Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Entscheidung gefallen

Nach erneuter Esprit-Pleite: Jetzt steht die Zukunft des Modegeschäfts in Wasserburg fest

Michael Goetzke, Inhaber von Eberl Mode in Haag und der Esprit-Franchise-Filiale in Wasserburg, hat eine Entscheidung zum Standort in der Innstadt gefällt.
+
Michael Goetzke, Inhaber von Eberl Mode in Haag und der Esprit-Franchise-Filiale in Wasserburg, hat eine Entscheidung zum Standort in der Innstadt gefällt.

Die Modemarke Esprit hat erneut Insolvenz angemeldet. Ob der Konzern noch einmal gerettet wird, steht noch in den Sternen. Michael Goetzke, Inhaber der Franchise-Filiale in Wasserburg und von Mode Eberl in Haag, hat bereits jetzt eine Entscheidung getroffen. Was das für den Standort Wasserburg bedeutet.

Wasserburg/Haag – „Wir hören auf jeden Fall bis zum Jahresende mit Esprit in Wasserburg auf“, sagt Goetzke. Bis dahin will er sein Geschäft in der Altstadt als Multi-Lable-Laden weiterführen: mit Teilräumungsverkauf, frischer Ware und einem kleinen Outlet aus dem von Goetzke ebenfalls geführten Modehaus Eberl in Haag. Es ist der Platzhirsch in der Marktgemeinde. In Wasserburg betreibt Goetzke den Franchise-Laden Esprit, seine Eltern und seine Schwester noch das ebenfalls in der Ledererzeile liegende Geschäft Zero und Cecil.

Im neuen Jahr ist trotz Esprit-Ende jedoch nicht Schluss von Goetzke in der Innstadt: Es geht weiter mit „einem besonderen Konzept“, sagt er. Wie genau es aussehen wird, will er noch nicht verraten. Nur so viel: Das Nachfolge-Geschäft des Esprit-Ladens wird ebenfalls Textilien anbieten. „Mode ist schließlich unsere Profession“, betont er.

Lange Tradition

In der Tat gibt es das in vierter Generation von ihm geführte Textilhaus Eberl mit Sitz in Haag bereits seit über 100 Jahren. Das Haager Geschäftshaus selber geht sogar rund 300 Jahre zurück: 1709 entstand hier eine Markt-Krämerei, aus der heraus sich das heutige Modehaus Eberl für Damen und Herren entwickelte.

Vor 19 Jahren eröffnete Inhaber Goetzke zusätzlich die Esprit-Filiale in Wasserburg. Mit dem gleichnamigen Konzern hatte er einen Franchise-Vertrag, aus dem er am 1. Juli dieses Jahres aussteigen konnte. Er kann weiter frische Ware von Esprit ordern, den Altbestand abverkaufen, doch er ist nach eigenen Angaben nun auch frei, andere Marken ins Sortiment aufzunehmen. Das will er bis Ende 2024 tun, dann die Esprit-Karriere in Wasserburg beenden, den Laden umbauen und ihm ein neues Gesicht verleihen. Vermutlich ab dem 1. März 2025 soll das neue Konzept greifen.

„Perspektiven von Esprit zu unklar“

Die Trennung von Esprit ist für Goetzke zum derzeitigen Zeitpunkt alternativlos. „Die Perspektiven sind einfach zu unklar“, sagt er, „da muss ich als Unternehmer irgendwann aussteigen und das Heft selber in die Hand nehmen.“ Etwas Bedauern schwingt trotzdem mit, denn die Marke Esprit war jahrelang ein Erfolgsgarant: Unter anderem soll hier, so Goetzke, die „Chino-Hose“ erfunden worden sein.

Der Standort Wasserburg hat nach seiner Erfahrung auch ohne die Marken-Bindung Perspektive. Denn: „Wasserburg zieht überregional.“ Die Einkaufsstadt sei sehr attraktiv – aufgrund der Mischung aus vielen noch inhabergeführten Fachgeschäften, der gut aufgestellten Gastronomie und der attraktiven, kompakten Altstadt mit guten Parkmöglichkeiten. „Hier fahren die Leute auch von außerhalb gerne hin zum Bummeln.“

Mit Service und Beratung punkten gegen die Online-Konkurrenz

Eine Einkaufsstadt, die laut Einschätzung von Goetzke Mut macht in schweren Zeiten, in denen die „Verbraucherstimmung für Textilien nicht die beste ist“. Groß ist die Konkurrenz durch Online-Marktplätze und den Trend zu Billigware, sogar aus Fernost. Doch Beratung und Service sowie das Einkaufen als Erlebnis könne ein Online-Shop nicht bieten. Wasserburg sei das beste Beispiel dafür, dass Shoppen im Geschäft noch funktioniere, ist Goetzke überzeugt.

Kommentare