Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Startschuss in Feldkirchen-Westerham am 23. September

Roland Fröhlich über Diversität beim Kulturherbst-Programm und seinen „Hells Bells“-Traum

Für den 16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham hat Veranstalter Roland Fröhlich (rechts) wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Mit von der Partie sind unter anderem Helmfried von Lüttichau (oben links) und Günter Grünwald.
+
Für den 16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham hat Veranstalter Roland Fröhlich (rechts) wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Mit von der Partie sind unter anderem Helmfried von Lüttichau (oben links) und Günter Grünwald.

Mit dem Auftritt von Günter Grünwald startet am 23. September der 16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham. Im OVB-Interview spricht Veranstalter Roland Fröhlich über Programm-Highlights, Ex-Bürgermeister Hans Schaberl als Retter und seinen „Hells Bells“-Traum.

Feldkirchen-Westerham – Die Mitorganisation von Konzerten verschiedener Superstarts für einen großen Münchner Veranstalter ist für Roland Fröhlich (55) aus Feldkirchen-Westerham in erster Linie ein Job. Auch wenn ihn viele der Künstler natürlich selbst begeistern. Wenn er hingegen als Veranstalter den Kulturherbst Feldkirchen-Westerham plant und organisiert, der heuer bereits in seine 16. Auflage geht, dann ist das deutlich mehr Leidenschaft als Job. „Das macht mir wahnsinnig viel Spaß“, sagt der 55-Jährige, der zwar in Genf in der Schweiz geboren wurde, aber bereits als kleiner Bub ins Mangfalltal kam. Welche Veranstaltungen des diesjährigen Programms seine persönlichen Höhepunkte sind, wieso er dem ehemaligen Bürgermeister Hans Schaberl besonders dankbar ist und welche Stars er gerne mal an die Mangfall holen würde, verrät Fröhlich im Interview mit dem OVB.

Am Samstag, 23. September, startet der 16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham mit dem Auftritt von Günter Grünwald im Kultur- und Sportzentrum. Was zeichnet das diesjährige Programm aus?

Roland Fröhlich: Auf jeden Fall Diversität. Es ist ein ausgesprochen buntes Programm, wo wirklich für jeden etwas dabei ist. Vom klassischen Kabarett über Saitenmusik in moderner Form bis hin zur musikalischen Lesung. Oder die Heilige Nacht in der Kirche. Was das Programm heuer zudem auszeichnet, ist die einzigartige Location der Fuchshalle bei Neenah Gessner, wo heuer gleich drei Veranstaltungen stattfinden werden. Das freut mich sehr, denn der Unternehmensleitung ist wirklich viel am Thema Kultur gelegen. Eine richtige Lesung in der Gemeindebücherei wäre noch richtig cool gewesen. Aber das hat leider nicht geklappt. Vielleicht auch, weil ich mich ein bisschen zu wenig darum gekümmert habe.

Sie freuen sich sicherlich auf alle Veranstaltungen. Gibt es dennoch für Sie einen Höhepunkt?

Fröhlich: Ich freue mich tierisch auf die Abba-Tribute-Band „Abba 99“ am 21. Oktober, weil das eine totale Stimmungssache ist mit einer grandiosen Band. Einfach Party machen. Es wird auch kaum Menschen auf der Welt geben, die nicht mindestens einen Abba-Song mitträllern können. Außerdem freue ich mich sehr auf die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma am 17. Dezember in der Kirche St. Laurentius, weil das einfach etwas ganz Besonderes ist. Und auf Günter Grünwald zum Auftakt am 23. September freue ich mich auch sehr, weil ich ihn einfach unglaublich witzig finde. Zuletzt habe ich ihn 1996 in Bad Wiessee, wo ich selbst Veranstalter war, live gesehen.

2023 ist das erste Jahr seit Ausbruch der Corona-Pandemie, in dem Veranstalter wieder größtenteils Planungssicherheit haben. Oder ist es für Veranstalter vielleicht schwieriger, Künstler zu bekommen, weil so viel Nachholbedarf besteht?

Fröhlich: Es kommt natürlich ein bisschen drauf an, welche Künstler man haben möchte. Derzeit ist es jedenfalls unglaublich schwer, kurzfristig – bei kurzfristig spreche ich von einem halben Jahr davor – Künstler zu bekommen. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen seit Corona kurzfristiger denken und sich oftmals sagen „Da bekomme ich dann schon noch Karten“, was es für Kleinveranstaltungen aber rund ums Thema Vorverkauf sehr schwer macht. Auf der anderen Seite kommt hinzu, dass das Geld bei vielen Menschen nicht gerade locker sitzt. Da wird das Geld dann eher in große Künstler wie Pink, Rammstein oder Bruce Springsteen investiert. Es gibt beispielsweise sicherlich viele Rammstein-Fans, die auch zu Günter Grünwald gehen würden, sich dann aber fragen müssen, ob sie sich das zusätzlich leisten können.

