Gemeinde unterstützt Tierschutz
Erhöhung der Fundtier-Pauschale: So viel zahlt Rimsting an den Tierschutzverein Rosenheim
Die Gemeinde Rimsting wird ab heuer ihre jährliche Fundtier-Pauschale für den Tierschutzverein Rosenheim erhöhen. Was hinter der Entscheidung steckt und wofür das Geld verwendet wird.
Rimsting – Die Tierheime und deren Mitarbeiter leisten für die Gesellschaft wertvolle Arbeit. Statt wie bisher mit 0,50 Euro wird die Gemeinde Rimsting rückwirkend ab 2025 0,75 Euro pro Einwohner an den Tierschutzverein Rosenheim als Fundtierpauschale überweisen.
Die Pflicht zur Unterstützung stand außer Frage, auch die gewünschte Erhöhung, gleichwohl wurde aus den Reihen der Räte der Wunsch geäußert, es Menschen, die einem Tier aus dem Tierheim ein Zuhause geben wollen, bürokratisch nicht so schwer zu machen.
„Die machen eine Top-Arbeit!“
Wer will mich? Land auf, Land ab sind die Tierheime voll mit Viecherln, die von „Tierfreunden“ in Unkenntnis der Verantwortung, der Kosten, der Zeit und Mühe angeschafft und dann ausgesetzt wurden. Werden sie im Gemeindegebiet von Rimsting aufgesammelt, dann kommen sie ins Tierheim nach Rosenheim.
Mit 75 Cent, statt wie bisher mit 50 Cent, pro Einwohner unterstützt die Gemeinde ab 2025 das Tierheim. Einig waren sich die Räte über den wertvollen Einsatz der Tierheim-Mitarbeiter. Doch an den bürokratischen Hürden, um von dort ein Tier mit nach Hause nehmen zu dürfen, sollten diese arbeiten. Diese Thematik wurde im Rat auch angesprochen.
Gitti Feichtner (UWG) berichtete, wie kompliziert es bereits sei, sich als Interessierter um einen Hund zum „Gassi gehen“ zu bewerben. „Da müssen die Kinder vorher einen Allergietest gemacht haben“, so Feichtner und beschrieb noch andere Vorschriften, die es zu erfüllen gelte.
Mary Fischer (FW) hatte zuvor um eine höhere finanzielle Unterstützung geworben: „Die machen dort eine Top-Arbeit! Ich möchte den Tierschutzverein auf keinen Fall im Regen stehen lassen“, so Fischer. Zumal diese aufgrund der knappen finanziellen Mittel schon des öfteren von der Schließung bedroht worden seien, erzählte sie weiter.
Thomas Schuster (CSU) sah dies genauso und ergänzte, dass es ihm aufgrund der Tierschicksale „kalt den Buckl herunter läuft“.
Bartagame, Schlange, Schildkröten: Nicht immer sind es nur Hund und Katz, die im Rimstinger Gemeindegebiet aufgegriffen werden. Herrenlos muss nicht bedeuten, dass sie von Frauchen oder Herrchen nicht schmerzlich vermisst werden. Manchmal finden sie den Weg einfach nicht mehr nach Hause, die Gründe können ganz unterschiedlich sein. Sind sie gechipt, dann lassen sich Herrchen oder Frauchen ausfindig machen. Diese tragen dann auch die Kosten für „Kost und Logis“ im Tierheim. Hans-Peter Jakobi von der Verwaltung machte auch klar, dass gerade bei verletzten Fundtieren die einer tierärztlichen Behandlung bedürften sehr schnell höhere Beträge beisammen seien. Christian Moser (UWG) merkte an, dass auch die Tierarztkosten aufgrund der gestiegenen Gebühren enorm in die Höhe gegangen seien.
Bürgermeister Andreas Fenzl ging darauf ein, dass die Gemeinde 2024 bei einer Fundtierpauschale von 0,50 Euro und einer Einwohnerzahl von 4068 im vergangenen Jahr 2034 Euro an den Verein überwiesen habe. Auch für das laufende Jahr habe Rimsting einen Betrag von 2029,50 Euro an den Tierschutzverein überwiesen, so Fenzl weiter.
Verwaltung wollte höheren Betrag
Nun wird die Gemeinde den Betrag um 0,25 Euro pro Einwohner (Stand 2022: 3.777) aufstocken. Die Gemeindeverwaltung hatte sich für eine Aufstockung auf einen Euro pro Einwohner ausgesprochen, die Mehrheit der Räte (zehn) waren allerdings für 0,75 Euro. Mary Fischer (FW), Thomas Friedrich (SPD), Thomas Schuster (CSU) und Nina Weinland(Grüne) konnten sich mit diesem Betrag nicht anfreunden.