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Jahresrückblick in Wasserburg Teil II

Das Jahr der gepackten Kisten: Wasserburg im Umzugsstress

Funktional, modern, freundlich: So wirkt die neue Polizeiinspektion Wasserburg. Sie hateine Nutzfläche von 700 Quadratmetern.
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Im September 2022 hat die Polizei Wasserburg ihre neue Inspektion bezogen.

Umziehen ist anstrengend, das weiß jeder, der schon mal seinen ganzen Hausstand eingepackt und von A nach B transportiert hat. In Wasserburg war gefühlt das ganze Jahr hindurch Umzugsstress: Drei wichtige Einrichtungen räumten aus und wieder ein.

Wasserburg - Eins haben die beiden großen Umzüge in Wasserburg gemeinsam: Sie fanden verspätet statt. Trotzdem ist die Freude groß bei Polizei und Kliniken über moderne neue Räumlichkeiten und bedeutend bessere Arbeitsbedingungen.

Bei der Polizeiinspektion Wasserburg sorgte der Starkregen im Herbst vergangenen Jahres dafür, dass die eigentlich für Ende 2021 geplante Übergabe des Neubaus erst im September 2022 stattfinden konnte. Wassermassen hatten für Schäden auf der Baustelle gesorgt und eine Kettenreaktion von Verzögerungen ausgelöst. Auch Lieferprobleme bereiteten dem Staatlichen Bauamt als Bauherr im Auftrag des Freistaates Probleme.

Doch am 26. September 2022 war es endlich soweit: Innenminister Joachim Herrmann übergab an Wasserburgs Polizeichef Markus Steinmaßl und Polizeipräsident Manfred Hauser den symbolischen Schlüssel. 46.000 Menschen im Einzugsbereich der Inspektion, das zwölf Orte auf einer Fläche von 321 Quadratkilometern umfasst, haben in der Burgau am Kreisel an der Tankstelle eine neue Anlaufstelle, wenn es um die Sicherheit geht. Es gibt Wasserburger, die bedauern, dass ihre Polizei nicht mehr in der Altstadt ist. Doch der neue Standort liegt, da sind sich die Sicherheitsexperten einig, strategisch genau richtig: Von hier aus sind die Unfallbrennpunkte auf den Bundesstraßen und alle Gemeinden im Zuständigkeitsbereich schnell und gut zu erreichen.

Im Neubau finden die 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Inspektion außerdem hochmoderne Räumlichkeiten, die auch den neuesten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Das zweistöckige Gebäude mit geschlossenem Innenhof und Garagen ist auch bereits auf weiteren personellen Zuwachs ausgerichtet, versprach Herrmann bei der Einweihung. Die Stadt Wasserburg sieht durch den Neubau, in den der Freistaat 6,4 Millionen Euro investierte, den Standort der Inspektion für die Zukunft gesichert.

Spannende Frage für die nächsten Jahre: Was geschieht mit der „Kaserne“, dem vorherigen Gebäude der Polizei im Ensemble am Kaspar-Aiblingerplatz in der Altstadt. Das Denkmal ist in Besitz der Stadt, in den nächsten fünf Jahren soll hier noch keine Generalsanierung stattfinden. Als Interimslösung sind unter anderem auch Nutzungen für eine Großtagespflege und die VHS geplant.

Auch der spektakulärste Umzug des Jahres musste mehrfach verschoben werden: Vom Sommer 2022 in den Oktober, schließlich Richtung erstes Dezemberwochenende, weil Probleme mit der Lüftungstechnik erneut einen Aufschub erforderten. Dann klappt es endlich: Die Romed-Klinik Wasserburg verließ das Altgebäude und zog ein in den gemeinsamen Neubau mit dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum. Eine Mammutaufgabe, denn das Wasserburger Krankenhaus ist auch zuständig für die Notfallversorgung und beliebt als Geburtshaus. Klinikchef Christof Maaßen und sein Team benötigten zwei Jahre Vorbereitungszeit, um das Vorhaben zu stemmen. Es lief reibungslos, die Erleichterung ist groß. Auch hier war die große Frage: Was geschieht mit dem alten Klinikstandort? Jetzt ist es raus: Es soll eine vorübergehende Unterkunft für Flüchtlinge entstehen. Das gab Landrat Otto Lederer in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses bekannt. Wenn alles nach Plan laufe, könnten noch im ersten Halbjahr des nächsten Jahres rund 200 Menschen in dem ehemaligen Klinikgebäude untergebracht werden. 

Im Mai hatte Ministerpräsident Markus Söder das neue Großklinikum kbo-Inn-Salzach-Klinikum eingeweiht. Es gilt als Vorzeigeprojekt: Zum ersten Mal schließt sich ein kleines somatisches Krankenhaus - räumlich - mit einer großen psychiatrischen Fachklinik unter einem Dach zusammen. Beide bleiben eigenständig, teilen sich jedoch auch wichtige infrastrukturelle Einrichtungen und technische Geräte. Ein gemeinsamer Eingang symbolisiert das Miteinander. Das kbo-Inn-Salzach-Klinikum erhofft sich außerdem eine weitere Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.

Auch das Fachkrankenhaus des Kommunalunternehmens beim Bezirk ist bereits mit mehreren Stationen in den Neubau eingezogen. Weitere Bauabschnitte folgen in den nächsten Jahren. Das Gesamtvorhaben wird etwa 250 Millionen Euro kosten.

Doch bei aller Freude über das größte Klinikbauvorhaben des Freistaates, das in Wasserburg stattfindet, gibt es auch einen Makel, der immer wieder für Gesprächsstoff sorgt: Das neue Klinikum hat - noch - keine direkte Busanbindung und Probleme mit der Barrierefreiheit.

Medizinische Versorgung ausgebaut

Im gemeinsamen Neubau von kbo-Inn-Salzach-Klinikum und Romed-Klinik Wasserburg wurden und werden die Leistungen intensiv ausgebaut. Am psychiatrischen Fachkrankenhaus in Gabersee ist 2022 unter anderem eine Tagesklinik für Patienten mit Long- und Post-Covid eröffnet worden. Die Neurologie feierte hier das 50-jährige Bestehen. Romed wird sich im Neubau verstärkt auch der Behandlung von körperlichen Beschwerden psychisch erkrankter Patienten widmen. Neu ist hier außerdem das Herzkatheter-Labor, das Leistungsspektrum wurde durch die Gefäßchirurgie erweitert.

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