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Herto-Park-Geschäftsführer Tobias Tomczyk

Nach dem Insolvenz-Aus des „Zugpferds“ Depot: Blutet der Kolbermoorer Herto-Park jetzt aus?

Der Kolbermoorer Herto-Park, in dem sich neben Geschäften, Ärzten und Gastronomiebetrieben auch Büros befinden, verliert mit dem Deko-Unternehmen Depot jetzt eines seiner großen Zugpferde. Wie dieser Verlust kompensiert werden soll, verrät Herto-Park-Geschäftsführer Tobias Tomczyk im OVB-Interview.
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Der Kolbermoorer Herto-Park, in dem sich neben Geschäften, Ärzten und Gastronomiebetrieben auch Büros befinden, verliert mit dem Deko-Unternehmen Depot jetzt eines seiner großen Zugpferde. Wie dieser Verlust kompensiert werden soll, verrät Herto-Park-Geschäftsführer Tobias Tomczyk im OVB-Interview.

Durch den Wegfall von Depot verliert der Herto-Park in Kolbermoor eines seiner größten „Zugpferde“. Im OVB-Interview äußert sich Herto-Park-Geschäftsführer Tobias Tomczyk (47) zu den Folgen und zur Zukunft des Gewerbeareals.

Kolbermoor – Das Aus ist besiegelt, mit dem Ende des Deko-Fachgeschäfts Depot in Kolbermoor verliert der Herto-Park eines seiner großen Zugpferde. Ob im Hintergrund bereits ein Nachfolger gesucht wird, wie die Zukunft für derartige Gewerbeparks aussieht und welches Unternehmen er sich als neuen Mieter wünschen würde, zu diesen Fragen hat Herto-Park Geschäftsführer Tobias Tomczyk (47) im Interview mit dem OVB Stellung genommen.

Seit einigen Wochen ist nun bekannt, dass das Dekorationsgeschäft Depot den Herto-Park verlassen wird. Wann endet der Mietvertrag?

Tobias Tomczyk: Das war ein bisschen ein Hin und Her mit Depot in den vergangenen Monaten. Das Unternehmen befindet sich ja seit Mitte 2024 bereits im Insolvenzverfahren. Und in Deutschland haben Unternehmen bei derartigen Verfahren diverse Möglichkeiten, sich gesund zu sanieren. Zunächst sollte der Standort aufrechterhalten werden. Und dann kann man als Vermieter nur darauf warten, was das Unternehmen will. Denn Mieter dürfen im Insolvenzverfahren fast alles, Vermieter haben jedoch nur sehr eingeschränkte Kündigungsmöglichkeiten. Mittlerweile steht aber fest: Ende März geht Depot dort raus. Und dann endet auch der Mietvertrag im Herto-Park.

Die Räumungsverkauf-Plakate sind bereits entfernt, zum 31. März endet nun auch der Mietvertrag von Depot für die Räumlichkeiten im Kolbermoorer Herto-Park.

Was passiert dann mit der Ladenfläche? Gibt es bereits mögliche Kandidaten, die dort einziehen könnten?

Tomczyk: Wir wissen ja seit rund sechs Wochen Bescheid, wann dort für Depot Schluss ist. Wir sind aber nicht erst seit diesem Zeitpunkt auf der Suche nach Ersatz. Wir haben bereits drei, vier Kandidaten im Auge, die passen würden. Mehr kann ich derzeit allerdings nicht verraten. Wir werden uns auf jeden Fall Zeit lassen und schauen, was wir vor Ort an Angebot brauchen. Denn es soll in Hinblick auf die bestehenden Händler eine gute Ergänzung sein.

Haben Sie Angst, dass durch das Depot-Aus der Herto-Park ausbluten könnte? Gibt es denn andere Leerstände auf dem Gelände?

