Autofahrerin (82) nach Zusammenstoß mit Lkw gestorben
Tödlicher Unfall bei Bruckmühl: So soll die „Gefahrenstelle“ weiter entschärft werden
Der tödliche Unfall einer Autofahrerin (82) aus Bruckmühl am Mittwoch, 19. Juni, hat in der Region große Bestürzung ausgelöst. Wie Verkehrsteilnehmer zukünftig noch mehr für die „Gefahrenstelle“ an der Staatsstraße 2078 bei Heufeld sensibilisiert werden sollen.
Bruckmühl – Eine rote Grabkerze, aufgestellt auf einem Stein direkt an der Ein- und Ausfahrt zum Kundenparkplatz des Modegeschäfts Schmid, sowie zahlreiche durch Ermittler und Gutachter hinterlassene Markierungen auf der Fahrbahn sind die letzten Hinweise auf die Tragödie, die sich hier an der Staatsstraße 2078 bei Heufeld am Mittwoch, 19. Juni, abgespielt hat. Eine 82-jährige Autofahrerin aus Bruckmühl war dort beim Zusammenstoß mit einem Lkw ums Leben gekommen. Mit einer zusätzlichen Beschilderung sollen die Verkehrsteilnehmer dort zukünftig für die „Gefahrenstelle“ sensibilisiert werden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei hatte die Mercedes-Fahrerin beim Ausfahren vom Kundenparkplatz auf die Staatsstraße 2078, die dort bei Heufeld unter dem Namen „Münchener Straße“ verläuft, den Lkw eines 46-jährigen Rumänen übersehen, der von Bruckmühl kommend in Richtung Bad Aibling unterwegs war. Der Lastwagen krachte dem Pkw der 82-Jährigen mit voller Wucht in die Fahrerseite. Dabei wurde die Frau so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb.
„Das ist schrecklich, was da passiert ist“, zeigt sich Daniela Ziebarth, Geschäftsführerin des Modehauses, auch Tage nach dem Unfall noch schockiert über den tödlichen Zusammenstoß direkt vor ihrem Geschäft. Wobei Ziebarth gegenüber dem OVB keinen Hehl draus macht, dass das Unternehmen seit Jahren mit der Ein- und Ausfahrtsituation auf den Kundenparkplatz unzufrieden ist. „Es wäre natürlich schon schön, wenn diese Stelle noch sicherer wird“, sagt die Geschäftsführerin, auch wenn es seitens der Kunden bislang „keine Beschwerden gegeben“ habe.
Für die Modehaus-Geschäftsführerin das größte Übel: Verkehrsteilnehmer, die sich dort nicht an die zulässige Höchstgeschwindigkeit halten. „Da wurde die Höchstgeschwindigkeit ja extra schon von Tempo 80 auf 60 km/h reduziert“, weiß Ziebarth, die aber die Erfahrung gemacht habe, dass „viele Autofahrer dort schneller fahren“. Für sie wäre daher beispielsweise eine fest installierte Blitzeranlage „gar keine schlechte Lösung“, um den Streckenabschnitt vor ihrem Geschäft sicherer zu machen.
Polizei misst an der Unfallstelle immer wieder die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer
Ein Vorschlag, der nach Angaben von Alexander Strickner, Mitarbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Bad Aibling, nicht zur Debatte steht. Denn: „Wir messen an dieser Stelle immer wieder die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer, aber die Zahl derer, die sich dort nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, ist nicht exorbitant hoch.“ Auch an derart schwere Unfälle in den vergangenen Jahren wie jetzt am 19. Juni könne sich Strickner nicht erinnern. In diesem Fall sei nach derzeitigem Stand der Ermittlungen auch kein Verstoß gegen das Tempolimit, sondern „ein tragisches Fehlverhalten des Unfallopfers“ für den Zusammenstoß verantwortlich.
Und dennoch: Auch die sogenannte Unfallkommission für die Region, die sich aus Vertretern von Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Staatlichem Bauamt zusammensetzt und „unfallbegünstigte Straßenbereiche“, sprich Gefahrenstellen, identifizieren soll, hatte den Abschnitt an der Münchener Straße als einen Unfallschwerpunkt ausgemacht. Weshalb dort das Tempolimit letztlich von 80 km/h auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert worden war.
„Es wird sich aber bald dort an der Beschilderung noch etwas ändern“, verrät Alexander Strickner gegenüber dem OVB. Um „den Kraftfahrzeugführern zu zeigen, wieso dort Tempo 60 gilt“, werden dort weitere Schilder aufgestellt, die auf eine Unfallgefahr auf diesem Abschnitt hinweisen sollen. Strickner: „Diese Beschilderung ist bereits seitens des Landratsamtes Rosenheim angeordnet.“ Ähnliche Hinweise sind seit Jahren beispielsweise auf dem Streckenabschnitt „Aiblinger Au“ zwischen Kolbermoor und Pullach an der Staatsstraße 2078 zu finden. Wann die Schilder stehen werden, dazu gibt es allerdings noch keine Angaben.

