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Gemeinde hat 6,7 Millionen Euro investiert

Das Kiefersfeldener Feuerwehrhaus: Welche moderne Technik im „Haus der Superlative“ steckt

Direkt an den Kiefermühlbach wurde das neue Heim gebaut.
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Direkt an den Kiefermühlbach wurde das neue Heim gebaut.

Drei Tage wurde die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Kiefersfelden gefeiert. 6,7 Millionen Euro hatte die Kommune in „Haus der Superlative“ investiert. Was das Haus der Zukunft auszeichnet.

Kiefersfelden – Nachdem die Aktivitäten um die dreitägige Einweihungsfeier für das neue Feuerwehrhaus der Kieferer Feuerwehr sich etwas gelegt haben, führt Kommandant Kilian Hager in fachlich fundierter Manier durch das neue Heim der Blauröcke, nicht ohne dabei aber auch etwas wehmütig auf die Zeit in dem alten Haus zurückzublicken.

Knapp 90 Jahre hat es seinen Dienst getan und wohl niemand in der Kiefer kann sich an ein anderes Domizil der Floriansjünger erinnern. Doch die Art der Aufgaben und technischen Anforderungen veränderten sich und so nahm seit 2010 die Überlegung eines Neubaus mehr Raum bei den Floriansjüngern ein.

Für die Zukunft gebaut

Jetzt, 13 Jahre später, steht das neue Zentrum der Wehr und es ist zweifellos für die Zukunft gebaut. Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten beim Bau ist es perfekt auf die Aufgabenstellung heute und morgen abgestimmt, mit moderner Ausrüstung und Funktionalität. Obwohl es nahezu auf dem gleichen Platz wie das abgerissene Haus steht, konnten die Planer durch einen überraschenden Coup, nämlich das neue Gebäude direkt an den Kiefermühlenbach (Kanal) zu schieben, einerseits mehr Platz generieren, aber auch die Anbindung zum nahen Kohlstattpark erreicht werden. Auf der damit gewonnenen Grundstücksfläche von insgesamt knapp 5000 Quadratmetern stellten die Architekten dann das Feuerwehrhaus mit einer Gebäudefläche von exakt 1267 Quadratmetern.

Platz für 31 Räume und eigene Stromversorgung

Es bietet Platz für 31 Räume sowie Luftwärmepumpe, Gasbrennwerttherme und eine effiziente Photovoltaikanlage. Die damalige Kostenschätzung belief sich auf genau 6 733 320,13 Euro, die wohl auch nicht überschritten wird.

Das bereits im November letzten Jahres in Betrieb gegangene Haus ist „ein technisches Wunderwerk“, wie es der Kommandant beschreibt. „Das wird nicht nur den heutigen Ansprüchen gerecht, sondern es wurde auch für die Zukunft konzipiert und gebaut“. Nicht nur für ihn „ist es wichtig, dass das neue Feuerwehrhaus mitten im Ort steht und somit neben der Akzeptanz der Bürger auch kurze Anrückzeiten und ebenso kurze Wege zum Erreichen der Einsatzstellen in unserem Einsatzgebiet gewährleistet“.

Einsatzfahrzeuge können über Funkraum schnell koordiniert und geleitet werden

Bei einem Rundgang fallen vor allem die technischen Neuerungen ins Auge. Angefangen beim übersichtlich gestalteten Funkraum, mit mehreren großen Monitoren, wo man alles im Blick hat, den ansonsten aber eine funktionale „Leere“ prägt. Einsatzfahrzeuge und die dazugehörigen Mannschaften müssen hier einsatzmäßig schnell und kompetent koordiniert und geleitet werden, was natürlich auch bei Stromausfall durch eine eigene Stromversorgung gewährleistet wird.

Im eigenen Schulungsraum werden die Floriansjünger in regelmäßigen Abständen aus- und weitergebildet. Bei Großsachlagen, also Einsätzen wegen überregionalen Hochwassers oder Groß- und Waldbränden, kann der Platz auch schnell zum Einsatzraum umfunktioniert werden. Eine effiziente Informationsverarbeitung ist das Rückgrat einer modernen Feuerwehr für Einsatzszenarien, aber auch für Verwaltungsvorgänge. Das gewährleisten mehr als ein Dutzend PC-Arbeitsplätze, Access-Points und über 150 Netzwerkschnittstellen sowie eine Reihe leistungsstarker Drucker.

Die großzügig konzipierte Fahrzeughalle bietet viel Platz für Fahrzeuge und Waschanlage.

Mit einem kleinen Lächeln begibt sich der Kommandant in die „Relaxzone“ mit Aufenthaltsraum. „Hier können wir nach anstrengenden Einsätzen ein bisschen herunterfahren und auch das soeben Erlebte mit anderen Kameraden teilen und verarbeiten“. Ein für eine funktionierende Einheit sehr wichtiger Bereich.

Drohne übermittelt erste Livebilder vom Einsatzort

Über eine große Lagerhalle geht’s weiter zum „Drohnentor“, einer spektakulären Neuerung im Gebäude. Hier wird in baldiger Zukunft eine Drohne stationiert, die dann im Einsatzfall durch dieses Tor nach außen gelangt und dann vom Einsatzort erste Livebilder übermittelt, anhand derer dann der Einsatz genau konzipiert und koordiniert werden kann. Hauptsächlich für Übungszwecke wurde auch eine Trockenstegleitung verbaut, mit der praktisch von außen gelöscht werden kann, ohne aufwendige und auch gefährliche Verlegung der Wasserschläuche innerhalb der Gefahrenstelle.

Kommandant Kilian Hager im Funkraum, von wo aus die Einsätze koordiniert werden.

Die beeindruckende Fahrzeughalle bietet mit ihren zehn Toren ausreichend Platz für neun Stellplätze und eine Waschanlage. In der Atemschutzwerkstatt werden die Geräte für einen Einsatz gelagert sowie gewartet und in der Werkstatt repariert, wenn nötig. Lastenhebebühne, Kleiderkammer und Jugendraum runden den Neubau ab, wobei dem „Stüberl“ besondere Bedeutung zukommt.

„In unserem Stüberl lebt die Kameradschaft, ohne die die Feuerwehr nicht funktioniert“, so der erste Feuerwehrler. Neben Platz zum Meinungsaustausch wird hier auch das eine oder andre kulinarische Schmankerl vom Team „Rote Hosenträger“ zubereitet. Für Kommandant Kilian Hager gehört aber neben funktionierender Technik immer eine funktionierende Mannschaft „und auf die kann ich mich immer verlassen“.

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