Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Wenn Mieter Mitglieder sind

Wie die Wasserburger Genossenschaft für günstige Mieten sorgt – und dabei „pumperlgsund“ bleibt

Eine der bekanntesten Wohnanlagen der GWG: der Gebäudekomplex in der Wasserburger Hermann-Schlittgen-Straße  5 bis 7. Geschäftsführer Martin Hintermayr   erläutert den Weg zu fairen Mieten.
+
Eine der bekanntesten Wohnanlagen der GWG: der Gebäudekomplex in der Wasserburger Hermann-Schlittgen-Straße 5 bis 7. Geschäftsführer Martin Hintermayr erläutert den Weg zu fairen Mieten.

Genossenschaftliches Wohnen ist eine Lösung gegen explodierende Mieten. Die Wohnungsbaugenossenschaft Wasserburg (GWG) zeigt, wie es funktioniert. Einblicke in ein Modell der Zukunft, das sich jedoch den Problemen der Baubranche nicht entziehen kann.

Wasserburg/Rosenheim – „Die Ergebnislage ist zufriedenstellend und entspricht den Erwartungen, die Vermögens- und Finanzlage ist unverändert solide“: Ein positives Bild der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Wasserburg (GWG) hat Martin Hintermayr, der Geschäftsführende Vorstand, bei der Generalversammlung der GWG präsentiert. Die Zusammenkunft mit etwa 120 Teilnehmern fand diesmal in Rosenheim statt, im Gasthof Höhensteiger.

Niedrige Mieten für die Mitglieder der GWG Wasserburg

Die GWG zeichnet sich vor allem durch ihren niedrigen Mietpreis für ihre Mitglieder aus, im Durchschnitt liegt er jetzt netto bei 7,64 Euro pro Quadratmeter. Für 2023 sei wegen der Energiekrise beschlossen worden, keine Erhöhung der Bestandsmieten vorzunehmen. Wohnungen in Neubauten würden aber teurer.

GWG-Vorstand Martin Hintermayr.

Am Rande der Veranstaltung sagte Hintermayr auf die Frage zum Grund über die niedrigen Preise: „Wir arbeiten nicht gewinnmaximiert. Uns reicht es, wenn wir langfristig eine positive Rendite erwirtschaften. Als Genossenschaft haben wir einen längeren Horizont.“ Eine Eigennutzung der Wohnung ist freilich zwingend, eine Untervermietung, etwa um einen höheren Preis zu erzielen, ist ausgeschlossen. Spekulanten sollen so von vornherein abgewehrt werden.

Eine Warteliste für eine Mitgliedschaft gibt es laut Hintermayr nicht: „Bei uns kann man sich immer bewerben.“ Doch wegen der geringen Fluktuation – die durchschnittlich Mietdauer liegt bei 20 Jahren – würden pro Jahr nur wenige Wohnungen frei. Der entscheidende Vorteil für Genossenschaftsmitglieder liege in der Tatsache, dass es keine Kündigungen wegen Eigenbedarfs gebe. „Ein hohes Gut“, so Hintermayer. Und Luxussanierungen, die mit exorbitanten Mietsteigerungen verbunden seien, würde es auch nicht geben.

Die GWG hat jedoch Herausforderungen zu stemmen: „Wir haben die Klimawende zu leisten, und die Baukosten klettern immer weiter – in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent.“ Doch die GWG verfüge über ein starkes Fundament. „Wir wirtschaften seit vielen Jahrzehnten vorausschauend und schütten Gewinne nicht aus, sondern belassen sie im Unternehmen.“

1483 GWG-Wohnungen in vier Landkreisen und Stadt Rosenheim

Im seinem Rechenschaftsbericht bezifferte Hintermayr die Zahl der Mitglieder auf 1710 (minus 5), die Zahl der Wohnungen auf 1483 (plus 5). Verteilt sind sie auf vier Landkreise (Rosenheim, Ebersberg, Erding, Mühldorf am Inn) und die Stadt Rosenheim. In Rosenheim verfügt die GWG über mehr als 500 Wohnungen, in Wasserburg über 450. Großen Wert legt die Genossenschaft nach den Worten ihres Geschäftsführers auf Modernisierungsmaßnahmen, die ökologischen Ziele seien besonders im Blick. „Hier sind wir deutlich vorangekommen. Bereits drei Viertel unserer Energie für Heizung und Warmwasser wird klimaneutral erzeugt“, so Hintermayr. Man habe einiges vor in den nächsten Jahren, um die gesetzlichen Vorgaben zu erreichen, Bayern wolle ja bis 2040 klimaneutral wirtschaften.

Gut besucht war die GWG-Versammlung in Rosenheim.

GWG „pumperlgsund“

Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Kölbl, Bürgermeister von Wasserburg, kommentierte den Geschäftsbericht mit den Worten: „Es passt alles.“ Die GWG sei „pumperlgsund“. Der Jahresabschluss wurde von der Generalsversammlung ohne Gegenstimmen gebilligt, der Reingewinn (knapp 157.000 Euro) wie üblich den Rücklagen zugeschlagen und Vorstand sowie Aufsichtsrat entlastet. Die Wahlen bestätigten die Vorstandsmitglieder Hintermayr und Christian Posch sowie Aufsichtsratsmitglied Robert Mayerhofer. Gerhard Arnold, der 35 Jahre in den Gremien der GWG wirkte, erhielt zu seinem Abschied viel Beifall.

Kommentare