Frust: mehr Geld, aber kürzere Öffnungszeiten
„Werde mir anderes Bad suchen“! Höhere Preise im Wasserburger Badria schlagen Wellen
In den sozialen Medien häufen sich die Diskussionen rund um das Badria. Das Wasserburger Familien- und Spaßbad hat die Eintrittspreise erhöht und gleichzeitig die Öffnungszeiten reduziert. Viele Nutzer zeigen sich enttäuscht über das neue Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie die Stadt das begründet.
Wasserburg – Viele Diskussionen gibt es zurzeit in den sozialen Medien rund um das Badria in Wasserburg. Der Grund: die Erhöhung der Preise bei gleichzeitiger Kürzung der Öffnungszeiten. Viele Gäste sind empört.
So schreibt ein User in den Google-Rezensionen: „Die Preise wurden mit Mai 2024 satt um mehr als 20 Prozent erhöht, damit nun endgültig ein völlig indiskutables Preis-Leistungs-Verhältnis – speziell die Sauna, wo die Saunen 1 und 2 nun gar nicht mehr beheizt werden. Hallenbad und Freibad lohnen sich im Verhältnis nun überhaupt nicht mehr“, moniert er.
Ein weiterer schreibt: „Ich bin eigentlich Stammgast – allerdings werde ich mir nun ein anderes Bad suchen! Alle Tarife wurden um fast fünf Euro erhöht und dafür die Öffnungszeiten um eine Stunde gekürzt. Zusätzlich bleiben mehrere der Saunen geschlossen, da es sich ‚nicht rentiert‘. Somit nicht nur teuer, sondern auch noch zu teuer für das, was man geboten bekommt. Sehr schade!“ Ein anderer Nutzer schreibt bei Google: „Katastrophe, schon wieder Preiserhöhung in kürzester Zeit von 21,50 auf 24,50 und ab 1. Mai um weitere fünf Euro erhöht auf 29,50 bei gleicher Leistung, ganz im Gegenteil in der Heu-Stuben-Sauna immer dieselben beiden Lieder, Gäste sprechen untereinander und verstehen diese vermeintlich zu hohe Erhöhung nicht.“
Öffnungszeiten im Badria
Anja König, Kaufmännische Leiterin des Badrias, teilt auf Anfrage mit: „Während der Freibadsaison, welche bis zur jährlichen Schließungszeit direkt im Anschluss an die bayerischen Sommerferien dauern wird, gelten folgende Sauna-Öffnungszeiten: Montag, 12 bis 22 Uhr, Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 22 Uhr, letzter Aufguss jeweils um 21 Uhr. Die Öffnungszeiten im Bad bleiben unverändert von Montag bis Sonntag 9 bis 21 Uhr“, so König.
Ein Sprecher des Schwimmbads teilt in den sozialen Medien mit: „Die Preiserhöhung im Badria zum 1. Mai war leider aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage unumgänglich – gestiegene Energie- und Personalkosten sind nur zwei Punkte, welche diese Anpassungen notwendig gemacht haben und auch am Badria nicht vorbeigezogen sind. Die Kürzung der Saunaöffnungszeit am Freitag und Samstag sowie die Schließung von Sauna I und II gilt nur über die Sommermonate hinweg, ab dem Herbst kann wieder bis 23 Uhr und uneingeschränkt sauniert werden. Wir hoffen auf Ihr Verständnis, dass diese Anpassungen aufgrund der oben genannten Punkte notwendig war“, so der Sprecher.
Einige User können den Schritt aber nachvollziehen. So schreibt eine Bürgerin: „Weil sich so viele hier beschweren: Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgangen sein, dass alles teurer geworden ist, und zwar massiv. Statt auf einzelnen Betreibern herumzuhacken, die auch unter massiv erhöhten Kosten zu leiden haben, wäre es sinnvoller, die überschüssige Energie in Ursachenforschung zu investieren, und überlegen, wie wir die Situation besser für alle machen können. Zur Sauna kann ich nur sagen: Es ist die schönste, die ich persönlich kenne, ein Traum! Es tut so gut, sich das ab und zu gönnen. Und der Saunameister ist legendär: mit Humor und bayrischem Gemüt macht er jeden Aufguss zum einzigartigen Erlebnis. Genial!“, betont sie.
Eintrittspreise um rund 20 Prozent erhöht
Die Eintrittspreise fürs Badria wurden im Mai angehoben. Für einen ganzen Tag im Schwimmbad bezahlt ein Erwachsener statt 15,50 Euro nun 18,60 Euro (ermäßigt: 10,50 Euro anstatt 9,20 Euro). Ein Tag in der Sauna kostet seit Mai 35,90 Euro, anstatt 29,90 Euro (ermäßigt: 24,60 Euro anstatt 29,50 Euro). Das entspricht einer Erhöhung von rund 20 Prozent.
Eine weitere Userin schreibt: „Das Bad kann ich nicht bewerten, aber die Sauna ist spitze. Alles sauber und für die Größe eine gute Vielfalt. Die Sauna-Meister haben alle einen eigenen Charakter und sind hoch sympathisch. Ebenso die Gäste, die auch aus vielen Stammgästen bestehen, sind alle locker und es gibt auch immer wieder mal einen schönen Plausch“, berichtet sie.
Eine weitere Leserin, die nicht namentlich genannt werden möchte, zeigt ebenfalls Verständnis, beklagt sich aber über die mangelnde Kommunikation: „Es wäre schön gewesen, wenn zumindest die Stammgäste über die Preissteigerung informiert worden wären. Auch ein kleines Schild an der Kasse hätte schon ausgereicht. Dann wäre ich nicht so überrumpelt gewesen von der nicht unerheblichen Erhöhung“, beanstandet sie.
„Keine Wahl“
„Wir hatten keine Wahl“, erklärt Bürgermeister Michael Kölbl auf die Kritik der Badria-Gäste zu den erhöhten Preisen. „Durch den enormen Energiebedarf und der Erhöhung der Tarifgehälter der Angestellten des Schwimmbads um elf Prozent, blieb uns nichts anderes übrig, als die Gebühren anzuheben“, sagt er auf Anfrage. „Die Eintrittspreise sind nun mit anderen öffentlichen Bädern vergleichbar, aber immer noch im unteren Bereich angesetzt“, so Kölbl. „Um das Badria dauerhaft zu erhalten, war eine Erhöhung der Preise unumgänglich“. Die Dauergäste hätten immer noch die Möglichkeit, die Rabattkarten zu nutzen, mit denen bis zu 25 Prozent des Eintrittspreises eingespart werden könnte. Die Reduzierung der Öffnungszeiten der Sauna sei „nur im Sommer“, da in dieser Jahreszeit „deutlich weniger Betrieb ist“. Diese würden jedes Jahr um eine Stunde gekürzt werden. „Ab Herbst wird wieder länger geöffnet“, sagt der Rathauschef.

