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Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft

Wie die GWG Wasserburg ihre niedrigen Mieten möglich macht - und was Neubau-Wohnungen kosten

50 Jahre Mitgliedschaft: Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kölbl (links) und GWG-Chef Martin Hintermayr (rechts) ehren Ernst Kramer (zweiter von links) mit Ehefrau Uschi (Prien) sowie Erich Hartl (Haag)
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50 Jahre Mitgliedschaft: Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kölbl (links) und GWG-Chef Martin Hintermayr (rechts) ehren Ernst Kramer (zweiter von links) mit Ehefrau Uschi (Prien) sowie Erich Hartl (Haag)

So kann die Wohnungsbaugenossenschaft ihre Mieten deutlich unter dem Marktniveau halten.

Wasserburg/Eiselfing – Ein positives Bild der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Wasserburg (GWG) haben Martin Hintermayr, der Geschäftsführende Vorstand, und der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Kölbl bei der Mitgliederversammlung gezeichnet. „Die Ergebnislage ist zufriedenstellend und entspricht unseren Erwartungen“, sagte Hintermayr. Der Wasserburger Bürgermeister Kölbl bescheinigte dem Vorstand, bei seiner Tätigkeit „ungebrochen aktiv“ zu sein. „Der Wohnungsbaugenossenschaft geht es sehr gut – wie selten einer Wohnungsbaugenossenschaft“, fügte er hinzu. An der Versammlung im Gasthaus „Sanftl“ in Eiselfing nahmen rund 120 Mitglieder teil.

In seinem Rechenschaftsbericht für 2022 wies Hintermayr auf den Zuwachs bei der Zahl der Mitglieder hin (jetzt 1715) und auf den unveränderten Bestand an Wohnungen (1478). Die Wohn- und Nutzfläche liege knapp über 100 000 Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete gab der GWG-Chef mit 7,52 Euro pro Quadratmeter an (vormals 7,14). Die Erhöhung sei auf Mieterwechsel, Modernisierungsmaßnahmen und Mietanpassungen zurückzuführen. Die GWG erfreue sich nach wie vor einer guten Nachfrage nach Wohnungen – genossenschaftliches Wohnen finde immer mehr Zuspruch, so Hintermayr. Es gebe keine Eigenbedarfskündigungen, keine Luxussanierungen und keine „exorbitanten Mietsteigerungen“.

Dem eigenen Motto gerecht werden

Ein Faktor der Stabilität sei auch die durchschnittliche Mietdauer, die bei knapp 20 Jahren liege. So werde die GWG ihrem Motto „gut und sicher wohnen“ gerecht. Hintermayr erwähnte zudem, dass rund drei Viertel der Wohnungen ganz oder überwiegend mit erneuerbaren Energien beheizt werde. Basis des Erfolgs seien aber zufriedene Mieter – 90 Prozent hätten bei einer Umfrage angegeben, mit ihrer Wohnung sehr zufrieden oder mindestens zufrieden zu sein. Die Investitionen der GWG bezifferte Hintermayr auf 9,0 Millionen (2022), 17,8 Millionen (2023) und 18,8 Millionen (2024). Derzeit seien die Bedingungen für den Wohnbau alles andere als optimal. Wie schafft es die GWG, ihre Mieten deutlich unterhalb des Marktniveaus zu halten?

Hintermayr machte am Rande der Sitzung gegenüber unserer Zeitung klar, dass die geringen Mieten nur für den Bestand gelten würden - „bei Neubauten müssen wir natürlich deutlich mehr verlangen.“ Im Übrigen könnten sich die Mieter auf die „sehr günstigen Konditionen“ verlassen. „Wir nehmen nur die Miete, die wir brauchen und nicht die, die auf dem Markt erzielbar wäre. Wir verschenken aber auch nichts.“ Laut GWG-Satzung gelte eine soziale Orientierung. „Wir wirtschaften gut und haben auch keinen großen Verwaltungsapparat“, so Hintermayr. Im Gegensatz zu Privatinvestoren habe die GWG eine andere Renditeerwartung. „Uns reicht ein moderater Gewinn.“ Zum politischen Diskussion um den stagnierenden Wohnungsbau sagte Hintermayr, entscheidend seien stabile, verlässliche Rahmenbedingungen. „Und die haben wir nicht, weil die Politik ständig die Vorgaben ändert – sei es bei der Förderung oder bei der Deckung des Energiebedarfs. Er hoffe, dass die Politik die Warnrufe aus der Wirtschaft höre. „Wir brauchen ja dringend Wohnraum.“

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