„Hat mich gesehen und große Augen bekommen”
Vom Sofa ins Rampenlicht: Wie Hund Cheveya und Katze Mika aus Soyen die Leinwand erobern
Kommissar Franz Eberhofer oder Hubert und Staller: Diese Filmfiguren kennen wohl die meisten. Aber wie sieht es mit Cheveya und Mika aus? Die beiden Fellnasen sind ebenfalls TV-Stars – und kommen aus Soyen. Tierhalterin Silona Wilke über den Weg ihrer Tiere zu Film- und Fernsehrollen.
Von Manuel Hinmüller
Soyen – Kommissar Franz Eberhofer oder Hubert und Staller. Diese bayerischen Filmfiguren und die Schauspieler dahinter kennt wohl jeder. Aber wie sieht es mit Cheveya und Mika aus? Nur die Namen sind höchstwahrscheinlich jetzt erstmal kein Begriff. Gesehen haben sie jedoch schon viele von uns. Und zwar im Fernsehen oder auf der Leinwand, wo die beiden bereits diverse Auftritte hatten.
Cheveya ist ein Hund, ein Tamaskan genau genommen, und Mika eine Katze. Sie leben zusammen mit Tamaskan Chepi, Hunde-Mischling Minou und Katze Milly in Soyen bei Silona Wilke und ihrem Mann Claus. Auf die Frage, was Tiere ihr bedeuten, kommt von Wilke schnell die Antwort: „Alles”. Sie sind ihre Erfüllung.
Aufgewachsen ist sie zwar in einem tierfreien Haushalt, wie sie gegenüber dem OVB mitteilt. Doch im jungen Erwachsenenalter wurde der Wunsch nach einem Vierbeiner an ihrer Seite immer größer. Als sie mit ihrem Mann zusammenkam, haben sie sich für Tiere entschieden. „Ich habe davor explizit recherchiert: in Hundeschulen, im Internet, damit ich auch den richtigen Hund finde. Ich bin viel in den Bergen unterwegs und mir war klar, ich will Hundesport machen.” So trat Cheveya in ihr Leben und über die Jahre wuchs die Zahl der tierischen Begleiter.
Vom Findling zur treuen Weggefährtin
Eine besonders enge Bindung besteht zwischen Wilke und Katze Mika. Die Soyenerin erinnert sich an einen verregneten Tag, als sie beim Spazieren gehen plötzlich ein Miauen aus einem Dornengestrüpp gehört hat. „Ich habe dann das kleine Knäuel entdeckt. Die war da ganz verheddert und kam nicht mehr raus. Daher habe ich sie befreit, damit sie wieder heim kann.” Doch Mika ging nicht mehr von Wilke weg. Im Gegenteil. Sie klammerte sich an ihr fest. Wilke nahm das kleine hilflose Tier mit nach Hause und kontaktierte die Polizei sowie Tierschutzvereine. Allerdings meldete sich niemand, der die Katze vermisst und Mika wich Wilke nicht mehr von der Seite.
Katze auf der Schulter immer dabei
Im wahrsten Sinne des Wortes. „Mika habe ich genauso wie Cheveya überall dabei”, sagt Wilke und grinst zu ihren Vierbeinern. Sind sie unterwegs, macht es sich die Katze auf Wilkes Schulter gemütlich. Sei es beim Gassi gehen mit den Hunden, bei Ausflügen oder wenn sie sich mit Bekannten zum Hundetrail trifft. Auch hier kommt Mika mit und schaut entspannt zu, wie sich Herrchen oder Frauchen verstecken und die Fellnasen ihre Witterungen aufnehmen. „Mika ist mit den Hunden aufgewachsen und deshalb, glaube ich, hält sie sich auch ein bisschen für einen Hund”, sagt die Soyenerin und lacht. Und genau diese Zutraulichkeit hat Mika den Weg ins Showbusiness ermöglicht.
Serien, Kino, Staubsaugerwerbung
Bei einer Haustiermesse fand ein Casting für Filmtiere statt. Wilke war mit Cheveya und Mika dort. Aber nicht um anzutreten, nur als Zuschauerin. „Dann hat mich die Veranstalterin mit den beiden gesehen und ganz große Augen bekommen”, sagt Wilke. Begeistert von den zwei Fellnasen, bat die Veranstalterin Wilke, ein paar Tricks mit ihren Tieren vorzuzeigen. Kein Problem für die Soyenerin, da sie sich viel mit den Vierbeinern befasst.
Und so wurden Cheveya und Mika in die Filmtier-Kartei der Veranstalterin aufgenommen und durften bereits in Serien wie „Sturm der Liebe” oder mehrere Male bei „Dahoam is Dahoam” mitspielen. Ebenso in Musikvideos oder auch im Kinofilm „Die Welt wird eine andere sein”.
Besonders amüsant: ein Werbeclip, in dem Mika mitwirkt. Sie musste bei dem Dreh auf einem Staubsauger-Roboter mitfahren. „Die haben uns da den Roboter vorher geschickt und dann haben wir das geübt, daheim oder bei Freunden undNachbarn, damit sie das auch in verschiedenen Settings kann.” Mit Erfolg: Mika blieb auf dem Roboter. „Nur der Roboter hat an dem Tag nicht funktioniert”, berichtet Wilke lachend.
So darf man gespannt sein, wo man Mika noch vor der Kamera sehen darf. Oder auch Chepi, die jetzt genauso erste Filmluft schnuppern durfte.



