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Ehemaliges Ludwigsbadgelände

Jetzt öffnen sich erstmals die Türen: Das verbirgt sich hinter Bad Aiblings „Garten Eden“

Eines der Highlights im Bildungsprogramm in Bad Aiblings „Garten Eden“: Die Kinder gehen auf Tuchfühlung mit der Welt der Bienen.
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Eines der Highlights im Bildungsprogramm in Bad Aiblings „Garten Eden“: Die Kinder gehen auf Tuchfühlung mit der Welt der Bienen.

Es grünt, es blüht, es plätschert und summt in Bad Aiblings „Garten Eden“. Dort, wo einst im Hotel Ludwigsbad reges Treiben herrschte, haben nun Ruhe und Natur die Regentschaft übernommen. Jetzt öffnen sich erstmals die Türen für die Öffentlichkeit.

Bad Aibling – Während das frühere Ludwigsbadgelände von außen im Dornröschenschlaf versunken wirkte, liefen in den vergangenen Jahren die Vorbereitungen für ein ambitioniertes Projekt, das nach Wunsch der Verantwortlichen vom Herzen Bad Aiblings weit in die Gesellschaft hinein wirken soll. Das rund 12.000 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Kurhotels ist das Herzstück der Greither-Lindner-Stiftung „Garten Eden“, die sich ganz den Themen Mensch, Umwelt und Kultur verschrieben hat.

Das Glas-Werkhaus im „Garten Eden“ ist das Herz des Projekts.

Neben dem alten Baumbestand haben die Stiftungsgründer Peter Greither und seine im vergangenen Jahr verstorbene Ehefrau Gabi über 30 weitere Bäume, Tausende von Pflanzen und Kräutern gepflanzt, einen großen Teich angelegt und elf Bienenstöcke angesiedelt. Von hier aus startete bereits das Projekt „Garten Eden on Tour“ an den Grundschulen der Region. Jetzt ist auch das Glas-Werkhaus fertiggestellt und der Zeitpunkt gekommen, den Garten Eden der Öffentlichkeit offiziell vorzustellen.

Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 27. April, von 10 bis 14 Uhr auf dem Areal an der Katharinenstraße statt. Es wird Gartenführungen und darüber hinaus auch einen Garten- und Pflanzenflohmarkt geben.

Tag der offenen Tür am 27. April

Der Aufbau für den Pflanzen- und Gartenflohmark beim Tag der offenen Tür beginnt am Samstag, 27. April, um 9 Uhr. Anmeldungen nimmt Brigitte Lindner unter Telefon 08061/9375376 entgegen. Von 10 bis 14 Uhr besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, den Garten zu erkunden und das Glas-Werkhaus zu besichtigen. Gärtnermeisterin Barbara Born, Landschaftsarchitekt Sebastian Raschauer und Imkerin Catalina Marzorati stehen dabei mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Das Team der Greither-Lindner-Stiftung „Garten Eden“ stellt das Bildungsgprogramm der Stiftung vor.

Vor allem aber wird auch das Bildungsprogramm der Stiftung vorgestellt. Dieses basiert derzeit auf fünf Modulen und richtet sich aktuell an Kinder im Grundschulalter. In Modul 1 (Gemüse und Obst) wird den Mädchen und Buben etwa am Beispiel von Kresse gezeigt, wie sie Samen aussäen. In Modul 2 wird „von der Fensterbank“ geerntet und gemeinsam Gemüse, Obst und Joghurt verkostet, es gibt ein Quiz und Samen für zuhause samt einem „Hosentaschenbuch für Fensterbankgärtner“.

Idyllisch liegt der Teich im „Garten Eden“.

In Modul 3 und 4 spielt die Biene die Hauptrolle. Eine Imkerin erklärt den Kindern in der „Bienentrockenwoche“ zunächst anschaulich und praktisch alles Wissenswerte, bevor es dann auf Exkursion im Garten Eden geht. Dort dürfen sie selbst in Imker-Montur schlüpfen, Bienenstöcke begutachten, können fühlen, wie sich eine Drohne auf der Hand anfühlt, Honigsorten kosten und die Zusammenhänge zwischen Bienen, Menschen und Natur kennenlernen. In Modul 5 dreht sich alles um Hülsenfrüchte. „Heimisches Superfood“ ist Inhalt von Modul 6, das sich derzeit in Planung befindet.

