Bahnhofsbereich war komplett gesperrt
„Leck am Waggon“? Wie es zum Gefahrgut-Alarm in Ostermünchen kam und wie die Situation gelöst wurde
Im Bereich des Ostermünchener Bahnhofes kam es am Montagmorgen zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehren. Warum eine zunächst unbekannte Flüssigkeit den Straßen- und Bahnverkehr zeitweise komplett lahmlegte und wie die Gefahren-Situation gelöst wurde.
Tuntenhausen/Ostermünchen – Am Montagmorgen (20. November) gegen 9 Uhr ist es im Tuntenhausener Ortsteil Ostermünchen zu einem Großeinsatz von zahlreichen Einsatzkräften gekommen. Mehrere Streifenwagen der Bundes- und der Landespolizei sowie mehrere Feuerwehrfahrzeuge rückten zum Einsatzort, der an der Ecke Bahnhofstraße / Rosenheimer Straße lag. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf OVB-Nachfrage mitteilt, hatte ein Bahnmitarbeiter den Alarm ausgelöst, nachdem ihm eine Flüssigkeit, die aus einem Zug austrat, aufgefallen war.
Laut Polizeiangaben kam es tatsächlich zum Austritt einer Flüssigkeit aus einem am Bahnhof stehenden Güterzug. Wie Lisa Maier, Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, erklärt, sei daraufhin ein Leck am Gefahrgut-Waggon befürchtet worden. „Deshalb hat der Einsatz auch so groß gewirkt, immerhin sind viele Einsatzkräfte alarmiert worden“, so Maier.
„Gefahrgut-Trupp“ zum Einsatzort gerufen
Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sei auch der „Gefahrgut-Trupp“ des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zum Einsatzort geschickt worden. „Das sind Kollegen, die durch gewissen Schulungen auf solche Situationen spezialisiert sind und die mit entsprechender Einsatzausrüstung Stoffe sichern können“, erklärt Maier.
Um welche Flüssigkeit es sich genau handelte und wie viel davon ausgetreten war, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Unterdessen wurde der Bahnhof Ostermünchen komplett gesperrt. Es kam auf der Strecke München-Salzburg zu erheblichen Behinderungen. Auch die Deutscher Bahn berichtete von massiven Verspätungen und Zugausfällen im Streckenabschnitt zwischen Grafing/Bahnhof und Großkarolinenfeld. Auch Autofahrer mussten im Ortsgebiet von Ostermünchen mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Neben einem Großaufgebot der Feuerwehr war auch der Notfallmanager der Deutschen Bahn im Einsat.
Welche Flüssigkeit löste den Großalarm wirklich aus?
Doch nach rund anderthalb Stunden gab es die erste Entwarnung. Laut Polizeisprecherin Lisa Maier habe die Feuerwehr am Bahnhof und an allen Waggons des betroffenen Zuges entsprechende Messungen durchgeführt. Diese Messungen ergaben keine Auffälligkeiten. „Es handelte sich bei der Flüssigkeit also um kein Gefahrgut“, so Maier.
Kräfte der Feuerwehr gehen demnach von „Kondenswasser oder Regenwasser“, welches der Zug im Bereich des Bahnhofes verloren hatte, aus. Die Rettungskräfte konnten rasch wieder abziehen und den Bahnhof freigeben. Der Bahn- und Straßenverkehr konnte gegen 11 Uhr wieder normal laufen.