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Ständig überschwemmt

Teile von Ramerberg „regelrecht abgesoffen“: Alte Pläne für Hochwasserschutz aufgetaucht

Die Rotter Straße in Ramerberg: Bei Starkregen-Ereignissen ist sie immer wieder überschwemmt.
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Die Rotter Straße in Ramerberg: Bei Starkregen-Ereignissen ist sie immer wieder überschwemmt.

Ramerberg will den Hochwasserschutz verbessern, unter anderem an der Rotter Straße. Nun sind Sanierungspläne aus dem Jahr 2011 aufgetaucht. Warum diese dafür sorgen, dass der Kanal-Ausbau wieder infrage gestellt wird.

Ramerberg – Die Gemeinde Ramerberg will in den Hochwasser-Schutz investieren. Das hatte der Gemeinderat schon im September 2024 beschlossen. Denn im Sommer, insbesondere bei dem starken Unwetter in der Nacht von 12. auf 13. Juli, waren ganze Ortsteile regelrecht „abgesoffen“, wie Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR) damals erklärte.

Besonders betroffen: Reithberg und Ramerberg. Das Problem ist kein neues. Immer wieder klagen die Anwohner der beiden Ortsteile bei Starkregen-Ereignissen über vollgelaufenen Keller. Im Spätsommer hatte der Gemeinderat deshalb beschlossen, das Problem anzugehen. Das Regenrückhalte-Becken in Reithberg sollte saniert werden und so der damalige Plan im Idealfall auch der Kanal der Rotter Straße. Denn dieser ist wahrscheinlich zu klein für die anfallende Regenmenge.

Pläne aus 2011 sehen Kanal-Erweiterung vor

Ein Problem, das, wie es scheint, schon länger bekannt ist. Denn wie Maximilian Brockhoff, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft, seien in der Verwaltung Sanierungspläne aus dem Jahr 2011 aufgetaucht, die eine Erweiterung des Kanals auf einen Durchmesser von aktuell 300 auf 800 Millimeter zu erweitern und das Ablaufbecken auszubauen. Warum diese Pläne nie umgesetzt wurden, könne er nicht nachvollziehen. „Wahrscheinlich lag es aber an den Kosten“, so Brockhoff. Diese seien damals mit 600.000 Euro veranschlagt gewesen.

Eigentlich will Ramerberg in den Hochwasser-Schutz der Rotter Straße investieren.

Konrad Fuchs (NRL/FWG), der schon damals im Gemeinderat saß, bestätigte diese Vermutung. „Das Vorhaben wurde einstimmig abgelehnt, der damalige Rat hat eingesehen, dass es in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis stand“, erinnerte sich Fuchs. Das Problem an der Rotter Straße sind seiner Meinung nach ohnehin die verdreckten Gullys. Sie sollten regelmäßig von der Gemeinde gereinigt werden. „Wenn man eine Kanalsanierung macht, gehört das für mich in ein ganzes Konzept für die Rotter Straße“, so Fuchs. Beispielsweise im Zuge der Ausweisung eines Baugebiets. „Ansonsten ist es für mich nicht tragbar.“

Glasfaser-Ausbau oder Kanal-Sanierung?

Brockhoff mahnte zudem die aktuellen Baukosten im Blick zu behalten. „Eine Umsetzung würde natürlich heute mehr kosten.“ Zu diesem Schluss kam auch Fabian Tretter (UWR). „Mit den heutigen Preisen reden wir hier von einer Million Euro an Baukosten. Das funktioniert nicht“, meinte er. Florian Baumann (NRL/FWG) warf zudem ein, dass „mit den aktuellen Regenverhältnissen sicherlich auch die Niederschlagsmengen neu berechnet werden müssten.“

Geschäftsleiter Brockhoff verwies zudem auf die prekäre Haushaltssituation. Der Gemeinderat müsse sich angesichts der finanziellen Lage ohne Zweifel zwischen der Sanierung der Rotter Straße und dem Glasfaser-Ausbau entscheiden. „Beides geht mit Sicherheit nicht.“

Da die entdeckten Pläne lediglich zur Information dem Gemeinderat vorgelegt wurden, wurde hierzu kein Beschluss seitens des Germiums gefasst.

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