Im Fokus des Angebots von Exkursionen für Schulklassen zum Thema Nachhaltigkeit stehen generell gesunde Lebensmittel und Ernährung. Dazu zählen auch Erbsen, Soja und Lupinen als Alternativen zu Fleisch, die sich vielfältig zubereiten lassen und satt machen.

„Wir wünschen uns, dass die Kinder durch unsere Module nicht nur Kenntnisse in Kulturtechniken wie Gartenbau und Imkern oder botanische und zoologische Artenkenntnisse, sondern auch nachhaltige Umweltkompetenz erwerben“, sagt Peter Greither. Selbst bereits in dritter Generation seiner Familie in einer Branche zuhause, die stark mit Natur und Gesundheit zu tun hat – die vierte Generation ist schon in der Geschäftsführung – , möchte er das, was ihn geprägt hat, weitergeben.

Im Glas-Werkhaus wachsen die Pflanzen heran.

Viele Entwicklungen in den vergangenen 80 Jahren sieht er im Hinblick auf Natur und Umwelt kritisch. „Wir kriegen jetzt die Rechnung präsentiert.“ Dabei sei der weit verbreitete Gedanke der erwachsenen Generationen „Für uns reicht‘s noch“ gefährlich. „Wir haben etwas zu verändern“, betont Greither. Und weiß: Veränderung fängt sehr früh an, bei Kindern und Jugendlichen. Ihnen will die Stiftung den Umgang mit der Natur und den Ressourcen beibringen und aufzeigen: „Sind wir gut zur Natur, ist die Natur gut zu uns.“

Die Welt der Bienen erkunden die Schüler im Praxis-Modul des Bildungsprojektes.

Das Programm des „Fensterbankgärtnerns“ komme bei den Grundschulkindern gut an, diese seien sehr aufgeschlossen. Nun arbeite man an Angeboten, wie man Umweltthemen auch für Jugendliche spannend umsetzen kann. „Ein modernes Thema ist hier zum Beispiel heimisches Superfood wie Blaubeeren, Leinsamen, Löwenzahn und Co. anstelle exotischer Gewächse, die lange Lieferketten haben“, weiß Peter Greither.

Viele davon findet sich auch im Aiblinger „Garten Eden“, den der Stiftungsgründer als „Sinnbild für unsere Erde“ sieht. „Jede Generation hat die Aufgabe, diesen unseren Garten, unsere Erde, in seiner/ihrer Gesamtheit zu pflegen und zu schützen. Und so wollen auch wir mit unserem Tun und Handeln die Welt jedes Mal ein bisschen lebenswerter machen.“

Garten-Eden-Talk für alle Interessierten

Im „Garten Eden“ finden für alle Interessierten jeweils am ersten Dienstag des Monats von 18 bis 19 Uhr ungezwungene Treffen mit Informationen und Erläuterungen von Gärtnermeisterin Barbara Born statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

7. Mai: Pflanzenvermehrung im Hausgarten

4. Juni: Kräuter aus dem Hausgarten

2. Juli: Artischockenblüte im „Garten Eden“

6. August: Salbei und andere Teekräuter

3. September: Vielfalt der Tomaten

1. Oktober: Welche Bäume stehen im „Garten Eden“? Rundgang mit Sebastian Raschauer, Landschaftsarchitekt und Landschaftsgärtner.

Mit der Vorstellung des Programms und Pläne will die Stiftung am 27. April für die Öffentlichkeit (zuvor sind bereits Termine für die Lehrkörper der Region sowie für geladene Gäste anvisiert) aber auch die Brücke zu ihrer zweiten tragenden Säule schlagen: der Kultur. Und dabei die Pläne für die „Museumsinsel“ präsentieren, die auf dem Gelände an der Rosenheimer Straße gegenüber der Villa Katharina entstehen soll. Auch das ein Projekt, das Menschen zusammenführen und bewegen soll, die Welt einmal mit anderen Augen zu betrachten, mit Künstlern ins Gespräch zu kommen, Besonderheiten zu entdecken und sich auszutauschen.

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