammelt“ ist, informierte die 53-Jährige am nächsten Tag die Bad Aiblinger Polizei über den Vorfall.
Schlesier glaubt nicht, dass es sich um einen Spanner handelt
Dass es sich bei dem Unbekannten um einen Spanner handeln könnte, glaubt Schlesier nicht. „Ich denke, dass der ausspähen wollte, wo es was zu holen gibt“, so die Bruckmühlerin, die sich trotz des Vorfalls „hier weiterhin sehr sicher fühlt“ und „jetzt nicht in Panik verfallen“ wird. Den Menschen in der Nachbarschaft rät sie, „die Augen offen zu halten“. „Wenn jemandem etwas auffällt oder so etwas erlebt, dann soll er bitte unbedingt die Polizei darüber informieren“, appelliert die 53-Jährige an die Bürger, derartige Vorfälle nicht einfach auf sich beruhen zu lassen.
Doch was sagt die Polizei zum Vorfall in Bruckmühl? „Wir haben diesen Vorfall als ,verdächtige Wahrnehmung‘ aufgenommen und weitere Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, die allerdings keine weitere Hinweise eingebracht haben“, sagt ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling auf OVB-Anfrage. Ein Zusammenhang mit ähnlichen Vorfällen in der Region sei nach Angaben der Ermittler derzeit nicht erkennbar.
Bereiche werden „ein bisschen intensiver bestreift“
Auch Hinweise darauf, dass Einbrecher derzeit im Mangfalltal Häuser und Wohnungen für einen Coup ausspähen, gäbe es derzeit nicht. „Wir haben keine Häufung derartiger Vorfälle“, so der Polizei-Sprecher, der allerdings betont, dass „bei solchen Meldungen diese Bereiche ein bisschen intensiver bestreift“ würden. Zudem rät er den Bürgern, verdächtige Wahrnehmungen – beispielsweise unbekannte Personen, die sich seltsam verhalten oder auswärtige Fahrzeuge, die überhaupt nicht in die Nachbarschaft passen – auf jeden Fall unter 110 bei der Polizei zu melden.
Bereits im Februar 2024 hatten Betroffene in Facebook-Foren vor etwaigen „Bettlern“ gewarnt, die in Bruckmühl versuchen würden, sich Zutritt zu fremden Räumlichkeiten zu verschaffen. So hatte eine Frau aus Bruckmühl gegenüber dem OVB geschildert, wie ein unbekannter Mann plötzlich in ihrer Küche gestanden hatte. Sie schubste den Unbekannten nach eigenen Angaben aus der Wohnung, woraufhin der Mann die Flucht ergriff.
