Taten in den vergangenen zwei Wochen
Einbruchserie in Rosenheim: Was wir wissen - Und was nicht
Am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag der vergangenen Woche wurde Rosenheim erneut von Einbrechern heimgesucht. Die Polizei geht dabei von einem Zusammenhang mit den Einbrüchen am vergangenen Wochenende aus. (Mehr dazu, wie man Hinweise melden und sich schützen kann, HIER im Free-Artikel) Wir haben für euch zusammengestellt, was aktuell bekannt ist und welche Fragen noch offen sind.
Rosenheim - „Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren, wir werden zu gegebener Zeit bekanntgeben, wenn es etwas neues zu berichten gibt“, teilte zuletzt Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit. Rosenheim wird von einer Welle von Einbrüchen heimgesucht. Innerhalb von zwei Tagen wurden fünf Fälle gemeldet, die Polizei ermittelt und sucht Zeugen. Sie geht von einem Zusammenhang mit Einbrüchen am vergangenen Wochenende aus. Laut dem Polizeibericht kam es am Donnerstag, 28. November und in der darauffolgenden Nacht auf Freitag, 29. November, in Rosenheim erneut zu mehreren Einbrüchen in Wohnanwesen und gewerbliche Objekte. Die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim übernahm die Ermittlungen.
Nach Angaben der Polizei drangen Unbekannte am Donnerstag zwischen 12.30 und 21.20 Uhr gewaltsam in ein Wohnhaus in der Gluckstraße im Stadtteil Westerndorf St. Peter ein. In der Nacht auf Freitag wurden zudem ein Gasthaus und ein Modegeschäft in der Gillitzerstraße, ein Ladengeschäft in der Heilig-Geist-Straße sowie ein weiteres Objekt in der Kufsteiner Straße angegangen. Die Beamten gehen von einem Tatzusammenhang der bislang fünf bekannt gewordenen Taten aus und bitten dazu auch um Zeugenhinweise aus der Öffentlichkeit.
So ist die statistische Entwicklung:
Bayernweit stieg zuletzt die Zahl von Einbrüchen, es wurde ein Plus von 20,8 Prozent verzeichnet. 3436 Taten wurden registriert „Knapp die Hälfte der Taten blieb hierbei im Versuch stecken“, verdeutlichte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. 757 Einbrecher konnten von der Polizei geschnappt werden: Die meisten kamen aus Rumänien, Albanien und Polen.
„Als großen Erfolg unserer intensiven Präventionsmaßnahmen sehe ich den positiven Trend im Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle, wo wir einen Rückgang von 11,5 Prozent verzeichnen können. Hierunter fällt beispielsweise auch die Arbeit unserer kriminalpolizeilichen Fachberater, welche bei unseren Kriminalpolizeidienststellen tätig sind“, betonte wiederum Polizeipräsident Manfred Hauser bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023.
Einbruchserie in Rosenheim: Was wir wissen
- Nach aktuellem Stand geht die Polizei von einem Zusammenhang mit Einbrüchen am vergangenen Wochenende aus, wie in einer Pressemitteilung am Freitagnachmittag mitgeteilt wurde.
- Mit Ausnahme der Tat in Westerndorf St. Peter wurde jeweils in einem relativ nahe zusammen liegenden Bereich der Rosenheimer Innenstadt zugeschlagen.
- Die Tatorte der ersten Serie von Einbrüchen liegen im Fall der Apotheke und des Feinkostladens in der Heilig-Geist-Straße jeweils direkt nebeneinander. Im Fall des Gasthauses und des Modegeschäfts an der Gillitzerstraße sowie des Lokals an der Kufsteiner Straße zumindest relativ nahe bei den Juwelieren an der Brix- und Rathausstraße beziehungsweise den Tatorten an der Heilig-Geist-Straße.
- Nach allem, was bisher bekannt wurde beziehungsweise was Betroffene bisher berichteten, scheinen die Täter relativ professionell und diszipliniert vorzugehen: Beispielsweise im Fall des Gasthauses „Fischküche“ ignorierten sie frei zugängliche Alkoholvorräte und scheinen stattdessen gezielt den Tresor gesucht zu haben. Als sie diesen offenbar nicht rasch genug auf bekamen, zogen sie wieder ab.
- Auch die einzigen bisher vorhandenen Fotos der Täter erwecken den Eindruck einer organisierten Truppe: Alle tragen Gesichtsmasken und Handschuhe und scheinen einheitlich vorzugehen.
Einbruchserie in Rosenheim: Was wir nicht wissen
- Die Tat in Westerndorf St. Peter sticht auffällig aus den anderen heraus: Zum einen war sie relativ weit entfernt von den anderen, zum anderen war ein Wohnhaus statt Ladengeschäften oder Gastrobetrieben das Ziel.
- Sowohl, dass die Taten immer zu einem Zeitraum von den gleichen Tätern begangen wurden, als auch, dass ein Zusammenhang zwischen denen in der vergangenen Woche und dem Wochenende zuvor besteht, erscheint naheliegend. Auch die Polizei geht aktuell davon aus. Aber es ist auch noch nicht abschließend geklärt beziehungsweise bewiesen.
- Das Vorgehen und die scheinbare Professionalität scheint in allen Fällen auf professionelle Täter hinzuweisen. Es ist aber dadurch noch nicht klar, ob sie in allen Fällen identisch sind. (hs)
