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Todesfalle im eigenen Garten

„War für mich die Hölle“: Wollte jemand gezielt die Hunde einer Flintsbacherin (53) töten?

Moritz und Maxi, Hundeköder in Flintsbach
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Antonia Fischhaber-Strobl hat selbst zwei Hunde. Als sie bei sich im Garten mit Rasierklingen präparierte Würstchen findet, ist der Schock groß.

Ein Albtraum für jeden Hundebesitzer: Am Samstag (12. April) entdeckte eine Flintsbacherin mit Rasierklingen gespickte Hundeköder im eigenen Garten. Wie es ihren Hunden geht, was die Polizei zu dem Vorfall sagt und ob auch für andere Hundebesitzer eine Gefahr besteht.

Flintsbach am Inn – Für Antonia Fischhaber-Strobl sollte der 12. April eigentlich ein Samstag, wie jeder andere werden. Deshalb dachte sich die Flintsbacherin auch nichts dabei, als sie ihre beiden Hunde Maxi und Moritz wie üblich gegen sechs Uhr morgens in den eigenen Garten ließ. Doch dann entdeckte sie mehrere, mit Rasierklingen präparierte Würstchen auf ihrem Grundstück.

„Es war noch ein bisschen finster“, erinnert sich Fischhaber-Strobl. Sie lebt in einem Haus in der Gemeinde Flintsbach im Ortsteil Fischbach. „Etwa zwei Meter vom Gartenzaun entfernt lagen in einigem Abstand zueinander insgesamt rund acht solcher präparierten Stücke“, erzählt die 53-Jährige.

„Habe total Panik bekommen“

Sofort habe sie nach ihren beiden Hunden Maxi und Moritz geschaut. Die Labrador-Schäferhund-Mischlinge seien schon im Garten herumgelaufen. „Sie haben bereits irgendwas gefressen und ich habe total Panik bekommen“, sagt Fischhaber-Strobl. An der Stelle, wo die Hunde zuvor unterwegs waren, fand sie später noch zwei weitere Rasierklingen. Da habe sie sich gedacht, dass jetzt ohnehin alles zu spät sei und ihre Hunde sterben könnten.

„Mir ist langsam bewusst geworden, dass jemand auf meinem Grundstück gewesen sein muss“, sagt die Flintsbacherin. So schnell wie möglich habe sie alle Beweisstücke eingesammelt und sei zur Polizei gefahren, um dort Anzeige zu erstatten. „Ich hoffe, wir finden diesen grausamen Menschen, sodass wir in unserem Zuhause wieder sicher sein können“, betont sie.

Antonia Fischhaber-Strobl lebt schon immer in Fischbach am Inn. So etwas hat sie aber noch nie erlebt.

Polizei ermittelt wegen versuchter Sachbeschädigung

Auf OVB-Anfrage bestätigt die Polizeiinspektion Brannenburg, dass bei ihnen Anzeige erstattet wurde. „Da Tiere im Sinne des Strafgesetzbuches als Sachen anzusehen sind, werden die Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung geführt“, erklärt ein Sprecher.

Die Polizei gehe dabei ähnlich vor, wie bei Strafanzeigen in anderen Bereichen. „Es werden nicht nur die Anzeige erstattende Person befragt, sondern auch andere Personen, die sich für gewöhnlich in Tatortnähe aufhalten und somit eventuell Hinweise geben könnten“, betont er. Das können etwa Anwohner oder Angestellte einer Firma sein.

Hinweise aus der Bevölkerung entscheidend

Doch wie stehen die Chancen, den Täter zu fassen? „Eine offizielle Aufklärungsquote zu solchen Delikten ist nicht erfasst“, erklärt der Polizeisprecher. Der entscheidende Faktor sei in solchen Fällen für gewöhnlich, ob es Hinweise aus der Bevölkerung gibt. Sollte der Täter gefasst werden, könnte er durchaus bestraft werden. „Bis zu zwei Jahre Gefängnis oder Geldstrafe“ sind möglich. Darüber entscheidet dem Polizeisprecher zufolge aber schlussendlich die Staatsanwaltschaft.

Im Gebiet der Polizei Brannenburg sind solche Fälle selten. „Es kommt gelegentlich vor, dass vergiftete Köder ausgelegt werden, allerdings gesamtheitlich betrachtet eher selten“, betont der Polizeisprecher. Köder mit Rasierklingen seien deutlich seltener. „Aktuell liegen uns keine weiteren Meldungen zu diesem Phänomen vor“, sagt er. In Flintsbach habe es seit geraumer Zeit keine derartigen Vorkommnisse mehr gegeben.

Albtraum für Flintsbacherin geht weiter

Für Fischhaber-Strobl geht der Albtraum wohl noch weiter. „Der ganze Samstag war für mich die Hölle“, sagt sie. Schließlich habe sie nicht gewusst, ob ihre Hunde einen der Köder gefressen hatten. „Ich konnte aber nichts machen. Deshalb habe ich nur immer wieder geschaut, ob sie normal fressen und ob sie spucken“, erzählt Fischhaber-Strobl.

Moritz (links) und Maxi sind Labrador-Schäferhund-Mischlinge. Die Angst um die beiden ist groß.

Glücklicherweise sei ihren Hunden aber nichts passiert. „Wir haben mehr als fünf Schutzengel gehabt“, sagt die Flintsbacherin. Sie glaubt, dass die Aktion gezielt gegen sie gerichtet war. „Es war bei uns im Grundstück, also sollte es vermutlich meine Hunde treffen“, betont sie.

Wie sie ihre Hunde vor erneuten Angriffen schützen will

Auch ein paar Tage nach dem Vorfall kann die 53-Jährige nicht verstehen, warum es dazu gekommen ist. Sowas habe sie jedenfalls noch nicht erlebt. Fischhaber-Strobl versteht nicht, wie jemand so etwas tun kann. „Das sind einfach kranke, gestörte Menschen, die Tiere und insbesondere Hunde nicht ausstehen können“, sagt sie. Vielleicht spiele auch Neid eine Rolle. Fischhaber-Strobl hat große Angst um ihre Hunde. „Ich hatte nachts extreme Schlafstörungen mit Albträumen“, erzählt die 53-Jährige.

Sicher fühlt sie sich in ihrem Zuhause nicht mehr. „Unsere Vermutung ist, dass der Täter es noch einmal probieren wird. Vielleicht auf eine andere Art und Weise“, sagt Fischhaber-Strobl. Deshalb hat sie jetzt einige Maßnahmen ergriffen, um ihre Hunde zu schützen. „Wir werden das Grundstück ab sofort Videoüberwachen“, betont sie. Außerdem will sie Bewegungsmelder anbringen.

Diese Köder hat Antonia Fischhaber-Strobl in ihrem eigenen Garten gefunden: Würstchen mit Rasierklingen.

Schlafstörungen mit Albträumen

Jeden Morgen wird sie das Grundstück in Zukunft einmal abgehen, um nach neuen Ködern zu suchen. „Die Hunde lasse ich nur noch an der Leine“, betont Fischhaber-Strobl. Sie kann und will Maxi und Moritz nicht mehr alleine in den Garten lassen.

Der Fall in Flintsbach am Inn ist nicht der Einzige, der die Region derzeit beschäftigt. Auch in Bad Aibling wurden am vergangenen Wochenende (11. April - 13. April) Fleischköder entdeckt, die mit „Schrauben und Draht“ versehen waren. Der Vorfall ereignete sich an der Mangfall im Bereich der Radlbrücke. Wer dafür verantwortlich ist, bleibt vorerst ungeklärt.

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