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Vorsitzender will Kolbermoorer Verein digitaler machen

Comeback mit 77: Darum ist Karl Hegele nach Jahrzehnten zurück an der Spitze der Bergsteigergilde

Karl Hegele nimmt im Alter von 77 Jahren erneut das Amt des Vorsitzenden der Bergsteigergilde Kolbermoor auf sich, das er bereits von 1983 bis 1999 innehatte.
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Karl Hegele nimmt im Alter von 77 Jahren erneut das Amt des Vorsitzenden der Bergsteigergilde Kolbermoor auf sich, das er bereits von 1983 bis 1999 innehatte.

24 Jahre nach seinem letzten Engagement als Vorsitzender des Vereins ist Karl Hegele (77) wieder Vorsitzender Kolbermoorer Bergsteigergilde. Wieso er sich für das Comeback entschieden hat – und wieso er die Digitalisierung des Vereins in Angriff nehmen will.

Kolbermoor – Neue Besen kehren gut. Das war die Überschrift im Mangfall-Boten, als Karl Hegele im Jahr 1983 zum ersten Mal den Vorstand der Bergsteigergilde übernahm, die er dann bis 1999 innehatte. Heute könnte man sagen: Ältere Besen kehren sogar noch besser, denn ein weiteres Mal hat er sich jetzt fürs Vorstandamt bereit erklärt.

Der Grund: Obwohl der Verein knapp 400 Mitglieder hat, darunter durchaus viele jüngere, fand sich niemand, der diese Funktion übernehmen wollte. Karl Hegele hat dafür sogar Verständnis. Wer jung oder jünger ist, stecke mitten im Berufs- und Familienleben, da bleibe für ein Ehrenamt nicht arg viel Zeit, meint er. „Und die Zeit, die da ist, verbringt man als Bergsteiger halt lieber draußen und unterwegs als an Computer und Schreibtisch bei der Vorstandsarbeit“, so Hegele weiter.

Der 77-jährige Karl Hegele aber nimmt sich ein weiteres Mal die Zeit und hat sich entschlossen, zusammen mit seinen Vorstandskollegen, nicht zuletzt Fritz Rosner als seinem Stellvertreter, fest anzupacken. Dabei geht es gar nicht um die Aktivitäten, die die Bergsteigergilde anbietet. Denn da ist der Verein eigentlich schon jetzt bestens aufgestellt. Hochgebirgstouren in der Glocknergruppe etwa, Nachwuchstouren zu den versteckten Resten der Rachelburg in Flintsbach, Trailrunning in der Kufsteiner Gegend, Rennradtouren, Mountain-Bike-Feierabendtouren, dazu Boulder- und Kletter-Trainingsmöglichkeiten in der Turnhalle der Pauline-Thoma-Schule: Gut 30 Angebote hat das Programm für diesen Sommer und es ist buchstäblich für jeden und auch jedes Alter etwas dabei.

Die neue Führungsriege der Bergsteigergilde: (von links) Vorsitzender Karl Hegele, Tourenwart Georg Meltl, Zweiter Vorsitzender Fritz Rosner, Schatzmeisterin Marlene Rast, Schriftführer Klaus Anderlik sowie die Revisoren Klaus Ametsbichler und Johann Richter.

Worum es Karl Hegele geht, ist, diese breite Palette noch bekannter zu machen. Nicht zuletzt über die Homepage des Vereins, aber vor allem auch über die sozialen Medien, über Facebook, Whatsapp. „Es ist einfach so“, sagt er, „dass sich ein Vereinsleben heutzutage vor allem auch über diese Kanäle abspielt, und nicht mehr, wie früher, über einen Vereinsstammtisch“.

Den gibt es zwar auch bei der Bergsteigergilde, jeden Donnerstag beim Brückenwirt in Kolbermoor, und Karl Hegele möchte auch ihn bewerben, dennoch: „Alle Jüngeren erreicht man leichter über alles, was übers Smartphone läuft.“ Ein erster konkreter Schritt wird für ihn deshalb sein, die Homepage so zu gestalten, dass die Tourenbegleiter ihre Angebote – und eventuell auch Berichte darüber – direkt in sogenannte Blogs einstellen können.

Bergsteigergilde ist Teil der Alpenvereinssektion Bad Aibling

Auch die Tatsache, dass die Bergsteigergilde ein Teil der Alpenvereinssektion Bad Aibling ist und damit zum Deutschen Alpenverein gehört, möchte er stärker in den Vordergrund rücken. „Der DAV ist unter Bergsteigern eben eine feste Größe, und es soll durchaus klar werden, dass wir dazu gehören.“ Gleichzeitig aber bleibt ihm die Tatsache wichtig, dass die Kolbermoorer Bergsteigergilde trotz ihrer verbandsmäßigen Zugehörigkeit zur Aiblinger Sektion ein eigenständiger Verein ist. Karl Hegele ist überzeugt: „Es ist diese Mischung, die uns attraktiv macht, die die Vorteile der großen Organisation nützt und dennoch einen eigenen, übersichtlichen Verein voller Flexibiliät, Engagement und Schlagkraft bewahrt.“

Engagement, das sich, so hofft er, in Zukunft nicht nur in den vielfältigen Tourenangeboten niederschlägt, sondern mittelfristig auch in einem jüngeren Team des Vorstands. „Es gilt hier das Gesetz der großen Zahl“, sagt er hoffnungsfroh. „Wenn wir noch mehr Mitglieder, nicht zuletzt jüngere gewinnen, wächst die Chance, dass darunter welche sind, die auch im Verein aktiv etwas bewegen möchten und sich zu einem Amt bereit erklären.“

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