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Angst und Verunsicherung im Landkreis Rosenheim

Nach Bären-Attacke bei Oberaudorf: Umweltminister hält Abschuss für „möglich“

Spur eines Braunbären im Landkreis Rosenheim
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Die Spur eines Braunbären im Schnee im oberbayerischen Landkreis Miesbach.

Nach dem Bären-Angriff auf mehrere Schafe sind die Menschen im Landkreis Rosenheim verunsichert. Jetzt hat sich Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber zu Wort gemeldet.

Rosenheim - Nach einer Bären-Attacke auf Schafe im südlichen Landkreis hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Sicherheit der Menschen als absolut vorrangig bezeichnet. Im Zweifel sei auch der Abschuss des Tieres möglich.

Umweltminister hält Abschuss für „möglich“ 

„Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht“, betonte der Freie-Wähler-Politiker am Donnerstag in München. Der Sachverhalt müsse jetzt fachlich genau aufgeklärt und die Lage vor Ort engmaschig beobachtet werden.

Erst Fußstapfen, dann tote Schafe

Das Bayerisches Landesamt für Umwelt hatte zuerst am Dienstag (17. April) in einer Pressemitteilung von Abdrücken im Schnee berichtet, die eindeutig einem Braunbären zugeordnet werden konnten. Die Trittsiegel wurden im Landkreis Miesbach und im Landkreis Rosenheim entdeckt. Möglicherweise ist der Bär im März auch schon in Tirol unterwegs gewesen. Der letzte bestätigte Hinweis auf einen Braunbären in Bayern stammt aus dem Sommer 2022.

Tödlicher Angriff auf Jogger in Italien

Die Anwesenheit eines Bären in der Region nach dem tödlichen Angriff auf einem Jogger im italienischen Trentino beunruhigt die Menschen. Das Tier stammt möglicherweise aus der gleichen Bärenpopulation, was aber natürlich noch nichts über seine Gefährlichkeit aussagt.

Tote Schafe nach Bären-Attacke bei Oberaudorf

Die Spuren im Schnee waren nur die Vorboten für den Bären in der Region. Zwei Tage nachdem die Bärenspuren vom Landesamt für Umwelt bestätigt wurden, der nächste Schreck für die Menschen im Inntal: Der Bär hatte bei Oberaudorf zwei Schafe gerissen und ein drittes verletzt, das daraufhin getötet werden musste. 

Grausamer Fund: ein gerissenes Schaf am Wildbarren.

LfU bestätigt Bärenangriff im Landkreis Rosenheim

„Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und vor Ort aufgefundener Trittsiegel kann dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden“, hatte das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mitgeteilt. Eine Sichtung oder eine direkte Begegnung zwischen Menschen und Bär habe es im Landkreis Rosenheim bislang nicht gegeben. Der Bär verhält sich nach bisherigen Erkenntnissen Menschen gegenüber scheu, wie das LfU mitteilte.

Appell an Nutztierhalter in der Region

Nutztierhalter in dem Gebiet sollten ihre Tiere nachts möglichst in den Stall bringen und Herdenschutzmaßnahmen ergreifen. Die Behörden könnten dabei mit Zaunmaterial unterstützen, hieß es. Ein Sprecher des Umweltministeriums sagte, dass weitergehende Maßnahmen durch die zuständigen Behörden fortlaufend zu prüfen seien.

Im Gebiet südlich des Wildbarrens fanden sich Bärenspuren. Zudem riss ein Bär Schafe.

DAV: Nicht auf Wanderungen in den Alpen verzichten

Bergsportler müssen nach Ansicht des Deutschen Alpenvereins (DAV) nicht auf Touren in den bayerischen Alpen verzichten. „Man braucht als Wanderer keine übertriebenen Ängste und Sorgen haben, wenn man auf Wegen bleibt“, sagte der DAV-Ressortleiter Breitensport, Stefan Winter. „Das Risiko, einem Bären in den Alpen zu begegnen, geht statistisch gesehen gegen Null.“

Winter warnte aber davor, nach den jüngsten Sichtungen und Spuren auf die Suche nach Braunbären zu gehen. „Man sollte dort jetzt nicht Bärentourismus betreiben.“ Da die seltenen Begegnungen zwischen Menschen und Bären meist plötzlich und mit einem Erschrecken verbunden seien, gelte für Wanderer vor allem: „Ruhe bewahren, nicht panisch wegrennen und keine Gegenstände nach dem Bären werfen.“

Immer wieder Spuren von Beutegreifern in Bayern

Im Freistaat werden immer mal wieder Spuren einzelner durchwandernder Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet. In Erinnerung ist aber noch der sogenannte Problembär Bruno, der 2006 in Bayern erschossen wurde.

Erinnerungen an Chiemgauer „Problemwolf“

Vor einem Jahr sorgte ein „Problemwolf“ Im Landkreis Traunstein für Aufsehen. Im Chiemgau hatte er für große Konflikte zwischen Naturschützern und Landwirten gesorgt. Das Tier wurde Anfang 2022 tot in Tschechien aufgefunden. Der Wolf wurde von einem Auto überfahren.

bcs/dpa

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