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Staatliches Bauamt stellt mögliche Maßnahmen vor

Unfall-Schwerpunkt: Bremst bald eine Ampel Autos auf der Staatsstraße bei Bruckmühl aus?

Das Staatliche Bauamt Rosenheim hat die Kreuzung Kirchdorfer Straße/Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl als Unfallschwerpunkt ausgemacht. Grünen-Rat Stefan Mager (oben) würde Veränderungen des Kreuzungsbereichs unterstützen, die schnelle Abhilfe schaffen. Dazu würde beispielsweise auch eine Ampel-Lösung zählen, die laut SPD/PU-Rat Josef Staudt aber zu einem „absoluten Kollaps“ führen könnte.
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Das Staatliche Bauamt Rosenheim hat die Kreuzung Kirchdorfer Straße/Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl als Unfallschwerpunkt ausgemacht. Grünen-Rat Stefan Mager (oben) würde Veränderungen des Kreuzungsbereichs unterstützen, die schnelle Abhilfe schaffen. Dazu würde beispielsweise auch eine Ampel-Lösung zählen, die laut SPD/PU-Rat Josef Staudt aber zu einem „absoluten Kollaps“ führen könnte.

Werden Autofahrer an der Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl bald durch eine Ampel ausgebremst? Das ist zumindest ein Vorschlag des Staatlichen Bauamts, wie dort für mehr Sicherheit gesorgt werden könnte. Welche Vorschläge es noch gibt – und wie der Zeitplan aussieht.

Bruckmühl – Bereits vor rund sechs Jahren hatte das Staatliche Bauamt Rosenheim die Kreuzungen der Staatsstraße 2078 zur Kreisstraße RO8 in Richtung Noderwiechs und zur Kirchdorfer Straße in Richtung Ortsmitte Bruckmühl als Unfallschwerpunkte ausgemacht. Bei einer erneuten Untersuchung im Auftrag der Behörde wurde diese Einschätzung nun vor allem für die Kreuzung Staatsstraße 2078/Kirchdorfer Straße bestätigt. Alexander Eisner vom Staatlichen Bauamt sowie Sibel Aydogdu vom Ingenieurbüro Schlothauer & Wauer stellten dem Bruckmühler Gemeinderat nun drei Möglichkeiten vor, wie diese Gefahrenstelle entschärft werden könnte.

Im Zeitraum zwischen 2018 und 2020 hatte das Staatliche Bauamt das Verkehrsaufkommen untersuchen lassen und in Relation zu Unfalldaten gesetzt, die seitens der Polizei gesammelt worden waren. In die Auswertung floss letztlich nicht nur die Häufigkeit von Zusammenstößen ein, sondern auch die Schwere der jeweiligen Unfälle. Ergebnis der Auswertung: Vor allem an der Kreuzung der Staatsstraße 2078 zur Kirchdorfer Straße kommt es vergleichsweise häufig zu Unfällen, teilweise auch zu schweren Zusammenstößen.

Ein Zustand, der sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen könnte, denn: „Wir gehen grundsätzlich von einer Zunahme des Verkehrs dort aus“, wie Sibel Aydogdu vom beauftragten Ingenieurbüro betonte. Wie dieser Ist-Zustand verbessert werden könnte, hat nun das beauftragte Ingenieurbüro untersucht. Drei Varianten standen dabei im Blickpunkt: Eine Ampelanlage, ein Kreisverkehr und ein sogenannter höhenfreier Knotenpunkt, also eine Kreuzungsgestaltung mit unterschiedlichen Höhenniveaus der Straßen, wie es beispielsweise an Autobahnkreuzen bekannt ist.