Wie schwierig ist es denn überhaupt, einen Vertrag mit einem Künstler abzuschließen?

Fröhlich: Das kommt natürlich immer auf den Künstler und dessen Agentur an. Manchmal ist es aber schon sehr schwierig und aufwendig. Nur ein Beispiel: Als die Idee mit der „Heiligen Nacht“ reingeflattert kam, war das natürlich super. Dann muss man aber erst einmal abklären, ob das in der Kirche möglich ist, die Kirche muss das dann erst einmal innerhalb der Diözese abklären. Man arbeitet da dann zwar nicht jeden Tag rund um die Uhr dran, aber bis so etwas dann endgültig fixiert ist, vergehen gerne einmal 2,5 Monate. Anderes Beispiel: Ich würde gerne Mal einen norddeutschen Kabarettisten nach Feldkirchen-Westerham holen, beispielsweise Christoph Sieber. Dem laufe ich bereits seit einem Jahr hinterher. Jedes Mal, wenn ich Kontakt aufnehme, geht dort urlaubsbedingt nichts. Wenn dort dann die Terminplanung ansteht, bin ich wiederum im Urlaub. Doch ich bleibe dran – das ist schließlich mein Job.

16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham: Von Günter Grünwald bis Bullage

Elf Veranstaltungen bilden den 16. Kulturherbst Feldkirchen-Westerham, der am Samstag, 23. September, um 20 Uhr mit Günter Grünwald und seinem Programm „Definitiv Vielleicht“ startet (Kultur- und Sportzentrum). Weiter geht‘s am Freitag, 6. Oktober, um 20 Uhr mit dem Besuch des Mentalisten Alexander Schelle (Kultur- und Sportzentrum), ehe von 20. bis 22. Oktober drei Veranstaltungen in der Fuchshalle von Neenah Gessner auf dem Programm stehen: Am Freitag, 20. Oktober, tritt dort um 20 Uhr Musikkabarettist und „Bavarian Influencer“ Binser auf, am Samstag, 21. Oktober, wird dann ebenfalls ab 20 Uhr die Abba-Tribute-Band „Abba 99“ für 70er- und 80er-Jahre-Stimmung sorgen. Am Sonntag, 22. Oktober, steht dann ab 20 Uhr Helmfried von Lüttichau mit seinem Programm „Plugged“ auf der Bühne.

„Zinner & Leonhardsberger“ am Samstag, 11. November, um 20 Uhr (Kultur- und Sportzentrum), Saitentanz mit dem Programm „Schnaps & Ingwertee“ am Sonntag, 12. November, 19 Uhr in der IHK-Akademie und der „Keller Steff“ am Samstag, 25. November, um 20 Uhr (Trachten- und Schützenhaus Westerham) sorgen dafür, dass der November alles andere als trist wird. Die Dezember-Veranstaltungen beginnen dann am Samstag, 9. Dezember, um 20 Uhr mit der „Kapelle So & So“ (Trachten- und Schützenhaus Westerham), ehe am Sonntag, 17. Dezember, um 16 Uhr zur „Heiligen Nacht“ nach Ludwig Thoma (Kirche St. Laurentius) geladen wird. Den diesjährigen Kulturherbst abschließen wird am Freitag, 5. Januar 2024, die AC/DC-Coverband Bullage, die von Paranotes unterstützt wird (Kultur- und Sportzentrum).

Karten für die Veranstaltungen gibt es im Vorverkauf im Vhs-Büro im Rathaus, bei Schreibwaren Strohmeier, bei „Buch & Café“, im Schmuckkastl in Westerham und bei „Manu‘s cartoleria e libri“ in Bruckmühl. Einen Teil der Einnahmen will Veranstalter Roland Fröhlich an die Organisation „Artists for Kids“ spenden.

Dass heißt, Sie machen sich jetzt bereits Gedanken über den Kulturherbst 2024...

