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Nachruf

„Staller-Irmi“ war einst ein Radio-Star: Jetzt ist Irmingard Seidl mit fast 88 Jahren verstorben

Die jungen „Staller-Dirndl“ (von links) Irmingard Seidl, Annemarie Düll (Zither) und Dorothea Schlemer bei einem Auftritt auf der Herreninsel zu ehren eines australischen Besuchers.
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Die jungen „Staller-Dirndl“ (von links) Irmingard Seidl, Annemarie Düll (Zither) und Dorothea Schlemer bei einem Auftritt auf der Herreninsel zu Ehren eines australischen Besuchers.

Irmingard Seidl, eine bekannte und geschätzte Persönlichkeit aus Breitbrunn, verstarb kurz vor ihrem 88. Geburtstag nach kurzer Krankheit im Kreise ihrer Familie.

Breitbrunn – Kurz vor ihrem 88. Geburtstag verstarb nach kurzer Krankheit Irmingard Seidl im Kreise der Familie. In seinem Requiem, dass vom Kirchenchor umrahmt wurde, ging Pfarrer Andreas Przybylski auf das Leben und Wirken der Verstorbenen ein.

1936 wurde Irmingard als Jüngstes von acht Kindern der Bauersleut Susanne und Sepp Obermair in den „Stallerhof“ hineingeboren. Durch die damaligen Kriegswirren verlor sie zwei Brüder. 1942 ließen Josef (19) und 1943 Emmeran (26) ihr Leben als Soldaten in Russland. Und als ob das nicht reicht, musste sie 1945 dem Großvater und 1946 dem Vater, der an einem Krebsleiden erkrankt war, ins Grab nachschauen. Als ihr Bruder Franz mit 15 Jahren bereits das „Bauernsachl“ übernehmen musste, wurden auch die Schwestern früh zur Arbeit herangezogen. Nach dem Besuch der Breitbrunner Volksschule hatte auch Irmi kräftig zu Hause mit angepackt.

Schwestern machten alles gemeinsam

Die „Staller Irmi“, wie sie gerne genannt wurde, wuchs mit ihrer älterer Schwester Dora fast wie Zwillinge auf, sie machten alles gemeinsam und waren gleichzeitig beste Freundinnen. Da der Stallerhof „Mittelpunkt“ im Dorf war, ging es stets gesellig zu und es wurde viel gesungen. Schon in jungen Jahren schloss sie sich dem Trachtenverein an und sang mit Dora als „Staller-Dirndl“ nicht nur bei Almtänzen, sondern sie waren im ganzen Gauverband und aufgrund ihres Bekannheitsgrades sogar im Rundfunk zu hören.

1958 lernte sie Donat Seidl vom Rimstinger Ortsteil Hötzelsberg auf einem Almtanz kennen und lieben. Bereits ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken und sie schenkten Donat, Irmi und Veronika das Leben. In der Folge wuchs die Familie um sechs Enkelkinder und ein Urenkerl, mit denen sie enge Familienbande pflegte.

Mehrere Jahre haben sie auf dem „Meltlhof“ im Breitbrunner Ortsteil Weingarten gewohnt und gearbeitet, ehe sie sich am Ortsrand ein kleines Häuschen bauten. Irmi arbeitete noch einige Jahre als Postangestellte.

In ihrer Freizeit ging das Paar gern und oft zum Volkstanz, pflegte so lange ihren Garten und ging ihrer Passion, dem Singen, noch viele Jahre auch im Kirchenchor nach.

Und nochmals schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Die gute Ehe wurde überschattet vom Tod ihrer Kinder Irmi (1987) und Donat (2013), sie musste sich mehreren Operationen unterziehen, ertrug aber ihr Schicksal tapfer und gab sich nie auf. Auch den wöchentlichen „Tantenkaffee“ mit ihren Geschwistern und die Geburts- und Namenstagsfeiern ließ sie nicht aus.

Ehemann verstarb 2017

Nachdem sie 2010 die Goldene Hochzeit feierten, musste Irmi 2017 den Tod des Ehemanns verkraften. Durch einen schweren Sturz 2022 war sie stark eingeschränkt und konnte sich selbst nicht mehr versorgen. Dank der Pflege durch ihre Tochter war sie weiterhin ins Familienleben eingebunden und durfte 2024 zu ihrer großen Freude noch ihren ersten Urenkel kennenlernen. Nun ist sie nur eine Woche nach ihrer älteren Schwester Antonie für immer eingeschlafen.

Auf ihrem letzten Erdenweg senkte der Trachtenverein bei einem treuen Mitglied am offenen Grab die Fahne.

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