„Nicht leistungsfähige“ Kreuzung soll leistungsfähig gemacht werden

„Wir können zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass alle drei Varianten infrage kommen“, fasste Aydogdu die Auswertungen zusammen. So würde sich bei allen drei Varianten die Kreuzung, die nach Einschätzung der Expertin derzeit für das Verkehrsaufkommen „nicht leistungsfähig“ ist, zu einem leistungsfähigen Knotenpunkt entwickeln, der mit dem Verkehrsaufkommen gut klarkommt. Was dann wiederum die Sicherheit deutlich erhöhen, unfallträchtige Situationen dagegen deutlich verringern würde. Auch eine mögliche Sperrung des Krankenhauswegs zur Staatsstraße hin sei in die Überlegungen eingeflossen. Wobei diese laut Aydogdu „nur zu einer geringfügigen Erhöhung“ des Verkehrs an der untersuchten Kreuzung führen würde.

Von den drei möglichen Lösungen sieht Josef Staudt vor allem eine Ampelanlage kritisch. „Wenn die Autobahn voll ist und viele über die Staatsstraße ausweichen, dann haben wir dort den absoluten Kollaps“, prophezeit der SPD/PU-Rat, der den Planern daher nahelegte, „nicht nur die Tagesspitzen beim Verkehrsaufkommen anzuschauen“, sondern auch Ausnahmesituationen wie den Autobahn-Ausweichverkehr zu beleuchten, da „wir das ja mehrmals im Jahr haben“.

Grünen-Rat fordert eine „mittelfristige Lösung“

OLB-Rat Georg Pritzl fand hingegen, dass „nicht immer jede extreme Situation“ abgedeckt werden müsse. Er persönlich favorisiert die Kreisverkehr-Variante, die „für mich auf jeden Fall Vorteile hätte“. Stefan Mager (Grüne) würde die Lösung hingegen gerne auch von zeitlichen Faktoren abhängig machen, denn: „Wir haben ja jetzt das Problem.“ So sieht es auch Fraktionskollege Wolfgang Huber: „Wir brauchen eine mittelfristige Lösung – das ist auch der Wunsch und das Bedürfnis der Bürger.“

Ich bin ein Gegner der Ampel – so oder so.

CSU/PW-Rat Hubert Maier über eine mögliche Signalanlage an der Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl, aber auch über die derzeitige Bundesregierung.

Laut Eisner sei in puncto baulicher Umsetzung „die Ampel die schnellste Variante, die sich recht schnell mit wenigen Eingriffen realisieren“ lasse. Ein Kreisverkehr sei „schwieriger und aufwendiger“; beim Komplettumbau zum höhenfreien Knotenpunkt geht Eisner von einer Zeitspanne von geschätzt „sicherlich von fünf Jahren“ aus. Als nächster Schritt werden nach Angaben des Bauamt-Mitarbeiters nun alle drei Varianten technisch ausgearbeitet, anschließend dann detailliert miteinander verglichen. Welche Variante am Ende das Rennen mache, sei ihm letztlich „Wurst“. „Hauptsache es funktioniert“, findet Eisner, der ergänzte: „Wir wollen ja, dass die Unfälle, die jetzt passieren, dann nicht mehr passieren.“

Wobei sich Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) wünschen würde, dass die Gemeinde in die Entscheidung eingebunden wird, um die aus Sicht der Kommune beste Lösung zu erreichen. Wozu Richter sogar die Möglichkeit ins Spiel brachte, dass die Gemeinde einen Beitrag zu den Kosten leisten könnte, obwohl für die Staatsstraße die Regierung von Oberbayern, für die Kirchdorfer Straße als Kreisstraße der Landkreis Rosenheim verantwortlich ist. „Reden kann man sicherlich über alles“, zeigte sich Eisner diesem Vorschlag gegenüber offen. Und machte zudem klar. „Wir wollen die Gemeinde ja mitnehmen. Deshalb sind wir heute hier.“

Planungen sollen noch 2024 konkreter werden

In Hinblick auf den zeitlichen Ablauf rechnet der Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts Rosenheim damit, dass die Ausplanungen der drei Varianten sowie der detaillierte Vergleich der drei möglichen Lösungen bereits zum zweiten oder dritten Quartal des laufenden Jahres 2024 vorliegen könnten. Eisner: „Dann wird sich bereits herauskristallisieren, in welche Richtung es gehen wird.“

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