Fröhlich: Nicht nur über 2024, auch über 2025. Es gibt für mich zwar schon einen Zeitraum des Stillstands, der so rund zwei Wochen nach der letzten Veranstaltung einsetzt. Aber die dauert nicht lange. Dann geht‘s beispielsweise schon mit der Frage los, welche Farbe ich für die neue Auflage wähle, in der dann beispielsweise die Flyer, Plakate und Programmhefte gedruckt werden. Dann überlege ich, von wann bis wann der Kulturherbst stattfinden soll und wie viele Veranstaltungen das Programm beinhalten soll. Derzeit mache ich mir auch Gedanken darüber, wie ich die Band Bullage, die zum Abschluss am 5. Januar AC/DC-Songs spielt, als feste Größe im Programm etablieren kann. Das ist eine super Band, deren Auftritt ich vergangenes Jahr schon sehr genossen habe. Die kommen ja, wie ihre großen Vorbilder bei den Auftritten, wirklich mit Kanone und Glocken und haben einen Sänger, der sich wie AC/DC-Sänger Brian Johnson anhört. Beim letzten Mal waren rund 65 bis 70 Besucher da. Wenn da heuer ein paar mehr kommen, dann lässt sich da vielleicht wirklich etwas aufbauen.

Auf der Homepage der Veranstaltungsreihe haben Sie einen besonderen Dank an Ex-Bürgermeister Hans Schaberl gerichtet. Was steckt da dahinter? Und welchen Eindruck haben Sie von dessen Nachfolger?

Fröhlich: Der Gemeinderat hatte vor einigen Jahren den Kulturherbst eigentlich bereits eingestellt. Hans Schaberl war aber der Meinung, die Gemeinde braucht diese Veranstaltung. Er hat dann letztlich die Mehrheit im Gemeinderat überzeugt und es geschafft, die Veranstaltungsreihe am Leben zu halten. Er ist maßgeblich dran beteiligt gewesen, dass es den Kulturherbst Feldkirchen-Westerham überhaupt noch gibt. Auch bei seinem Nachfolger, Johannes Zistl, habe ich ein super Gefühl. Ich hatte jüngst einen Termin bei ihm und war begeistert, weil er neuen Ideen sehr aufgeschlossen ist.

An welchen neuen Idee arbeiten Sie denn?

Fröhlich: Es wäre schön, wenn man einen richtigen Veranstaltungsort hier hätte. So wie es beispielsweise die Kulturmühle in Bruckmühl ist. Wobei dort die Kapazität auch recht begrenzt ist. Wir bräuchten am besten etwas, wo 800 Leute Platz haben, was aber natürlich unrealistisch ist. Obwohl man dann natürlich auch Vereinsfeste dort feiern könnte und nicht immer ein Zelt benötigt. Ich hätte beispielsweise gerne das alte Telekom-Gebäude in Bad Aibling, das jetzt das Künstlerhaus ist, genutzt, und war da knapp davor, aber das ist leider gescheitert. So bin ich weiter auf der Suche. Es muss doch in der Region etwas Passendes geben – beispielsweise ein verlassenes Schloss mit verschiedenen Ebenen (lacht).

Sie dürfen jetzt mal träumen: Welchen Wunschkünstler würden Sie denn gerne auf einer Bühne in Feldkirchen-Westerham präsentieren?

Fröhlich: Wenn ich einigermaßen realistisch bleibe, dann beispielsweise so jemanden wie eben den norddeutschen Kabarettisten Christoph Sieber oder Größen wie Torsten Sträter oder Kurt Krömer. Wenn ich träumen darf, dann würde ich natürlich AC/DC sagen. Da würde ich sogar noch Geld drauflegen, um in diesen Genuss zu kommen. Schon alleine aus Prestigegründen (lacht). Woran ich allerdings wirklich arbeite, weil ich ja viele Leute aus dem Musik-Business kenne, ist, dass vielleicht mal eine große Rockband nach Feldkirchen-Westerham kommt und dann in kleinem Rahmen bei uns ein Unplugged-Konzert gibt. Das wäre schon ein großer Traum.

Neues Kulturformat KuWest geht an den Start

Der Irschenberger Veranstalter „Art Propaganda UG“ will ab 2024 ein neues Kulturprogramm in Feldkirchen-Westerham etablieren. Der Name KuWest steht für „Kultur in Westerham“, die geplanten Veranstaltungen finden alle im Schützen- und Trachtenhaus in Westerham statt. Am Samstag, 13. Januar 2024, wird Lokalmatador Stefan Kröll mit dem Programm „Aufbruch“ dort auftreten, am Samstag, 27. Januar, ist dort Matthias Kellner mit „Ernsthaft!?“ zu Gast. Auf „Einbildungsfreiheit“ setzt am Samstag, 24. Februar, Christine Eixenberger, bei Christian Maier geht es am Samstag, 9. März, um „Beste Zeiten“. Weitere Infos sowie Tickets gibt es online unter www.kuwest.de.

Kommentare