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BayWa-Manager im OVB-Exklusiv-Interview

Riesiger E-Ladepark eröffnet in Rosenheim: Warum das an eine Sensation grenzt

In Rosenheim eröffnet einer der größten Ladeparks im Deutschlandnetz. Was es damit auf sich hat, erklärt Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions.
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In Rosenheim eröffnet einer der größten Ladeparks im Deutschlandnetz. Was es damit auf sich hat, erklärt Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions.

Die E-Mobilität ist weiter im Kommen: In Rosenheim eröffnet am Mittwoch (4. Juni) Deutschlands größter E-Ladepark. Was das genau heißt und warum es keinen besseren Standort geben könnte, erklärt Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions, im OVB-Exklusiv-Interview.

Rosenheim - Wer in Rosenheim sein E-Auto aufladen möchte, muss Zeit einplanen. Denn viele Ladestationen gibt es in der Stadt nicht. Bis jetzt. Am Mittwoch, 4. Juni, eröffnet in Rosenheim der bislang größte Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetz-Programms an der Innlände. Genau dort, wo sich viele Jahre lang das Kiesgelände der Firma Kaiser Kies befand. Was der neue Ladepark für Nutzer konkret bedeutet und welche Hoffnungen mit dem Bau verbunden sind, verrät Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions.

Einer der größten Ladeparks im Deutschlandnetz eröffnet am Mittwoch (4. Juni) in der Innlände. Warum hat man sich Rosenheim als Standort ausgesucht?

Christian Krüger: Wir haben an einer Ausschreibung des Verkehrsministeriums teilgenommen, dem sogenannten Deutschlandnetz. Wir als BayWa wurden beauftragt, 20 Standorte zu errichten und diese über die nächsten zwölf Jahre zu betreiben. In Rosenheim entsteht ein XL-Ladepark mit 16 Ladepunkten.

Christian Krüger, Geschäftsführer der BayWa Mobility Solutions.

Bisher sind die Möglichkeiten, sein E-Auto in Rosenheim zu laden, eher überschaubar.

Krüger: Das stimmt. Aus diesem Grund wurde das Deutschlandnetz auch so angelegt, dass Ladeparks in den Regionen entstehen, in denen die Ladeinfrastruktur bisher eher schwach ist. Zwar gibt es rund um Rosenheim einige Schnellladestationen, aber in der Stadt gab es bisher nur begrenzte Möglichkeiten, sein E-Auto aufzuladen. Deshalb haben wir auch ganz bewusst in einem Gewerbegebiet gebaut.

Was macht den neuen Ladepark so besonders?

Krüger: Neben der Tatsache, dass es sich um den größten Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetz-Programms handelt, sicherlich auch der Fakt, dass wir eine sehr hohe Ladeleistung anbieten. Heißt konkret: Wir bieten in Rosenheim 400 Kilowatt pro Ladesäule. Damit handelt es sich durchaus um einen zukunftsweisenden Ladepark.

Heißt für Laien was genau?

Krüger: Das ist die höchste Ladeleistung, die derzeit auf dem Markt zu finden ist. Nutzer eines E-Autos können eine Reichweite von 100 Kilometer jetzt in nur zehn Minuten laden.

Sicherlich für Menschen aus dem Landkreis ein Anreiz, in die Stadt zu fahren.

Krüger: Das wäre die Idee. Hinzu kommt, dass wir auch eine eigene Lkw-Spur haben. Sollten also in Rosenheim ansässige Gewerbebetriebe auf E-Lkw umrüsten, könnten sie ihre Fahrzeuge auch bei uns aufladen. Die Lkw-Spur ist getrennt von den Pkw. Ähnlich wie an einer klassischen Tankstelle. Der Lkw kann reinfahren, laden und hinten direkt wieder rausfahren. Alles ohne zu wenden.

An einer klassischen Tankstelle gibt es auch die Möglichkeit, sich mit Getränken und Snacks zu versorgen.

Krüger: Auch bei uns wird es einen Shop geben, an dem man tagsüber auch bedient wird. Während das Auto also lädt, kann man beispielsweise einen Kaffee trinken. Das ist sicherlich ein weiterer Höhepunkt unseres XL-Ladeparks. Zudem besteht das Dach unseres Parks aus Solarpaneelen und wir haben einen Preismast um auch zukünftig dynamische Preise anzuzeigen.

An der Innlände in Rosenheim wird der bislang größte Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetz-Programms eröffnet. Genau dort, wo sich viele Jahre lang das Kiesgelände der Firma Kaiser Kies befand.

Also ist der Park autark?

Krüger: Nein. Zwar produzieren wir mit den Paneelen eigenen Strom, dieser reicht aber nicht aus, um alle Fahrzeuge komplett zu versorgen. Im Jahr werden wir mit der Anlage etwa 60.000 Kilowattstunden produzieren.

Wie aufwendig war der Bau des Ladeparks?

Krüger: Der Bau eines solches Ladeinfrastrukturprojekts ist sehr umfangreich. Die Planungsphase war sehr intensiv. Wir mussten nicht nur einen umfangreichen Netzanschluss überlegen, sondern auch die einzelnen Verkehrsflächen genau planen. Von der Planung bis zur Fertigstellung haben wir ungefähr fünf Monate gebraucht.

Ab Mittwoch können dann – rein theoretisch 16 – Autos gleichzeitig laden?

Krüger: Genau. Der Vorteil ist, dass wir an den 16 Ladepunkten immer die volle Ladeleistung bereitstellen. Also mindestens 200 Kilowatt. Damit kann man sein Auto in der Regel in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent laden. Das ist zukunftsweisend. Wir hoffen dadurch auch auf eine gewisse Sogwirkung. Möglicherweise gelingt dadurch, dass Privatpersonen, aber auch Gewerbebetriebe überlegen, doch auf E-Autos oder E-Lkw umzurüsten.

Die E-Mobilität soll also gefördert werden?

Krüger: Korrekt. Wir wollen dazu beitragen, dass der Umstieg auf ein Elektroauto einfacher gemacht wird. Es ist eben nicht mehr notwendig, eine Wallbox daheim zu haben, da man den Ladepark direkt vor der Haustür hat.

Was müssen die Nutzer wissen?

Krüger: Nutzer können mit allen gängigen Zahlungsmethoden bei uns Strom beziehen. Wir akzeptieren fast alle Ladekarten, die es auf dem Markt gibt. Zudem kann man bei uns mit EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen. Barzahlung haben wir natürlich nicht.

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