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Nachruf auf Fritz Stephan

Ex-Strandbad-Betreiber ist tot: Die Fraueninsel trauert um den „Anerl Fritz“ (93)

Fritz Stephan
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Fritz Stephan

20 Jahre lang betrieb er das Strandbad mit Bootsverleih auf der Westseite der Fraueninsel. Bis ins hohe Alter war er fast täglich mit dem Ruderboot auf dem Chiemsee unterwegs. Nun ist Fritz Stephan, der „Anerl Fritz“, im Alter von 93 Jahren verstorben.

Chiemsee/Fraueninsel – Mit Fritz Stephan fand ein alteingesessener Insulaner auf dem Gottesacker neben dem Frauenwörther Münster seine letzte Ruhestätte. Der „Anerl Fritz“, wie man ihn auf dem Eiland nannte, war nach kurzer schweren Krankheit im Alter von 93 Jahren verstorben.

In seinem Requiem, dass von Klosterschwester Eva-Maria mit Orgel und Gesang untermalt wurde, ging Kurat Dr. Lothar Katz auf das bewegte Leben des Verstorbenen ein.

1931 als Sohn von Elisabeth und Lorenz Stephan durch Hausgeburt zur Welt gekommen, wuchs der Verstorbene mit drei Geschwistern in Bayerns kleinster Kommune auf. Bereits mit elf Jahren musste er seiner Mutter ins Grab nachschauen. Nachdem er die ersten Schuljahre der Inselschule besuchte, absolvierte Fritz die Aufnahmeprüfung für das Rosenheimer Gymnasium mit Bravour. Nachdem er sogar zwei Klassen übersprungen hatte, wurde seine schulische Laufbahn durch die Kriegswirren ausgebremst. Die Schule war vorübergehend geschlossen.

Während dieser Zeit sollte Fritz seinen Vater unterstützen, der sich als „Seespediteur“ verdingte. Das Verteilen der Güter mittels Schubkarre quer über Eiland forderte seinen körperlichen Tribut, ein Rückenleiden. Nach seiner Lehre als Bootsbauer am Festland in Gstadt wechselte Fritz als versierter Bauzeichner in ein Architekturbüro nach Breitbrunn, dem er mit Leidenschaft und Kreativität jahrzehntelang treu blieb.

Anfang 1958 lernte Fritz beim Lindenwirt die Prienerin Hertha Scheck kennen, und bereits Ende desselben Jahres läuteten für die beiden die Hochzeitsglocken. Die Familie wuchs um vier Kinder, acht Enkel und vier Urenkel, die sein ganzer Stolz waren.

Insel-Strandbad und den Bootsverleih am Westufer

1982 übernahm Fritz das Insel-Strandbad und den Bootsverleih am Westufer von seinem Vater und erweiterte ihn um einen Kiosk.

Seine Passionen waren vielfältig: Schachduelle mit seinem Bruder, Schafkopf, Segeln und Eisstockschießen, um nur einige zu nennen. Bis ins hohe Alter war er fast täglich mit seinem Ruderboot im Bayerischen Meer unterwegs.

Als ehemaliges Gemeinderatsmitglied und Kirchenchor-Sänger brachte er sich vielfältig in die Gemeinde-, Vereins- und Kirchengemeinschaft mit ein. Mit von ihm verfassten Gedichte konnte er seine Zuhörer unterhalten und berühren.

Trotz gesundheitlicher Herausforderungen ertrug er seine Krankheit mit großer Geduld und durfte auch zu Hause für immer einschlafen.

Wie auf dem Eiland üblich, umrundete er mit seinem Sarg ein letztes Mal das Eiland. Am offenen Grab ehrten ihn Gemeinde- und Vereinsvertretung sowie unzählige Trauergäste.

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