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Kampf gegen sexuellen Missbrauch

Frauen- und Mädchennotruf: Darum stockt der Landkreis Rosenheim die Mittel kräftig auf

Die Nachfrage nach den Angeboten des Frauen- und Mädchennotrufs Rosenheim e. v. steigt stetig.
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Die Nachfrage nach den Angeboten des Frauen- und Mädchennotrufs Rosenheim e. v. steigt stetig. (Symbolfoto)

Hilfe bei Fällen von sexuellem Missbrauch und vor allem auch Präventionsarbeit, die Kinder und Jugendliche vor solchen Übergriffen bewahrt. Darin besteht die wesentliche Aufgabe des Frauen- und Mädchennotrufs Rosenheim e. V. . Das sind die Gründe, warum der Landkreis der Einrichtung jetzt einen deutlich höheren Zuschuss als bisher gewährt.

Rosenheim - Schon seit einiger Zeit registriert die Fachstelle Prävention des Vereins eine verstärkte Nachfrage nach ihren schulischen Angeboten. Wie Landrat Otto Lederer (CSU) in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erklärte, seien die Gründe hierfür vor allem in einer „Zunahme des grenzverletzenden sexualisierten Verhaltens“ von Kindern und Jugendlichen zu suchen. Registriert werde insbesondere eine Verlagerung solcher Vergehen in den digitalen Raum - beispielsweise in Form einer Veröffentlichung kompromittierender Fotos.

Ausweitung des Angebots

Aufgrund der großen Nachfrage nach seinem Angebot sah sich der Frauen- und Mädchennotruf nach Auskunft von Christiane Cremer, eine von drei Vorstandsfrauen des Vereins, zu dessen Ausweitung gezwungen. Im April dieses Jahres wurde eine weitere Fachkraft für den Bereich der Präventivarbeit eingestellt, der seither mit drei Teilzeitkräften abgedeckt wird. Die Mitarbeiter sind zusammen insgesamt 56 Wochenstunden tätig.

Um die Personalkosten abdecken zu können, bat die Einrichtung den Kreis um eine Aufstockung des 2022 gewährten Zuschusses in Höhe von 21.000 Euro auf 36.000 Euro im Jahr 2023. Der Landrat befürwortete die Anhebung aufgrund des stark gestiegenen Bedarfs und erhielt im Ausschuss die einmütige Zustimmung für den Antrag. Vor der Abstimmung hatte er noch darauf hingewiesen, dass auch die Stadt Rosenheim die von ihr gewährte Finanzspritze um denselben Betrag anhebt.

Gebühr nicht kostendeckend

Cremer verweist darauf, dass die Beratungen kostenlos erfolgten. Bei den schulischen Angeboten werde zwar eine Gebühr erhoben, die sei jedoch nicht kostendeckend. Die Workshops in den Schulen werden für die Viertklässler an Grund- und Förderschulen sowie in den Jahrgangsstufen 8 und 9 an weiterführenden Schulen abgehalten.

Eine Statistik belegt das Anwachsen der Nachfrage. Nach Auskunft der Landkreisverwaltung umfasst das Angebot heuer 39 Workshops in Grund- und Förderschulen, weitere neun Klassen stehen auf der Warteliste. 936 Kinder erreiche man durch die Präventionsarbeit. 2017 lag die Zahl noch bei 456 Schülerinnen und Schülern.

Heuer allein 54 Workshops an weiterführenden Schulen

Ein ähnliches Bild ergebe sich bei den weiterführenden Schulen. Hier sind für heuer 54 Workshops angesetzt, die für 1296 Teilnehmer gedacht sind. 2017 lag die Zahl noch bei 600 Teilnehmern.

Christiane Cremer ist dankbar dafür, dass der Landkreis die Arbeit des Vereins durch eine verstärkte finanzielle Unterstützung honoriert. „Wir sind sehr froh, auf diese Weise unser Defizit in Grenzen halten zu können“, sagt sie.

Büro in der Bahnhofstraße in Rosenheim

Das Büro des Frauen- und Mädchennotrufs befindet sich in der Bahnhofstraße 17 in Rosenheim. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 16 Uhr, am Freitag von 9 bis 12 Uhr. Telefonisch ist die Einrichtung unter 08031/268 888 erreichbar.

Wichtig sei vor allem, im Rahmen der Präventionsarbeit auch die Eltern zu erreichen. Neben der gestiegenen Nachfrage nach Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche registriert der Frauen- und Mädchennotruf zudem einen verstärkten Beratungsbedarf für Fach- und Lehrkräfte. Das Palette der Fortbildungsmöglichkeiten für diesen Personenkreis nennt die Landkreisverwaltung neben der Präventions- und Netzwerkarbeit „einen weiteren wichtigen Baustein“ im Kampf gegen sexuellen Missbrauch.

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