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„Umfangreicher Haushalt“

Darum wagt Edling einen tiefen Griff in die Rücklagen

Das Grandlhaus in Edling soll der Rathaus-Erweiterung weichen. So die Pläne.
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Die Rathauserweiterung ist das größte Projekt in Edling. Das Grandlhaus soll dem millionenschweren Bau weichen.

Die schwarze Null bleibt, aber die Rücklagen schrumpfen: Edling hat einiges vor in 2023 und will investieren.

Edling - „Mit 16,6 Millionen ist das schon ein sehr umfangreicher Haushalt“, erklärte Bürgermeister Matthias Schnetzer (CSU) im Gemeinderat. „Wenn wir alles schaffen, werden wir auch tief in die Rücklagen greifen müssen.“

Das bestätigte auch Kämmerer Sebastian Machl, der die Finanzplanung genauer erläuterte. 5,9 Millionen Euro müsse Edling in 2023 entnehmen. Damit schrumpft die Rücklage von 15,7 auf 9,7 Millionen Euro.

Der Grund für die Entnahme: Es stehen einige Investitionen in Edling an. Mit geplanten 2,5 Millionen Euro stellt die Rathaussanierung und -erweiterung den größten Kostenpunkt dar und wird Edling wohl auch 2024 noch begleiten, wie aus dem Investitionsprogramm zu entnehmen ist, hier sind noch einmal 1,4 Millionen Euro festgesetzt.

Einige Millionen-Projekte geplant

Weitere Millioneninvestitionen stellen der Bau eines Mehrfamilienhauses in Gschwendt und die Errichtung einer neuen Abwasser-Verbindungsleitung nach Reitmehring dar (jeweils 1,2 Millionen). Mit 650.000 Euro schlagen die Erschließungen der beiden Baugebiete Buchenweg und Viehhauser Straße zu Buche. 250.000 Euro erhält der Sportverein Edling als Zuschuss für den Neubau einer Mehrzweckhalle und für die Pflasterung des Parkplatzes am Lindenpark, hier sind 2024 noch einmal 600.000 Euro Zuschuss eingeplant. Weitere 250.000 Euro fließen jeweils in Straßenbaumaßnahmen und in die Breitbandversorgung.

Viele kleinere Projekte ebenfalls angesetzt

Neben diesen Großprojekten sind aber auch viele kleinere Investitionen geplant. Die Sanierung des Kindergarten Schatztruhe soll 2023 abgeschlossen werden, hier sind noch einmal 100.000 Euro veranschlagt. Auch die Sanierung des Skateplatzes (10.000 Euro), die Errichtung des Bike-Parks (30.000 Euro), sowie die Erweiterung für das Feuerwehrhaus in Steppach (50.000 Euro) stehen auf dem Plan. Letzteres wird Edling wohl noch einige Jahre beschäftigen, wie auch aus dem Investitionsprogramm bis 2026 zu entnehmen ist. Insgesamt sind hier etwa 1,2 Millionen veranschlagt.

Ein Blick in die Entwicklung der Edlings Rücklagen zeigt deutlich: Das Finanzpolster schrumpft in 2023 erheblich. Grund dafür sind die vielen Investitionen.

Dank des über die vergangenen Jahre angesparten Finanzpolsters bleibe der Schuldenstand aber auch im dritten Jahr in Folge bei null, freute sich Kämmerer Machl. Dennoch ist auch in Edling die schwierige finanzielle Lage zu spüren, denn obwohl die Steuereinnahmen in der Gemeinde in den vergangenen Jahren stetig gewachsen sind, rechnet Edling für 2023 mit deutlich weniger Gewerbesteuer. Während sich die Einnahmen laut aktuellen Berechnungen für 2022 auf 3,2 Millionen Euro belaufen, sind im diesjährigen Haushalt nur 2,2 Millionen Euro festgesetzt. „Was man so hört, wird es schwieriger“, erklärte Machl. Allerdings sei es eine konservative Rechnung, es sei durchaus möglich, dass die Einnahmen noch steigen würden. „Das ist aktuell sehr schwer vorherzusehen“, meinte er.

Vertane Chance? Kritik von Wolfgang Baumann

Insgesamt waren die Edlinger Gemeinderäte zufrieden mit den Ausführungen. Kritik gab es nur von Wolfgang Baumann (ÜWG). „Mir gehen hier Dinge ab“, meinte er. Zum einen habe es ja vor einiger Zeit einen Antrag der CSU für den Bau von E-Ladesäulen gegeben, dafür sei kein Geld festgesetzt, was sehr überraschend sei, „immerhin haben wir einen CSU-Bürgermeister.“ Zum anderen würden Posten für Projekte des Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) fehlen. „Es stehen keine Planungsgelder zur Verfügung. Das ist eine vertane Chance.“

Zweiter Bürgermeister Jakob Berger (CSU) konterte mit der Frage, wie eine Kostenplanung für das Entwicklungskonzept möglich sein solle. „Wir wissen ja noch nicht, was im GEK drin steht, wie sollen wir das berücksichtigen?“

Kämmerer Machl erklärte, dass beide Punkte durchaus berücksichtigt worden seien. Unter dem Punkt Ortsentwicklung seien im Verwaltungshaushalt 30.000 Euro eingeplant, eben für etwaige Projekte im Rahmen des GEK. „Und für die Ladesäulen sind ja keine großen Gelder notwendig“, meinte er. Eine mögliche Errichtung habe er deshalb nicht extra aufgeführt und stattdessen im allgemeinen Punkt Straßenentwicklung berücksichtigt.

Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat schließlich den Haushalt und das Investitionsprogramm.

Die wichtigsten Kennzahlen

Einwohnerzahl: 4665

Gesamthaushalt: 16,6 Millionen Euro

davon Verwaltungshaushalt: 9.188.000 Euro

und Vermögenshaushalt: 7.413.500 Euro

Kreditaufnahme: 0 Euro

Grundsteuer A + B: 486.900 Eruo

Einkommenssteuer: 3,1 Millionen Euro

Gewerbesteuer: 2,2 Millionen Euro

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