Tomczyk: Nein, überhaupt nicht. Wir haben in den vergangenen Jahren immer eine 100-prozentige Vermietungsquote gehabt. Das Einzige, wofür wir derzeit Mieter suchen, sind die Räumlichkeiten der ACP IT Solutions AG, die sich zum Jahreswechsel bei uns am Standort vergrößern werden. Daher haben wir im November mit einem Neubau begonnen, der Ende des Jahres fertig sein wird. Die alten Mietflächen stehen dann zur Disposition. Sonst steht kurzfristig nur die Depot-Räumlichkeiten zur Wiedervermietung – und da liegt es nicht am Standort.

Ein derartiges Gewerbeareal wie der Herto-Park ist für Sie also kein Auslaufmodell, sondern ein Modell mit Zukunft...

Tomczyk: Ja, wir sehen sehr positiv in die Zukunft. Wir würden dort auch nicht investieren, wenn wir nicht daran glauben, dass es zukunftsfähig ist. Für mich ist eher der alleinstehende Supermarkt auf der grünen Wiese fraglich, nicht aber ein integriertes Konzept wie eben der Herto-Park, der verkehrstechnisch super liegt, ausreichend Parkplätze hat, mit dem Fahrrad erreichbar ist und neben Dienstleistungen und Gastronomie ein umfangreiches Sortiment bietet. Das hat absolut eine Zukunft. Auch für Angestellte, weshalb wir weiter in Büroflächen investieren. Denn so hat der Mitarbeiter alles vor Ort, kann nach der Arbeit einkaufen, zum Arzt oder ins Fitnessstudio gehen.

Dann ist es also die Mischung, die das Erfolgsrezept des Herto-Parks ausmacht?

Tomczyk: Da müsste man jetzt eigentlich die Kunden fragen, und nicht mich. Ich denke aber, dass uns der Erfolg über viele Jahre recht gibt. Die Kombination aus Gütern des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen und Ärzten ist gut. Ein weiterer wichtiger Punkt ist aber auch das Thema Spezialbedarf, beispielsweise das Wohnmobilcenter Schrempf & Lahm. Das braucht nicht jeder, aber dafür reisen auch Kunden aus dem Inntal an. Letztlich muss man für jeden etwas bieten. Ergänzt wird das Ganze dann durch ausreichende Stellplätze, eine ÖPNV-Anbindung und ein sauberes Gelände. Auch für die Stadt Kolbermoor ist so ein Park ein wichtiger Baustein für die Lebensqualität der Bevölkerung.

Noch einmal zurück zum baldigen Depot-Leerstand: Wenn Sie einen Wunsch freihätten, wer sollte da einziehen?

Tomczyk: Depot war natürlich ein Zugpferd. Wir sind zwar insgesamt gut aufgestellt, allerdings würde ich mir dort schon wieder einen richtigen Magneten wünschen, wie es eben Depot war. Ich finde auch, dass die durchaus ein gutes Konzept hatten.

Zum Schluss noch ein leidiges Thema, mit dem der Herto-Park seit Jahren in Verbindung gebracht wird: Wie sieht‘s mit der Autoposer- beziehungsweise Tuner-Szene aus, die sich dort gerne getroffen hat und vielen Menschen ein Dorn im Auge ist?

Tomczyk: Derzeit haben wir damit keine Probleme mehr. Wir arbeiten aber auch sehr eng mit der Polizei zusammen, haben im vergangenen Jahr einen Aktionstag rund um dieses Thema auf dem Gelände veranstaltet. Klar ist natürlich auch, dass es letztlich ein reiner Verdrängungswettbewerb ist. Wenn die Autoposer nicht mehr bei uns am Herto-Park sind, werden sie jetzt woanders sein. Mir ging es auch grundsätzlich nie darum, dass sie überhaupt bei uns auf dem Areal sind. Sondern es ging um die Sicherheit, die nicht mehr gewährleistet war. Daher mussten wir eingreifen und haben die notwendige Sicherheit unter anderem mit mehr Polizeipräsenz, einem eigenen Sicherheitsdienst und dem Einbau von sogenannten Fahrbahnschwellen wiederhergestellt.

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