Unternehmenssprecher gibt „keine Auskunft“
Depot-Aus in Kolbermoor und Rosenheim besiegelt: Filialen machen in wenigen Wochen dicht
Das Unternehmen selbst will zwar „keine Auskunft geben“, dennoch steht fest: Die Depot-Filialen in Kolbermoor und Rosenheim machen dicht. Wann dort die Lichter ausgehen – und was nun mit den Angestellten in Kolbermoor passiert.
Kolbermoor/Rosenheim – Das Ziel des Unternehmens ist es, die Verbraucher mit jahreszeitlich passenden Accessoires für dekorative Statements in den eigenen vier Wänden zu versorgen. Selbst tut sich das Unternehmen Depot mit Statements aber scheinbar schwer. So wollte ein Depot-Sprecher am Mittwoch (26. Februar) auf OVB-Anfrage noch nicht einmal das Offensichtliche bestätigen: Die Filiale an der Carl-Jordan-Straße in Kolbermoor macht demnächst dicht. Wenige Wochen später sollen dann auch in der Filiale an der Münchener Straße 26 in Rosenheim die Lichter endgültig ausgehen.
Vor dem Eingang steht ein großer Aufsteller mit der Aufschrift „Wir schließen!“, die Schaufenster sind großflächig mit gelben und blauen Plakaten beklebt, die abwechselnd die Schließung sowie die Rabattierung des kompletten Sortiments verkünden. Im Laden wird das bevorstehende Ende des Dekoartikel-Geschäfts Depot ebenfalls deutlich: Zwischen den teilweise bereits leer geräumten Regalen suchen Kunden nach Schnäppchen, während drei Mitarbeiter an der Kasse fündig gewordene Kundschaft abkassieren.
Mitte März soll die Filiale in Kolbermoor endgültig schließen
„Ja, wir machen zu“, bestätigt eine der Mitarbeiterinnen gegenüber dem OVB. „Mitte März wird, je nachdem, wie schnell sich die Restbestände jetzt verkaufen, Schluss sein.“ Eine Information, die zwar für jeden Kunden sichtbar ist, vom Unternehmen, das derzeit noch knapp 300 Filialen in Deutschland betreibt, aber nicht bestätigt wird. Denn nach dem bekannt geworden war, dass die insolvente Depot-Kette weitere 15 Filialen in der Bundesrepublik schließen will, hatte das OVB beim Unternehmen bezüglich der Filialen in Kolbermoor und Rosenheim nachgehakt. Dessen Antwort: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft geben.“
Die gibt‘s dafür von der Belegschaft in der Filiale im Kolbermoorer Herto-Park.. „Wir wurden zwischen Weihnachten und Silvester darüber informiert, dass unsere Filiale geschlossen wird“, berichtet eine Mitarbeiterin. „Es war natürlich ein richtiger Schock für uns.“ Wobei die Depot-Angestellte nicht verhehlen will, dass das vergangene Jahr 2024 zumindest in Kolbermoor „sehr schlecht“ gelaufen sei. Gelegen haben könnte das an einem Räumungsverkauf im Sommer 2024, der dazu vorgesehen war, das Lager für neue Ware freizubekommen. Diesen Räumungsverkauf hatten einige Kunden aber scheinbar als Vorspiel zur endgültigen Schließung interpretiert. „Danach sind viele Kunden weggeblieben.“
Die Mitarbeiter in Kolbermoor sind nun damit beschäftigt, noch so viel vorrätige Ware wie möglich an die Kundschaft zu bringen. Helfen sollen dabei Rabatte von bis zu 50 Prozent auf das Sortiment, das Dekoartikel und Einrichtungsgegenstände verschiedenster Art umfasst. Und was passiert danach mit der Handvoll Mitarbeiter aus Kolbermoor? „Wir haben uns bereits alle arbeitslos gemeldet und sind auf der Suche“, sagt die Mitarbeiterin, die allerdings wenig optimistisch klingt: „Egal ob in Kolbermoor oder in Rosenheim: Immer mehr Geschäfte machen dicht.“
Aus dem Gebäude in Rosenheim soll ein Hotel werden
Was letztlich auch auf die Depot-Filiale an der Münchener Straße zutrifft: Das Gebäude, in dem die Filiale bislang beheimatet ist, soll zu einem Hotel umgebaut werden, die Mietverträge für Depot sowie das dort ebenfalls ansässige Bekleidungsgeschäft „mister*lady“ laufen aus. „Meines Wissens ist dort Ende April Schluss“, verrät die Mitarbeiterin aus Kolbermoor. „Nachdem wir aber mittlerweile nahezu jeden Tag irgendwelche Hiobsbotschaften durch das Unternehmen im E-Mail-Postfach haben, kann sich das auch schnell wieder ändern.“