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Trauerfeier der Musikantin

Die Melodie klingt weiter: So nimmt Riedering Abschied von Volksmusik-Legende Gabi Reiserer

Das Bild von Gabi Reiserer am Altar.
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Das Bild von Gabi Reiserer am Altar.

Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Gabi Reiserer (64) versetzte die Chiemgauer Musikantenfamilie in tiefe Trauer. Die vielgeschätzte Musiklehrerin hinterlässt eine große Lücke – davon zeugten eine Trauerandacht und nunmehr die Trauerfeier in der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Riedering. Wie eine ganze Gemeinde Abschied nimmt.

Riedering – Die volksmusikalisch feinfühlig gestaltete und auf Gabi Reiserer abgestimmte Trauerfeier gestalteten Diakon Günter Schmitzberger und Gemeindereferent Tobias Gaiser gemeinsam. Diakon Schmmitzberger erinnerte an viele persönliche Gespräche mit der Verstorbenen und mit den Worten: „Gabi war überzeugt, dass die Beziehungen zwischen den Lebenden und den Verstorbenen nicht endgültig enden, sondern weiterleben – ganz wie eine Melodie, die weiterklingt, auch wenn der letzte Ton verklungen ist“.

Er bezeichnete die Volksmusiklehrerin als Ratgeberin und ruhige Zuhörerin, die viel Gespür und Geduld für die Leute hatte und er fügte hinzu: „Liebe junge Menschen, Ihr habt sie geschätzt, weil sie Euch in ihrem Wesen und mit ihren Eigenschaften so gutgetan hat. Nehmt doch vieles selbst in euren Lebensentwurf mit auf, tragt es weiter und ihr werdet spüren, dass ihr damit das Leben um Euch herum heller macht“.

Ein Blick in die voll besetzte Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Riedering. .

Ein großer persönlicher und genereller Verlust ist der unvorbereitete Tod von Gabi Reiserer für Brigitte Buckl und für die von ihr geleitete Musikschule Prien. Seit der Gründung der Musikschule im Jahr 1977 bis in die jüngsten Lebenstage von Gabi Reiserer war sie dort tätig. Bereits als frisch gebackene Studentin für Gitarre und Hackbrett im Richard-Strauss-Konservatorium in München begann sie ihre Tätigkeiten bei der Priener Musikschule.

„Anfangs von Schwarzenstein im Priental und zuletzt von Riedering aus machte sie sich auf den Weg. Mit ihrer warmherzigen und liebevollen Art hat sie ganze Musikschüler-Generationen geprägt.“

„Unvergesslich bleiben uns ihr Lachen, ihre Sternzeichen-Analysen und ihre Belohnungsaufkleber in den Hausaufgabenheften. Danke sage ich heute auch namens der Schüler, der Eltern und der Vorstandschaft, in ihrem Sinne werden wir weitermachen und wir sind uns sicher, dass sie im Himmel mit ihrer Gitarre die himmlische Harfe begleiten wird“, sagt die Priener Musikschulleiterin.

Mit Musik Grenzen überwinden

„Wenn Musik und Gesang Grenzen überwinden und wenn sie Himmel und Erde verbinden können, dann sehen wir das am Beispiel von Gabi, die mit ihrer mütterlichen und fürsorglichen Art immer eine wunderbare Aura ausstrahlte“ – mit diesen Worten begann Leonhard Meixner als Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern in der Kirche seinen Nachruf und er fügte an: „Du hast ungezählte Sänger und Musikanten in Oberbayern begleitet, du lebst auch mit deinen eigenen Liedern weiter, liebe Gabi, Singe in Frieden.“

Wie sehr Gabi Reiserer über ihre eigene Chiemgauer Heimat hinaus wertgeschätzt wurde, zeigten auch die weiteren Nachrufe. Prof. Dr. Peter Kostner vom Tiroler Volksmusikverein würdige auch namens des Alpenländischen Volksmusik-Wettbewerbs von Innsbruck die menschlichen und fachlichen Qualitäten einer Musikantin, die das Herz am rechten Fleck hatte und fügte hinzu: „Die Gabi hat in Bayern, in Oberbayern, in Tirol und im gesamten Alpenraum viele Samenkörner gesät. Mögen wir sie wachsen und gießen lassen“.

„Vergelt´s Gott für Alles, besonders für dein immenses musikalisches Können und für dein Geschick von Niederbayern bis Niederösterreich“ – mit diesem Dank erinnerte Ruhpoldings-Alt-Bürgermeister und Volksmusikant Claus Pichler im Namen der Koasawinkler Sänger sowie namens weiterer Musik- und Gesangsgruppen aus Ruhpolding und Reit im Winkl an einen außergewöhnlichen Mitmenschen.

Gesang, Bläser und Saitenmusik

Die hohe Wertschätzung in den alpenländischen Volksmusikkreisen wurde auch deutlich bei der Gestaltung der Trauerfeier in der Kirche durch Orgel-, Bläser- und Saitenmusik. Unter anderem durch den Hamberger Viergesang, die Riederinger Bläser, Hans und Christina Wiesholzer und die Wengerbach Saitenmusik.

Auf dem Friedhof und am offenen Urnen-Grab spielte Hans Wiesholzer zu einem Abschiedslied für die Samer Sänger, die bis zu ihrem offiziellen Gesangs-Ende im Vorjahr 25 Jahre von Gabi Wiesholzer begleitet wurden. Riederinger Weisenbläser und weitere Volksmusikanten dankten im sonnenbeschienenen Friedhof einer Chiemgauer Volksmusik-Persönlichkeit während sich die übergroße Zahl an Trauergästen mit einem persönlichen Segensgruß verabschiedeten.

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