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„Dramatischer Flächenverbrauch“ bei „Autobahn“-Variante

Brenner-Nordzulauf: Das sagt Flintsbachs Bürgermeister zur Trassen-Entscheidung der Bahn

Bahn sieht große Zustimmung zu Neubautrasse im Inntal
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Die Deutsche Bahn hat kürzlich ihre Pläne für die weitere Trassenführung im Bereich „Kirnstein – Grenze D/A“ veröffentlicht. Die Entscheidung hat deutliche Auswirkungen für Flintsbach. (Symbolfoto)

Die Entscheidung der Deutschen Bahn für die Trassenführungsvariante „Autobahn“ ist gefallen. Über die Folgen für Flintsbach spricht Bürgermeister Stefan Lederwascher mit den OVB Heimatzeitungen.

Flintsbach – Die Deutsche Bahn hat kürzlich ihre Pläne für die weitere Trassenführung im Bereich „Kirnstein – Grenze D/A“ veröffentlicht: Die Entscheidung fiel für die „Autobahn“-Variante. Gemäß Informationen der Bahn wird dieser Abschnitt in offener Streckenführung, inklusive einer Verknüpfungsstelle gebündelt mit der Autobahn und dem Inn, verlaufen. In diesem Bereich sollen Überleitungen zwischen den Neubaustrecken und den Bestandsstrecken mit Geschwindigkeiten von 130 km/h möglich sein, während die Neubaustreckengleise eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreichen können. Die geschätzten Investitionskosten für dieses Projekt belaufen sich auf etwa 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro.

Die Entscheidung der Deutschen Bahn bezüglich der Trassenführung betrifft besonders die Gemeinde Flintsbach. Die Gemeinde Flintsbach und zahlreiche Bürgerinitiativen haben ihre Bedenken hinsichtlich dieser Entscheidung mitgeteilt und Alternativen vorgeschlagen. Nun äußerte sich Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU) dazu in einem Interview mit den OVB Heimatzeitungen

Die Deutsche Bahn hat kürzlich ihre Pläne für die weitere Trassenführung im Bereich „Kirnstein – Grenze D/A“ veröffentlicht. Die Entscheidung hat deutliche Auswirkungen für Flintsbach.

Herr Lederwascher, sind Sie mit der Auswahl der Variante „Autobahn“ zufrieden?

Stefan Lederwascher: Nein, auf keinen Fall. Wo wir jetzt ein Stück weiter sind, ist, dass wir nun wissen, wie die Bahn weiterplanen wird, und dass wir uns nur noch auf eine Variante konzentrieren müssen.

Welcher Variante hätten Sie denn den Vorzug gegeben?

Lederwascher: Keine der vorgeschlagenen Varianten kommt für uns in Frage. Hauptproblem ist die Verknüpfungsstelle, die an der engsten Stelle, die hier nicht einmal ein Kilometer breit ist, entstehen soll. In diesem Gebiet sind bereits der Inn, die Bundesautobahn, zwei Landstraßen, mehrere Feldwege, zwei internationale Öl- und Gasleitungen, eine 110-kV-Leitung sowie mehrere 20-kV-Trassen vorhanden und nehmen beträchtlichen Raum in Anspruch. Auch eine Bahnstrecke verläuft bereits durch dieses Areal. Auf der Distanz zwischen Kirnstein und dem Tunnelportal, durch den dann die Strecke unter dem Inn weiterverlaufen wird, müssen Neubaustreckengleise und Bestandsgleise über Weichenverbindungen verknüpft werden. Hier sollen insgesamt vier Gleise in der Breite von 42 Meter parallel geführt werden. Das kostet Fläche, den Verlust von Ackerland und die Existenz ortsansässiger Landwirte. Alleine schon, um den dramatischen Flächenverbrauch zu verhindern, lehnen wir alle oberirdischen Varianten ab.

Welchem Verlauf würden Sie den Vorrang geben, falls die Strecke gebaut werden sollte?

Lederwascher: Als betroffene Gemeinde haben wir, wie auch eine Bürgerinitiative, mehrfach den Wunsch ausgesprochen, dass die Verknüpfungsstelle in einem Tunnelsystem innerhalb des Wildbarren verlaufen soll. Dazu hatten unter anderem die Gemeinden im Inntal, inklusive österreichische Gemeinden, ein Gutachten zur Machbarkeit einer Verknüpfungsstelle im Berg in Auftrag gegeben.

Warum steht diese Variante nicht auf der Agenda der Deutschen Bahn und des Dialogforums?

Lederwascher: Die Bahn lehnt die von uns vorgeschlagenen Varianten kategorisch ab. Dabei wird sie vom Bundesverkehrsministerium unterstützt. Uns gegenüber hat das Ministerium deutlich gemacht, dass die Bahn nur eine oberirdische Variante verfolgen soll. Das akzeptieren wir so nicht. Wir erwarten, dass nun der Minister sich dieser Problematik persönlich annimmt. Leider interessiert sich das Bundesverkehrsministerium nicht für die Sorgen der Bürger im Inntal.

Die Entscheidung der Deutschen Bahn für die „Autobahn“-Variante hat in Flintsbach Unzufriedenheit hervorgerufen, und die Frage nach der optimalen Trassenführung bleibt weiterhin ungelöst. Die Sorge um die Auswirkungen auf die Umwelt und die Landwirtschaft in der Region bleibt bestehen, während die Gemeinde und Bürgerinitiativen weiterhin für eine alternative Lösung plädieren.

Weitere Informationen sind unter www.brennernordzulauf.eu verfügbar.

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