Was die Gäste dort erwartet
„Hier rührt sich was“: Dieses Team steckt hinter dem neu eröffneten Stadtcafé in Kolbermoor
Mit der Eröffnung des Stadtcafés in Kolbermoor hat sich Heriknaz Asoyan einen lange gehegten Traum erfüllt. Warum das Kolbermoorer Stadtmarketing von einem „echten Glücksfall“ spricht – und was die Gäste dort erwartet.
Kolbermoor – Ein Glück ist es, wenn ein Wunschtraum wahr wird. Vielfaches Glück aber, wenn gleich die Wünsche mehrerer Menschen in Erfüllung gehen. So geschehen mit der Neueröffnung des Stadtcafés. Die Kolbermoorer haben damit eine seit Jahren vermisste Anlaufadresse endlich wieder. Das Stadtmarketing nennt es einen „echten Glücksfall“ für die Belebung der Innenstadt. Und für Heriknaz Asoyan hat sich ein lang gehegter Traum bewahrheitet.
Sie, die mit ihrem Mann 2002 aus Armenien nach Deutschland kam, hatte von Anfang an in der Gastronomie gearbeitet, unter anderem als Küchenchefin. Und es war bei ihr wie es immer ist, wenn man lange in einem Beruf arbeitet, an dem das Herz hängt: Der Wunsch, die eigenen Ideen und Vorstellungen ohne Beschränkungen verwirklichen zu können, wurde immer stärker.
Beim Rohprodukt geht bereits alles los
Für Heriknaz Asoyan geht es dabei nicht zuletzt um die drei Eigenschaften, die ihrer Meinung nach ein richtig gutes Café ausmachen. So müsse die Qualität der Rohprodukte „absolut top sein“, sagt sie. „Wer hier nicht genügend aufpasst oder zu sparen versucht, macht den dümmsten Fehler, den man nur machen kann.“ Deshalb werden auch Frühstück und Mittagessen im Café selbst zubereitet, die Kuchen und Torten kommen beispielsweise aus dem Brannenburger Konditoreicafé Daiser.
Wichtig sei zudem, dauerhaft ein waches Auge und Ohr für das zu haben, was der Kunde tatsächlich will. Das könne sich immer wieder mal ändern – und diese Veränderungen in den Wünschen dürfe man keinesfalls übersehen.
Und schließlich die Freundlichkeit. „Die Menschen“, sagt Heriknaz Asoyan, „müssen einfach fühlen, dass sie herzlich willkommen sind, dass man sich ehrlich darauf freut, sie bewirten zu dürfen“. Das eigene Café ist ihr langersehntes Ziel. Ein Glücksfall ist, dass ihr Mann und ihre drei Kinder ihre Leidenschaft teilen und sich, wenn Bedarf ist, ebenfalls voll einbringen.
Für Sohn Artur etwa liegt der Reiz an einer Tätigkeit in der Gastronomie, dass sie lebendig ist: „Hier rührt sich was, hier ist was los, man ist umgeben von vielen Menschen, die meistens gut drauf sind.“ Ähnlich sieht das ihre „erweiterte“ Familie, von der Heriknaz Asoyan spricht, wenn sie ihre Angestellten meint. Probleme, jemand zu finden, der zu ihr und ihren Vorstellungen passt, hatte sie eigentlich nicht, wie sie sagt. „Wenn man sich als ein echtes Team versteht, das ein gemeinsames Ziel hat und es zusammen zu verwirklichen sucht, dann sind passende Mitstreiter durchaus zu finden.“
Dass sich am Edmund-Bergmann-Platz jetzt wieder etwas rührt, freut auch Christian Poitsch vom Kolbermoorer Stadtmarketing: „Schließlich ist dieser zentral gelegene Platz der Eingang zu unserem verkehrsberuhigten Innenstadtbereich.“ Ein Teil davon sei sogar in Besitz der Stadt, die diesen immer gerne zur Nutzung für den Cafébetrieb hergegeben habe.
Alter Stadtkern füllt sich wieder mit Leben
Auch wenn sich die Stadt anderweitig ansonsten nicht groß in Vermietungen und Verpachtungen von privat einbringen könne, sei man nun sehr erfreut, dass sich der alte Stadtkern durch das lange leer gestandene Stadtcafé, die Eisdiele gegenüber und die „Burger Brothers“ im „Stadlerbräu“ wieder mit Leben füllt.
„Damit haben wir, was wir immer wollten: Dass sich alles in der Stadt entzerrt und nicht nur auf einen Punkt, die Spinnerei, konzentiert.“ Auch das Rathaus-Umfeld werde mehr und mehr zu einem Frequenzbringer, nachdem dort fast alle Läden wieder belegt seien und auch der Boardinghouse-Betrieb im Hotel Heider anlaufe.
Dass das Stadtcafé neben dem „Gleis 2“ im Bahnhof auch Frühstück anbiete, sei ein Gewinn für die Stadt, da diesbezüglich die Möglichkeiten ansonsten nicht sehr reich gesät seien. „Wenn der Mensch glücklich wegen eines guten Frühstücks ist, kann der Tag gar nicht mehr richtig unglücklich werden“, sagt Asoyan. In beiden Lokalen wird im Übrigen auch Mittagstisch angeboten.
